In Sanctuary muss Roman einer heiligen Pflicht nachkommen.
Wenn eine miese Laune noch mieser wird
Roman ist der Volch, der Priester, von Tchernobog, dem slavischen Gott der Dunkelheit. Es ist eine Aufgabe, die er sehr ernst nimmt und auch normalerweise immer nachgeht. Es sei denn, es ist Wintersonnenwende und alles, was Roman möchte, ist seine Ruhe. Seine Ruhe vor seinem Gott und vor seiner Familie, die mal wieder im Streit miteinander versinkt.
Doch dann ändert sich alles, als plötzlich ein Junge auf seiner Hausschwelle zusammenbricht und um Zuflucht bittet. Roman darf diese Bitte nicht abschlagen und nimmt ihn daher auf. Und darf daraufhin einige Leute abwehren, die hinter dem Jungen her sind. Womit sie einen großen Fehler gemacht haben, denn dadurch wird Romans schlechte Laune nur noch mieser.
Mit Sanctuary haben Ilona Andrews dieses Jahr den ersten Band der Roman’s Chronicles rausgebracht. Wie so viele andere Stories in den Jahren zuvor, so ist auch diese Geschichte ursprünglich überwiegend wöchentlich auf der Homepage des Autorenpaares erschienen. Überwiegend deshalb, weil der letzte Part der Story bewusst für die Veröffentlichung als eBook zurückgehalten worden ist. Und wie bereits bei Iron Covenant gilt, dass diese Geschichte hierzulande nicht auf Deutsch herausgekommen ist.
Weihnachten auf Ilona Andrewsche Art
Dabei ist dieser Roman eine Weihnachtsgeschichte, wenn auch auf Ilona Andrews-typische Art und Weise. Sprich, es geht hier hoch und heiß her. Und im Vergleich zu den anderen Stadt der Finsternis-Romanen ist dieses eBook sehr brutal und heftig. Wobei diese Gewaltdarstellung keinen Selbstzweck hat, sondern sogar im Kontext der Story sinn ergibt.
Die Geschichte stellt dabei auch eine Art Deep Dive in die slavische Mythenwelt dar. Ilona Andrews führen hier mehrere Kreaturen, Riten und Mythen aus eben dieser ein. All dies, um die Story des Romans besonders zu machen. Stellenweise hat man allerdings das Gefühl, dass Ilona Andrews damit übertreiben.
Im Grunde genommen dreht es sich hier um die Pflichten, wenn man von einem Gott auserwählt worden ist. Denn es stellt sich in Sanctuary heraus, dass wenn man von einem höheren Wesen als sein neuer Priester ausgewählt worden ist, man dieser Verpflichtung auch besser nachkommt. Geschieht das nämlich nicht, drohen sonst furchtbare Konsequenzen.
Wenn die Fröhlichkeit nur Fassade ist
Ein wenig wirkt die Story des Romans, wie die einer Belagerung. Denn ein Großteil der Ereignisse findet in Romans Haus und auf seinem Grundstück ab. Das einige Fiesheiten für die Angreifer bereithält. Dabei wird klar, dass man Roman besser nicht unterschätzen darf.
Roman selbst wird in dieser Geschichte anders dargestellt, als man es aus seinen Stadt der Finsternis-Erzählungen her kennt. In diesen war er ein fröhlicher Mann, jemand, der sein Schicksal locker nimmt. In Sanctuary erlebt man eine andere Seite des Priesters. Hier zeigt er sich nachdenklich und düster. Er kümmert sich zwar um die seinen. Aber gleichzeitig hängt auch eine dunkle Wolke über ihn, so als ob das fröhlichsein nur eine Fassade war, die er für andere aufrecht erhielt.
Gegen Ende hat man das Gefühl, dass die Story etwas auseinanderfällt. Weil auf ein Mal eine weitere Fraktion auftaucht, die in enger Beziehung zu Roman steht. Und dieser dann noch seinen Pflichten als Vertreter seines Gottes nachkommen muss. Vor allem Letzteres, was der Teil ist, der eBook-Exklusiv ist, fühlt sich wie ein Weihnachtskapitel an, dass jedoch mit der eigentlichen Geschichte nur wenig zu tun hat.
Dennoch muss gesagt werden, dass selbst wenn Ilona Andrews mal schwächeln, da immer noch ein sehr lesenswerter Roman bei rumkommt. So auch dieses Mal.
Info
Autor: Ilona Andrews
Titel: Sanctuary
Serie: Roman’s Chronicles 01
Verlag: Nancy Yost Literary Agency
Erschienen: 07/2024
Einband: eBook
Seiten: 152
Sonstige Informationen: Produktseite
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