Es kommt immer wieder vor, dass sich manche Fans in den Social Media für wichtiger als andere halten.
Big Names
Vorab definieren wir erst einmal „Big Names“. In Bezug auf diesen Artikel werden damit nicht die Macher eines Franchises betitelt. Gemeint sind eher die großen Namen des Fandoms. Die „Überfans“. Die, die oft von den Machern hofiert werden, weil sie meinungsbildend sind.
Gerade Social Media hat seine eigenen, speziellen Regeln. Die dank manchem Gruppenadmin nicht für jedes Mitglied gelten. So wird zum Beispiel bei Mitglied „Normalo“ jeder Beitrag kritisch betrachtet und schnell was gelöscht. Dinge, die bei Mister Big Name nicht geahndet werden. Weil man den BN sabbernd und lechzend in Ehrfurcht erschüttert hinterherkriecht. Weil man denkt, diese BNs zu verprellen oder ihnen mal zu widersprechen, würde die Gruppe gefährden.
Wehe, ein normaler User kommt nun daher und zeigt dem BN, dass er über sein Ziel in einer Formulierung hinausgeschossen ist oder sachlich irrt. Da hat dann der Popo Kirmes. Da wird nicht geschaut, ob der Normalo Recht hat. Wie er formuliert hat. Nein, es wird schnell rumgelöscht, aus der Gruppe entfernt oder mittels Adminmachtworts jede offene Diskussion erstickt. Oft reicht auch aus, nur eine andere Sichtweise als der Admin zu haben, und man findet sich schneller im virtuellen Nirvana, als einem lieb ist.
Social Media Admin ist ein undankbarer Job
Nun ist es als Admin sicherlich nicht immer leicht, eine Gruppe zu führen. Speziell dann, wenn man viele Mitglieder hat. Eingriffe in die Diskussionen sind zwingend nötig, wenn es ausartet. Wenn Mitglieder beleidigt werden, extreme Ansichten kommen oder schlicht und einfach nur noch sinnfrei gespammt wird. Jedoch sollte dies immer behutsam erfolgen. Ein Admin einer Star Wars Gruppe sollte zum Beispiel nicht gleich Mitglieder ausschließen, nur weil diese Jar Jar Binks eigentlich toll fanden.
Natürlich herrscht in Gruppen und Foren immer Hausrecht. Klar kann man jede ungenehme Meinung löschen, editieren und unterdrücken. Hausrecht eben. Und ja, nie kann man als Admin verhindern, dass man manchen Big Name weniger stark kritisch sieht. Dies muss aber immer im Einklang mit den Gruppenregeln stehen. Zumindest in seriösen Gruppen. Unseriös wird es, wenn ein Big Name eine These raushaut, die zum Beispiel Schauspielern Egoismus unterstellt, dies als unumstößlicher Fakt dargestellt wird und sich in Folge „Normalos“ melden und diese These anzweifeln oder hinweisen, dass dies eine persönliche Meinung sei. Die eben auch so formuliert sein sollte.
Geradezu lächerlich wird es, wenn der entsprechende Gruppenadmin in Folge alle Beiträge eines kritischen Users nachträglich löscht und das Mitglied entfernt, ohne die Diskussion zu suchen. Wenn als Kickgrund lediglich Kritik – sachliche! – am Big Name zu Buche steht.
Gerade Big Name Fans sind oft selbstherrlich, selbstverliebt und nicht kritikfähig. Dieses Gehabe wird zu oft zu leichtfertig von manchem Admin aufgeschnappt und ebenso gelebt. Auf Deutsch, manch Admin kriecht den Big Names derart tief in das Hinterteil, dass er vorne schon wieder zum Halse raushängt. Oft auch den Machern ihres erwählten Franchises. Dabei schadet nichts dem Franchise mehr.
Menschen sind nun mal dazu neigend, falsche logische Verknüpfungen zu schließen. Autor X der Serie Y wird in Gruppe Z hofiert und verehrt. Jetzt kommt ein User daher und zeigt dem Autor auf, dass er sich inhaltlich in seinem letzten Werk irrt und seinen eigenen Kanon mutmaßlich verletzt. Statt sachlicher Diskussion – die möglicherweise Autor X gerne geführt hätte – kommen der Überfan und der Gruppenadmin jetzt getriggert daher und kickbannen den „Normalo“.
Wem schadet dieses Verhalten? Dem Autor. Denn es wird zwingend angenommen, Autor X habe diesen Kick veranlasst. Dabei kann der Macher doch gar nichts dafür. Dumm nur, wenn solche Vorfälle wie in Social Media üblich von zig Usern miterlebt wird. So verliert Autor X oft nicht nur den gekickten User als Fan, auch andere Gruppenmitglieder werden sich abwenden.
Manchmal geschieht dies zu Recht, manche Admins sind gewollt nur Erfüllungsgehilfen der Macher. Meistens aber kann Autor X nichts für die privat geführten Gruppen. Wenn jetzt noch ein Big Name Fan mitmischt und dies erkennbar sachlich und auch im Stil daneben ist, demontieren sich die Gruppe, der Big Name und leider auch das Franchise oder eben Autor X alle zugleich.
Gibt es Auswege? Wenige. Gerade im Bereich Social Media kann und darf jeder seine Gruppe starten und Admin spielen. Seine Machtfantasien ausleben schlimmstenfalls. Man muss also oft lange suchen, bis man eine Gruppe oder Gemeinschaft findet, welche fair und ordentlich geleitet wird. Und selbst dann wird es immer wieder Vorfälle geben, in denen der Admin dasteht wie der Böse.
Ein wichtiger Vorschlag für Gruppenadmins und Leser, die bis hierher durchgehalten haben: Stellt die Big Names des Fandoms nicht auf ein überhöhtes Podest. Kritik, solange ordentlich und begründet, darf und muss immer möglich sein. Angenehmer Nebeneffekt: Die selbstverliebten arroganten unter den Big Names schaufeln sich mit jeder Diskussion ihr eigenes Grab tiefer und tiefer.
Ein Nachtrag vom Captain
Social Media ist heutzutage enorm wichtig für ein junges Magazin, die Attitüde eines einzelnen Admins kann einem viel kosten. Ich, oder wir, sind sicherlich nicht unfehlbar und bei etlichen Gruppen sind die Regeln anders, deswegen kann man natürlich mal was übersehen. In den meisten Fällen wurde bisher mit mir das Gespräch gesucht und man konnte das Problem auch lösen.
Aber manchmal wurde das auch nicht getan. Richtig interessant wird es, wenn man gegen gar keine Regel verstoßen hat, aber trotzdem der Beitrag gelöscht wurde. Auf Nachfrage wird nicht reagiert, sondern einfach gebannt. (Siehe Chat links.)
Aus einer anderen Gruppe bin ich ebenfalls geflogen. Hier hat sich auch wieder ein Admin nicht an die eigenen Regeln gehalten. Ich könnte natürlich einfach die Bälle flach halten und das so hinnehmen. Aber wenn dieser Admin mich sogar ohne Konsequenzen öffentlich beleidigen darf, dann läuft was schief. Es gibt bestimmte Dinge, die konnte ich noch nie ausstehen und eines davon ist Ungerechtigkeit. Werde ich ungerecht behandelt, wehre ich mich. Ich bringe es zur Sprache.
Ironischerweise hat mich ein anderer Admin der Gruppe noch kurz vorher um Hilfe gebeten. Er holte gelegentlich Rat bei mir, wenn er nicht weiter wusste, und bat mich auch darum, Werbung zu machen, was ich gerne tat. Kurze Zeit später war ich bei ihm geblockt und aus der Gruppe entfernt. Mein Hilfegesuch bei ihm war ihm wohl zu nervig. Und was am schlimmsten an der Sache ist: In dieser Gruppe dürfen nicht einmal Fans von uns Artikel teilen, denn dort sind nur noch Artikel erlaubt, die von „anerkannten“ Magazinen kommen.
Ab wann man anerkannt ist, wird aber nicht verraten, die Beispiele die genannt werden sind alle kommerzieller Natur, obwohl kommerzielle „Werbung“ in den Regeln ausgeschlossen ist. Generell war der „Werbung“ Paragraph sowieso sehr schwammig, da die Admins natürlich ausgenommen waren. Mich juckt es nicht mehr, wir haben nicht weniger Besucher durch die Rauswürfe, ganz im Gegenteil. Wäre ich nachtragend, wäre diese Person im Übrigen aus der Gruppe geflogen, die ich zu verwalten habe. Ist sie aber nicht. Nicht meine Art. Für mich steht bei Social Media tatsächlich noch das Soziale im Fokus.
Allerdings wäre es schon nett, wenn man einen Platz hätte, wo man im Kollektiv diskutieren könnte. Deswegen haben wir uns nun entschlossen, eine eigene Gruppe ins Leben zu rufen. Ab heute gibt es die SciFi Nerds Germany ganz offiziell. Es ist eine Gruppe, in der ihr eure (Web)Projekte und Arbeiten als Cosplayer oder Propbauer (oder was auch immer ihr tut) vorstellen dürft und auch über die diversen Aspekte der Science-Fiction diskutieren könnt. https://www.facebook.com/groups/scifinerds.ger/
Werft bitte einen Blick in die Beschreibung, bevor ihr die Beitragsanfrage versendet. Auch bei uns geht es nicht ohne Regeln, aber wir geben unser Bestes, diese immer fair und transparent umzusetzen. Bei Fragen kann man gerne einen der Admins anschreiben.
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