Die Exodus: Odyssey-Episode von Secret Level ist eine sehr besondere.

Eine ungewöhnliche Folge

Bislang war es im Rahmen der Secret Level-Serie so, dass hier Videospiele vorgestellt wurden, die bereits auf dem Markt sind. Die zum Teil, wie Pac-Man, eine gewisse Historie haben. Oder die, wie Warhammer 40.000, die Chance nutzen, um auf ihr erst vor kurzem herausgebrachtes Spiel aufmerksam zu machen.

Exodus: Odyssey fällt da aus dem Rahmen. Nicht etwa, weil es wie Dungeon & Dragons augenscheinlich nicht auf einem spezifischen Computergame basiert. Sondern vielmehr, da das Game, dass die Grundlage der Folge bildet, erst nächstes Jahr herauskommen wird. Womit diese Episode im Grunde genommen nur so etwas wie ein etwas längerer Trailer ist.

Die Menschheit hat sich in der Zukunft im All ausgebreitet. Doch die Reise zwischen den Sternen ist mühsam, da die Schiffe nur dank bestimmter Jump Gates auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen können. Noch dazu herrschen draußen im All die sogenannten Celestials, die man besser nicht unterschätzen darf.

Die Zeitdilation zum Vorteil nutzen

Der auf der Eiswelt Lidon ansässige Mechaniker Nik Hanson muss sich ins All begeben. Denn seine Tochter Mari, sein ein und alles, ist abgehauen und jagt mit anderen den kostbaren Artefakten hinterher. Also macht er sich auf den Weg. Doch auf Grund der Zeitdilation vergehen für sie mehr Jahre, als für ihn.

Dass die Basis für Exodus: Odyssey ein Videospiel ist, dass erst noch erscheinen wird, ist für diese Episode definitiv ein Vorteil. Weil sie so ein Universum aufbauen kann, ohne, dass man es ständig mit der Vorlage vergleicht. Dies hat eben den Vorteil, dass sich so die Narration frei entfalten kann. Was sie auch tut.

Man hat es hier mit einer unglaublich dichten und packenden Folge zu tun. Die das Element Zeitdilation für ihren Vorteil nutzt, um daraus eine Story zu stricken, die ihres Gleichen sucht. Wo die Handlung sich so flott weiterentwickelt, dass man kaum realisieren kann, was jetzt wieso geschieht. Und wo trotzdem noch genügend Momente eingebaut werden, wo kurz innegehalten wird. Damit man das Geschehen kurzfristig sacken lassen kann, ehe es dann weitergeht.

Ein einfallsreicher Mann

Dabei wird die Episode überwiegend nur durch Nik Hanson getragen. Zu Beginn wirkt er etwas brummig und nur darauf fokussiert, das Schiff wieder in die Gänge zu setzen und nebenbei auf seine Tochter aufzupassen, damit sie keinen Unsinn macht. Doch als sie dann mit jemanden abhaut, zeigt sich, dass er bereit ist, alles zu tun, um sie zu erreichen. Sogar sich mit den Celestials einzulassen.

Man erfährt über diese nicht all zu viel. Aber anscheinend sind es technisch hochentwickelte Aliens, die man besser nicht unterschätzen darf. Dass er es am Ende trotzdem schafft, ein Schiff von denen zu zerstören, spricht dabei für den Einfallsreichtum von Nik.

Dabei kriegt man außerdem immer wieder kurze Einblicke in das Leben, was seine Tochter Mari führt. Was insofern wichtig ist, als dass man dadurch besser verstehen kann, wie die Zeitdilation sich auswirkt. Denn während er kaum altert, vergeht für die deutlich mehr Zeit. Weshalb sie am Ende, als sie endlich sich wieder treffen sogar älter ist, als er selbst.

Grandios animiert

Es ist eben dieses Finale, dass Exodus: Odyssey so gut macht. Denn dadurch wird die Folge zu einer tragischen Geschichte. An deren Ende man einen Nik sieht, der, jetzt vollkommen allein, zurück auf seine Heimatwelt reist. Allerdings nur für einen Zwischenstopp, um etwas abzuliefern. Im Prinzip ist er durch die Jagd auf seine Tochter zu einem Heimatlosen geworden, der nicht mehr zurück kann, weil er verlernt hat, was Heimat ist.

All dies, kombiniert mit den grandiosen Animationen von Blur Studio, die bereits vorher die Warhammer: 40.000-Episode animiert haben, macht diese Folge so großartig. Und sie sorgt dafür, dass man umso gespannter darauf ist, wie dann am Ende das Videospiel sein wird, wenn es anschließend im nächsten Jahr herauskommt. Denn diese Folge hat die Neugierde auf das Game enorm angefacht.

Info

Regie: Alex Beaty
Showrunner: Tim Miller
Drehbuch: Tim Miller
Animationsstudio: Blur Studio
Cast: Nikko Austin Smith als Mari Hanson, Michael Beach als Nik Hanson, Lily Cowles als Kara Voss, Christopher Sean als Rafael Sabatine, Courtenay Taylor als Thadie Voss, Paul Nakauchi als Luca Sabatine

 


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Götz Piesbergen
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