Playtime: Eilzustellung ist kein ganz rundes Ende der ersten Secret Level-Staffel.

Ein ungewöhnlicher Anfang und ein ungewöhnliches Ende

Die Fahrradkurierin O schafft auf die letzte Sekunde, ein Paket zuzustellen und erhält dadurch einen besonderen Bonus. Doch anstatt der ersehnten Upgrades, wie bessere Pedalen, ist es nur die Farbe Burnt Orange, dass genauso wie das Orange aussieht, dass sie sowieso schon auf ihrem Drahtesel hat. Enttäuscht will sie weitermachen, bis von einem Fremden angesprochen wird. Dieser möchte, dass sie ein bestimmtes Paket mit einer handschriftlichen Adresse ausliefert.

Entgegen der Bedenken ihres Buddibots nimmt sie die Lieferung an. Daraus entschlüpft eine Art blauer Seestern, der Conduit. Und ehe sie sich versieht, wird sie daraufhin von allen möglichen Bots und Leuten gejagt, die unbedingt an den Conduit wollen. Es folgt eine wilde Verfolgungsjagd mit diversen Überraschungen.

Secret Level fing mit Dungeons & Dragons: Die Wiege der Königin ungewöhnlich an. Eben weil die Episode damals nicht so wirklich auf einem bestimmten Videospiel basierte, sondern mehr auf dem Pen & Paper RPG-System. Und mit Playtime: Eilzustellung hört die erste Season – eine zweite wurde bereits bestätigt – ungewöhnlich auf.

Prominente Gastauftritte

Gemeint ist, dass diese Episode nicht ein einziges Videospiel in den Mittelpunkt des Geschehens stellt. Sondern sich vielmehr auf ein ganzes Videospielsystem zu fokussieren scheint. Denn im Prinzip wirkt diese Folge wie ein einziger Werbefilm für die Sony Playstation.

Denn es kommt hier wiederholt zu prominenten Gastauftritten. Man hat einen Colossi aus dem PS2-Klassiker Shadow of the Colossus. Ein Sackboy aus LittleBigPlanet taucht auf und der gealterte Kratos aus den letzten beiden God of War-Games machen ebenfalls ihre Aufwartung. Sie alle sind, neben den Helldivers aus Helldivers 2 Hindernisse oder Feinde, denen O ausweichen muss, wenn sie ihr Paket abliefern möchte.

Dabei wirkt die Folge über weite Teile wie Kritik aufs Gachagameplay. Eben weil O unter Zeitdruck Missionen vollführt, um etwas Exklusives zu erhalten, wobei sie nicht genau weiß, was sie am Ende kriegen wird. Dass sie sich am Ende nur für Farbe abgestrampelt hat, passt dann zu dieser Art von Games, wo man oft genug eher wertlose Objekte erhält, ehe man irgendwann Glück hat und das kriegt, was man sich eigentlich wünscht.

Länger wäre besser

Vermutlich war der Plan, mit Playtime: Eilzustellung die Playstation-Systeme als Alternativen zu diesem Gameplay darzustellen. Was jedoch nicht so recht funktioniert. Denn im Prinzip wirken die ganzen Figuren nur wie andere Skins, die Gegenspieler tragen. Denn am Ende wirkt es so, als ob sich O in einem Capture the Flag-Modus befindet, wo sie den Conduit trägt und dafür von allen gejagt wird.

Die Vielfalt der Spielegenres, aus denen die jeweiligen Spielefiguren kommen, wird so komplett ignoriert. Es sind Cameos, die vermutlich aus einer Liste ausgewählt und dann einfach abgehakt wurden. Playstation-Fans wissen natürlich mit den ganzen Charakteren etwas anzufangen. Aber eine solche Episode kann sich eben nicht nur allein an diesen Personen orientieren.

Letzten Endes hätte es der Folge sicherlich nicht geschadet, wenn sie etwas länger geworden wäre. Einfach, damit man sich auf ein, zwei Gastcharaktere hätte fokussieren können und so auch deren Gameplayfaszination mit einbauen können.

Es folgt… Werbung!

Das liest sich jetzt alles sehr negativ. Doch die Episode ist so schlecht nicht. O wird großartig dargestellt und das Mysterium, in dem sie verwickelt wird, ist überwiegend unterhaltsam. Aber am Ende bleiben auch einige Fragen offen, beziehungsweise werden Antworten präsentiert, die nicht sonderlich zufriedenstellend sind. So wirkt die Auflösung, wieso O so gehetzt wird, unzufriedenstellend. Hier passt das Ergebnis nicht zu dem, was man vorher erfährt.

Letzten Endes ist dies eben eine überlange Playstation-Werbeepisode, auch wenn der bekannte Jingle im Verlauf der Folge kein einziges Mal fällt. Aber das ist am Ende irrelevant, da Kenner ja sowieso wissen, worum es geht.

Animiert wurde diese Episode dieses Mal von dem Studio Digic Picture, die unter anderem auch die letzte Folge gemacht haben. Zwar erreicht diese Folgenicht die visuelle Grandezza des Vorgängers. Aber sie ist dennoch immer noch beeindruckend inszeniert, vor allem, was die Gastauftritte angeht.

Am Ende ist dies eine nette Episode, mehr aber auch nicht.

Info

Regie: Istvan Zorkoczy
Showrunner: Tim Miller
Drehbuch:  J. T. Petty, Kurzgeschichte von Rich Larson
Animationsstudio: Digic Pictures
Cast: Heaven Hart als O, Kevin Hart als Buddibot, Jonny Cruz als Johnny, Christopher Judge als Kratos, Andrew Morgado als Helldiver, Fred Tatasciore als Helldiver, Mara Junot als Helldiver

 


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Warpskala

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Total Score
Götz Piesbergen

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