In Schiff der Geister findet die Crew ein altes Schiffswrack, von dem sie sich etwas Duratan besorgen wollen. Doch irgendetwas ist hier falsch.

Staffel 1, Folge 20 – Zeitangabe: 2151
„Schiff der Geister“ – „Oasis“

Die Handlung

In dieser Episode findet die Crew der Enterprise ein abgestürztes altes Schiffswrack. Es sendet keine Energiesignatur aus und es sind auch keine Lebenszeichen zu entdecken. Durch einen Händler haben sie erfahren, dass dieses Schiff hier läge, es aber spuke. Benötigen tun sie nämlich Duratan und dieses Schiff kann dahingehend ausgeschlachtet werden.

Beim Wrack angekommen bemerkt man schnell, dass hier etwas nicht stimmt. Trip (Connor Trinneer), T’Pol (Jolene Blalock), Archer (Scott Bakula) und Mayweather (Anthony Montgomery) treffen auf eine junge Frau, welche hinter ein Schott flüchtet, welches von den Scannern nicht durchdrungen werden kann. Als sie öffnen, stehen sie in einem blühenden Garten und treffen auch auf den Vater des Mädchens. Ferner scheint die gesamte Crew hier zu leben, da der Vater das Schiff nicht wieder flott bekommen hatte. Ferner erfahren Archer, Trip, T’Pol und Mayweather, dass die anderen nur holografische Simulationen sind. Ezral hatte dies hergerichtet, damit er und seine Tochter Liana nicht allein sind.

Trip kann Ezral schlussendlich davon überzeugen, wieder heimzukehren und hilft mit einigen Crewmen dabei, das Schiff für die Reise zu reparieren.

Rezension von Schiff der Geister

Wie ihr es bereits von mir gewohnt sein dürftet, beginne ich wieder mit dem Gesamtbild der Folge. Leider haben wir es bei Schiff der Geister erneut mit einer Folge zu tun, welche irgendwie nichts zur Gesamt-Story beiträgt. – Man kommt wo an, schaut, wird konfrontiert, löst das Problem und fliegt weg. – Mh…. Leider schon die vierte Folge in Folge, die so abläuft. Was ist mit dem Main-Plot? Wo ist der hin? Was ist mit dem temporalen Kalten Krieg, oder dem nie enden wollenden Konflikt zwischen Vulkaniern und Andorianern? Alles in allem also mal wieder nur eine sehr dürftige Folge.

Nun ins Detail. Das abgestürzte Frachtschiff ist wirklich gut in Szene gesetzt und die Atmosphäre tatsächlich schön düster – vielversprechend also. Nur leider ist der erzählerische Hergang nur allzu vorhersehbar. Spukereien auf einem verlassenen Schiff sind nun wirklich fernab der Realität in Star Trek und somit schon mal im Vorfeld auszuschließen. Also musste man ja doch auf jemanden treffen. Das tun unsere Helden natürlich auch und es kommt zu einer Konfrontation. Aber diese Handlung ist schon vielfach verwendet worden und somit leider ausgelutscht. Und ich rede hier nicht von Star Trek insgesamt, sondern bedauerlicherweise nur von der noch jungen Serie Enterprise allein.

Im weiteren Verlauf lernen wir dann Ezral und Liana kennen. Ezral behauptet schlussendlich, dass er die Hologramme erschaffen hatte, um Liana ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. Ihm war es aber nicht möglich, dass Frachtschiff wieder Flott zu bekommen. Also hier habe ich gedacht: >>Er kann einen Haufen Hologramme programmieren, aber das Schiff ist irreparabel?<< Bitte! Wie wir ja wissen, ist die Programmierung einer einzigen Holomatrix bereits ein mehr als schwieriges Unterfangen. (Star Trek Voyager) Und Trip meinte doch, dass es gar nicht so schwierig wäre, das Schiff wieder flott zu bekommen. Sei es, wie es sei!

Mal zu den schauspielerischen Leistungen. Ensign Mayweather war endlich wieder dabei und hat trotz der schlichtweg schlechten Folge einen glanzvollen Auftritt gehabt. Er dümpelte nicht doof herum, sondern agierte gewissenhaft und brachte sogar sehr hilfreiche Argumente ein. Trip spielte mal wieder etwas den Space-Playboy und zeigte somit leider keine neuen Seiten.

T’Pol hingegen erwies sich erneut als wertvolles Mitglied der Crew und vermenschlichte weiter. Sie bewies erneut einen schönen Humor und deutete sogar zu Beginn der Folge ein sehr leichtes Grinsen an. Zu guter Letzt: Archer. Auch er zeigte eine solide Leistung vor der Kamera. Zwischendurch etwas stumpf, aber auch er kommt charakterlich voran.

Ich will aber nun noch auf René Auberjonois eingehen. Er ist uns ja kein Unbekannter in der Star Trek Welt, denn in Deep Space Nine spielte er für einige Jahre die Rolle des Odo. Dort hat er immer eine mehr als überzeugende Rolle gespielt und auch in dieser Folge konnte er noch so einiges retten. Hätte man hier jemand anderen als Ezral gehabt, dann wäre die Folge nochmals um einige Grade schlechter gewesen.

Fun Facts

  • In der Folge Die Illusion bei Star Trek DS9 (DS9: S02E16) kam es bereits schon einmal zu ähnlichen Geschehnissen. Auch dort wurden Freunde und Familien mithilfe holografischer Projektion erzeugt.
  • Die Äußerung Trips, was Ezral tun würde, wenn Liana sich verletze, ob er dann einen holografischen Doktor programmieren würde, kann als Anspielung auf das MHN in Star Trek Voyager (Robert Picardo) verstanden werden.

Der deutsche Titel

Schiff der Geister – Zuerst klingt es spannend, aber dennoch abstrus, da in Star Trek wenig bis nichts Derartiges geschehen ist bisher und auch nicht zur Science-Fiction passt. Beschreibt aber die erste Annahme des Händlers und unterstreicht ein wenig das kurze, aber gute Horror-Setting im Frachter. Sonst leider genauso flach wie die Folge selbst.

Mit Oasis ist der Originaltitel besser aufgestellt. Wir reden zwar nicht von einer Oase mit Wasser und Palmen in der Wüste, aber immerhin von einem angenehmen Lebensraum in einem toten Schiff auf einem Ödland-Planetoiden.

warpshop

Lust, unser Team zu unterstützen? Dann schaut doch mal auf unsere MITMACHEN Seite.

Martin Kistner

Kommentar verfassen