Zum Glück von Alexis Denisof war seine größte Rolle zu erfolgreich, um sie einfach so umzubringen.

London calling

Es gibt immer wieder solche Schauspieler, bei denen man merkt, dass sie ihren Beruf quasi schon mit der Muttermilch aufgenommen haben. So ist es auch bei Alexis Denisof, der am 25. Februar 1966 in Salisbury, Maryland zur Welt kam. Seine Mutter Dr. Christiana Taylor war später der Kopf der Dramaabteilung des Highline College, auf das er ebenfalls ging. Doch bis dahin sollte es noch etwas dauern, denn erstmal musste die Familie umziehen, als er drei Jahre alt war. Ihr Ziel war Seattle, Washington, wo er am Ende schließlich auf das eben genannte Bildungsinstitut ging.

Es sollte nicht sein letzter Umzug sein. Als er 17 war und seinen Schulabschluss in der Tasche hatte, zog es ihn nach England. Genauer gesagt nach London, wo er lebte, arbeitete und an der London Academy of Music and Arts studierte. Als er 1987 seine Schauspielkarriere als junger Mann in dem Musikvideo zu George Harrisons I got my Mind set on you anfing, blieb er auch zunächst in Großbritannien. 1989 durfte er dann an der Seite von Sir Christopher Lee in dem Film Murder Story auftreten, wo er den Investigativreporter Tony Zonis darstellte.

1994 war er Teil der Miniserie Faith, wo er in zwei Episoden als Joel Ziff auftauchte. Im selben Jahr konnte Alexis Denisof auch mal eine klassische Rolle darstellen, als er in dem Fernsehfilm Romeo & Juliet den Rivalen des Hauptcharakters, Tybalt, schauspielern konnte. 1995 spielte er eine Nebenfigur in Der erste Ritter, der Film, in dem Sean Connery und Richard Gere die Hauptdarsteller waren. Der nächste große Name, neben dem er auftreten durfte, war Sean Bean. 1997 traten beide in der Serie  Die Scharfschützen auf, die auf einer Romanreihe von Bernard Cornwell basierte.

Zu schade, um zu sterben

Es muss um 1999 gewesen sein, als er schließlich zurück in die USA zog. Wo er allerdings ein Problem hatte: Er hatte kein Geld, um sich eine Unterkunft zu leisten und zunächst auch keinen Job, um die nötige Knete zu verdienen. Zu seinem Glück kam er bei seiner Freundin Mary Steenburgen unter, die er bei den Dreharbeiten zu Arche Noah – Das größte Abenteuer der Menschheit kennenlernte. Sie und ihr Mann nahmen ihn auf und für ein Jahr blieb er bei ihnen, wofür er ihnen noch bis heute dankbar ist.

Zu seinem Glück war das Jahr 1999 auch das Jahr, wo er seine größte Rolle erhielt. In Buffy: Im Bann der Dämonen stellte er in der dritten Staffel Wesley Wyndam-Pryce dar, einen Watcher. Ursprünglich sollte er gegen Ende der Season getötet werden, doch zu Joss Whedons Überraschung fügte er sich perfekt ins Figurenensemble der Fernsehserie ein, weshalb er ihm die Wahl überließ, seinen Charakter leben oder sterben zu lassen. Natürlich entschied sich Alexis Denisof fürs Überleben und tauchte in dem Buffy-Spin-off Angel: Jäger der Finsternis in der zehnten Folge der ersten Season auf und wurde ab der nächsten Episode fester Bestandteil der Serie. Seine Figur erfreute sich großer Beliebtheit, vor allem, da sie sich im Laufe der Zeit veränderte, weniger komisch und mehr ernsthaft wurde. Er stellte den Charakter in 100 der insgesamt 110 Folgen der Reihe dar. Übrigens erlitt er kurz vor Drehbeginn der finalen Staffel einen Bell’s Paisly-Anfall, wodurch sich seine linke Gesichtshälfte kaum noch bewegen ließ. Deshalb versuchte Joss Whedon Alexis Denisof wann immer es ging von der rechten Seite zu filmen.

Alexis Denisof

Während der Zeit, in der er Teil der Fernsehserie war, machte er nur wenig nebenbei. Hauptsächlich verlieh er vereinzelt Charakteren in Zeichentrickserien seine Stimme. Er sprach 2001 in einer Doppelfolge von Batman of the Future den Zander und 2006 in Liga der Gerechten in einer Episode gleich mehrere Figuren.

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2009 war er erneut in einer Joss Whedon-Serie zu sehen. In Dollhouse trat er übrigens ebenfalls wieder an der Seite von Eliza Dushku auf. In vier Folgen konnte er den Senator Daniel Perrin darstellen.

Von 2006 bis 2014 war er insgesamt zehn Mal in der Sitcom How I Met your Mother zu sehen, wo seine Ehefrau Alyson Hannigan eine der Hauptrollen innehatte. 2011 und 2012 sprach er erneut Figuren in DC-Zeichentrickfilmen, und zwar in All-Star Superman und Justice League: Doom. Doch im gleichen Jahr tauchte er quasi bei der Konkurrenz auf, als er in Avengers den anderen darstellte. Das geschah jedoch unter einer sehr aufwendigen Maskerade, wobei auch gleichzeitig seine Stimme verstellt wurde. Das kam 2014 nicht mehr vor, als er den Charakter in Guardians of the Galaxy erneut schauspielerte. Nur, dass dieses Mal seine Figur von Ronan dem Ankläger umgebracht wurde und danach nie wieder auftauchte. Was insofern nichts machte, als dass er in der gleichen Zeit im Fernsehen gut beschäftigt war. Neben seinen wiederkehrenden Gastauftritten in How I Met Your Mother, war er ebenso zwischen 2012 und 2013 ein Gastschauspieler für fünf Folgen in der SciFi-Serie H+. In der TV-Serie Grimm konnte er insgesamt 17mal Viktor Albert Wilhelm George Beckendorf darstellen und konnte zwischen 2014 und 2015 in einem Großteil der Episoden von Finding Carter mitwirken. Zuletzt, also von 2019 bis 2020 war er Gastdarsteller für mehrere Folgen in Chilling Adventures of Sabrina und Legacies.

Wie bereits eben erwähnt, ist er mit Alyson Hannigan, bekannt als Willow aus Buffy, seit 2003 liiert. Die Beziehung zwischen den beiden hatte allerdings einen schweren Start, da er die Regel hatte, niemals Mitarbeiter zu daten. Doch während seiner Zeit bei Angel trafen sie sich wieder und freundeten sich miteinander an. Und aus der Freundschaft wurde schließlich mehr. Inzwischen haben die beiden zwei Kinder.

Alexis Denisof im Web

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Götz Piesbergen

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