Wenn Adrien Brody sich für eine Rolle vorbereitet, dann macht er keine halben Sachen.
Ein grandioser Schauspieler
Es gibt mehr als genug Leute, die, nachdem sie eine Meisterleistung erreicht haben, nie mehr daran anschließen konnten. Die sich zwar bemühen, es aber nie schaffen, auf eine gleiche Art zu begeistern wie beim ersten Mal. Adrien Brody gehört zum Glück nicht zu diesen Leuten. Im Gegenteil: Der Schauspieler begeistert heute genauso wie damals, als er den Oscar gewann.
Der spätere Darsteller wurde in eine künstlerische Familie geboren, deren jüdische und osteuropäische Wurzeln ihm sogar später hilfreich sein sollten. Er kam am 14. April 1973 in Queens, New York, zur Welt. Seine Mutter ist die ungarischstämmige Fotografin Sylvia Plachy, derweil sein Vater Elliot Brody ein in Rente gegangener Geschichtsprofessor und Maler ist. Seine Mutter ist Katholikin, während sein Vater der Nachkomme von immigrierten jüdischen Polen war. Ihr Sohn wurde allerdings ohne großen Wert auf eine eindeutige Religion erzogen.
Als Kind präsentierte Adrien Brody kleine Zauberstücke. Er ging auf I.S. 145 Joseph Pulitzer Middle School und in New York auf die Fiorello H. LaGuardia High School of Music & Art and Performing Arts. Seine Eltern schrieben ihn in Schauspielklassen ein, damit er nicht mit gefährlichen Gleichaltrigen herumhängen würde, was anscheinend der Fall war. Er ging auf die Stony Brook University, ehe er für ein Semester aufs Queens College wechselte.
Immer kurz vorm Durchbruch
Dadurch bedingt, dass er eben bereits als Kind Schauspielunterricht erhielt, arbeitete er schon früh als Schauspieler. Der Beginn seiner Film- und Fernsehkarriere lässt sich auf das Jahr 1988 datieren, wo er in dem Fernsehfilm Home at Last die Hauptrolle innehatte. Bereits damals zeigt sich seine Fähigkeit, wirklich jede Rolle überzeugend zu spielen.
1991 wirkte Adrien Brody in dem Thriller Zur Hölle, Mrs. Love! mit und hatte 1995 in dem Drama Nothing to Lose die Hauptrolle inne. Mit Bullet – Auge um Auge erzeugte er genügend Aufmerksamkeit, sodass alle Welt meinte, er würde kurz vor dem Durchbruch stehen. Übrigens spielte sein Freund, der mittlerweile verstorbene Rapper Tupac Shakur, den männlichen Hauptcharakter in diesem Film. Auch sein Mitwirken in dem Kriegsfilm Der Schmale Grat sorgte für Aufsehen und viel Lob, wobei viele seiner Szenen der Schere zum Opfer fielen.
Eine gänzlich andere Seite konnte der Darsteller 1999 in Oxygen – Jede Sekunde zählt zeigen, als er den Psychopathen und Kidnapper Harry darstellte. In dem Liebesfilm-Drama Love the Hard way – Atemlos in New York hatte er ebenfalls die Hauptrolle inne. Doch seinen Durchbruch konnte er erst 2002 mit Der Pianist feiern.
Der Durchbruch
Dieser Film ist geradezu exemplarisch dafür, wie akribisch Adrien Brody sich für eine Rolle vorbereitet. Um sich besser in seinen Filmcharakter einzufühlen, brach der Schauspieler alle familiäre Kontakte ab, kündigte seine Wohnung und sein Auto und nahm einiges an Gewicht ab. Dabei bezog er viel Wissen aus der Vergangenheit seiner Familie, unter denen es viele Angehörige gab, die dem Holocaust zum Opfer fielen. Der Lohn der Mühe war der Oscar als bester männlicher Hauptdarsteller, den er im Alter von nur 29 Jahren erhielt. Womit er der bis heute jüngste Gewinner dieser Trophäe ist. Ebenso gewann er den französischen Filmpreis César für seine darstellerische Leistung. Außer ihm gelang das nur noch zwei Amerikanern: Christoper Lambert und Kristen Stewart.
In jedem Fall war er damit auf einmal ein gesuchter Schauspieler. Wobei er sich in der Wahl seiner Rollen wählerisch zeigte. Für seine Figur in The Jacket begab er sich in einen Isolationstank, machte Gefängnisübungen mit und eine Protein-Diät. Nur um dann für den 2005er King Kong-Film ungefähr 6 Kilo an Muskelmasse zuzulegen.
Am häufigsten arbeitet Adrien Brody mit dem Regisseur Wes Anderson zusammen. Das erste Mal geschah dies 2007, als er in dessen Komödie Darjeeling Limited gemeinsam mit Owen Wilson und Jason Schwarztman die Hauptrolle innehatte. 2009 spielte er in dem SciFi-Horrorfilm Splice – Das Genexperiment den männlichen Hauptcharakter und war eine der Hauptattraktionen von Predators, auch wenn dieser Versuch, die Predator-Reihe wiederzubeleben, am Ende scheiterte.
Auch in anderen Filmfeldern aktiv
Wrecked aus dem Jahr 2010 war eines der ersten Werke, wo er auch Produzent war. Eine Rolle, die er im Laufe der kommenden Jahre noch des Öfteren wahrnehmen sollte. 2014 arbeitete er erneut mit Wes Anderson zusammen, in dessen Komödie Grand Budapest Hotel. Es war 2015, als er außerdem auch noch das erste und einzige Mal Regie führte. Das war in dem Dokumentarfilm Stone Barn Castle. Und mit Clean (2021) schrieb er sein erstes und bislang einziges Drehbuch.
In der Zwischenzeit hatte Adrien Brody auch das erste Mal seit Jahren wieder eine größere Fernsehrolle. So stellte er für sechs Episoden in Peaky Blinders – Gangs of Birmingham Luca Changretta dar und produzierte 2021 die Serie Chapelwhite, in der ebenfalls Hauptdarsteller war. Zuletzt spielte er in der Marylin-Monroe-Biographie Blonde den Theaterautoren. Er hat außerdem noch einige Projekte, die gerade in der Postproduktion sind, wie beispielsweise The Brutalist.
1992 hatte Adrien Brody einen beinahe tödlichen Motorradunfall in Indien. Des Weiteren hat er sich im Laufe seiner Schauspielkarriere drei Mal die Nase gebrochen. Von 2006 bis 2009 war er in einer Beziehung mit der spanischen Schauspielerin und Model Elsa Pataky. Im Februar 2020 kam das Gerücht auf, dass er in einer Beziehung mit der englischen Modedesignerin und Darstellerin Georgina Chapman sei.
Adrien Brody im Web
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