Die Folge Das Trojanische Pferd markiert den ersten Teil des ersten Zweiteilers der Serie. Die Geschichte wird unmittelbar mit der Episode Folter (Choice of Chance aka. To Die For) fortgesetzt. Der Originaltitel A Good Day To Die („Ein guter Tag zum Sterben“) greift einen martialischen Schlachtruf des Lakota-Häuptlings Crazy Horse auf. Drehbuchautor Tom Towler legte diesen Satz Lieutenant-Colonel McQueen (James Morrison) in den Mund. Danach brechen die „Wild Cards“ zu einer Mission auf, bei der sie nicht damit rechnen, wieder zurückzukehren.
Zur Handlung
Bei einem Angriff der Chigs auf die Saratoga wird ein feindlicher Bomber kampfunfähig geschossen und kann von den „Wild Cards“ geentert werden. Im Navigationssystem des Feindschiffes entdeckt man Hinweise auf seinen Ursprungsort. Lieutenant-Colonel McQueen hegt die Hoffnung, den Bomber mit der 58. Staffel als „Trojanisches Pferd“ nutzen zu können, um die ersten Bomben über einer der feindlichen Heimatwelten abzuwerfen. Diese Hoffnung scheint zunichte gemacht, als die Techniker von AeroTech, die den Bomber untersuchen, die Daten der Flugsteuerung löschen.
McQueen lässt aber nicht locker. In mühsamer Kleinarbeit findet seine Einheit heraus, wie man den Bomber fliegt, steuert und navigiert. Trotzdem scheint es ein Himmelfahrtskommando zu sein, sich so weit hinter die feindlichen Linien zu schmuggeln, um dann einen Angriff zu starten. Diese Befürchtungen verstärken sich noch, als der Starttermin vorverlegt wird. Nun glaubt niemand mehr daran, die Mission überleben zu können.
Ausgerechnet jetzt verliebt sich Paul Wang (Joel de la Fuente) in die junge Lieutenant Stoud (Melissa Bowen). Weil jedem von ihnen die Wahl gelassen wird, mitzufliegen oder auf der Saratoga zu bleiben, schwankt er zwischen Liebe und Loyalität zu seinen Kameraden. Er entscheidet sich schließlich dafür, mitzufliegen.
Mit dem Chig-Bomber im Feindgebiet können die „Wild Cards“ zunächst eine feindliche Patrouille durch einen Funkspruch täuschen. Am Ziel angekommen, müssen sie vor einem Wachsatelliten aber ihre Tarnung aufgeben und den Satelliten abschießen. Dann setzen sie zu einem Angriff auf eine Stadt auf dem Planten Ceres an. Die Rakete verfehlt ihr Ziel jedoch. Kurz darauf werden sie von feindlicher Flugabwehr getroffen. In einer Rettungskapsel stürzen sie dem Planeten Kazbek entgegen.
Interessante Details der Folge Das Trojanische Pferd
Bis man die Navigationsdaten des erbeuteten Bombers entschlüsselt, weiß man nichts über den Ursprungsort der feindlichen Aliens (oder weiß AeroTech mehr?). Der Bomber stammt von einer Welt namens Ceres.
Allmählich glaubt auf der Erde niemand mehr, den Krieg gegen die Chigs noch gewinnen zu können. McQueen möchte mit seinem Plan, tief ins feindliche Territorium vorzustoßen und dort einen Angriff zu starten, ein Zeichen setzen, dass der Kampf noch lange nicht verloren ist.
McQueen erzählt von einem amerikanischen Piloten namens Jimmy Doolittle, der im Zweiten Weltkrieg mit seiner Einheit die ersten Bomben auf Tokio abwarf und dadurch den Amerikanern im Krieg gegen Japan wieder Hoffnung gab. Dieses Ereignis ist in dem Buch Die Söhne des Ikarus. Die abenteuerlichsten Fliegergeschichten der Welt von C. C. Bergius Gegenstand einer Kurzgeschichte. Doolittle schaffte es mit seinen Leuten, mit B-25-Bombern vom Deck eines Flugzeugträgers zu starten, was bis zu diesem Zeitpunkt niemand für möglich gehalten hatte. Die Bomber überwanden rund 600 Seemeilen, warfen ihre Bomben ab und gingen dann zum Großteil in China nieder. Es gibt mehrere Filme, die den Angriff, der als „Doolittle Raid“ in die Geschichte einging, aufgreifen. Einer entstand bereits 1944 und heißt Thirty Seconds Over Tokyo. In Michael Bays Kriegsdrama Pearl Harbor von 2001 bildet der Angriff das Finale des Films, zuletzt thematisierte Roland Emmerichs Kriegsfilm Midway von 2019 den Angriff. 2001 wurde Doolittle von Alec Baldwin gespielt, im Film von 2019 von Aaron Eckhart.
Als Cooper Hawkes (Rodney Rowland) einem Chig-Piloten den Helm abnehmen will, zersetzt sich das Wesen. Damit bleibt weiterhin unbekannt, wie die Aliens wirklich aussehen.
Commodore Ross (Tucker Smallwood) trinkt Rum, wenn er sich entspannt, und hört Jazz. Das kurze Gespräch zwischen ihm und McQueen über Seemannsgrog ist ein Detail, das in der kommenden Episode Folter noch wichtig wird. In seiner Freizeit spielt Ross auch auf einer Gitarre, die er „Roslyn“ genannt hat.
McQueen hat wegen einer Verletzung Flugverbot. Dies wird in der Episode Auge um Auge (The Angriest Angel) noch eine größere Rolle spielen.
AeroTech-Mann Sewell (Michael Mantell) hat in dieser Folge seinen zweiten Auftritt in der Serie. Um den Start des Bombers zu verhindern, löscht er Daten der Flugsteuerung. Warum er das tut, wird erst am Ende der Serie enthüllt. Am Telefon sagt er einem unbekannten Gesprächspartner: „Wir haben alles, was wir brauchen.“ Vielleicht meint er damit auch Daten über ein ganz besonderes Mineral, das am Ende der Folge Folter von Kazbek geborgen wird.
Vor dem Start ins Unbekannte denken die Mitglieder der „Wild Cards“ über viele Dinge nach. Cooper verrät, dass er gerne mal versuchen würde, zu surfen.
Vanessa Damphousse (Lanai Chapman) hat stressbedingte Beschwerden am Kiefergelenk. Mit ihren Entspannungsübungen treibt sie die bis aufs Äußerste angespannte Shane (Kristen Cloke) zur Weißglut.
Wie sich herausstellt, funktioniert der Bomber der Chigs über Bioelektronik.
Die „Wild Cards“ bereiten sich eine knappe Woche auf den Start vor. Der Tag vor dem Start Ist der 19. November 2063, ein Sonntag.
Die Grenzen zum feindlichen Territorium werden von den Menschen „Von-Braun-Grenze“ genannt, nach dem deutschen Raketentechniker Wernher von Braun, der das amerikanische Raumfahrtprogramm in den 1950er und 1960er Jahren maßgeblich mitgestaltet hat.
Laut Geheimdienstberichten hält sich bei Ceres eine komplette Division der Chig-Streitkräfte auf.
Die Saratoga hat eine Besatzungsstärke von 15 000 Frauen und Männern.
Interessantes für den Filmfan
Das Chaos, das während des Chig-Angriffs auf die Saratoga am Anfang der Folge herrscht, erinnert mit seinen verwackelten Kamerabildern und -fahrten und dem flackernden Licht an Wolfgang Petersens Kriegsfilm Das Boot.
In einer Szene ist die Brücke der Saratoga nur von den Instrumenten und schwachem roten Licht beleuchtet. Das erinnert an vergleichbare Brücken-Szenen in den Filmen Top Gun, Jagd auf Roter Oktober oder Crimson Tide.
Regisseur dieser Episode Ist Thomas J. Wright. Er entwickelte sich zu einem der Stammregisseure von Space. Insgesamt inszenierte er sechs Folgen: Das Trojanische Pferd, Gedenket der Toten, Visionen des Todes, Bacchus, Die Vergessenen und das Serienfinale Für immer treu.
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