In „Rivalen“ erhält Quark ungeahnte Konkurrenz.
Was für ein Glück
Der El-Aurianer Martus Mazur wird von Odo wegen Betrügereien festgenommen. Auch wenn der Verdächtigte seine Unschuld beteuert, gibt es ausreichend Beweise, bzw. Zeugenaussagen gegen ihn. In seiner Zelle trifft er auf einen Außerirdischen, der von einem merkwürdigen Gerät wie besessen scheint. Laut ihm soll es dafür gesorgt haben, dass er zunächst viel Glück und dann extremes Pech hatte. Es aktiviert sich, er gewinnt und bricht glücksbeseelt tot zusammen. Martus kann nur seinen Tod feststellen, nimmt das Gerät an sich und informiert erst dann die Wachen.
Danach scheint er eine regelrechte Glückssträhne zu besitzen. Er kommt aus der Haft frei, gewinnt bei einem Spielchen mit Quark und will ihm das Gerät verkaufen. Doch der Ferengi lehnt ab, beleidigt den El-Aurianer sogar, woraufhin dieser beschließt, dem Barbesitzer Konkurrenz zu machen. Zufälligerweise wird gegenüber Quarks‘ ein Raum frei und, was für ein Glück, er darf ihn übernehmen und seine eigene Bar aufmachen, und so dem Ferengi quasi das Wasser abgraben.
Die Glückssträhne hält für Martaz weiterhin an. Es scheint so, als ob alles, was er anfasst, zu goldgepresstem Latinum wird. Und das Interessante ist, dass es nicht auf ihn selber begrenzt ist, sondern überall auf der Station sich glückliche Zufälle häufen. Bis das Blatt sich zu wenden beginnt und auf einmal immer mehr Unglücksfälle auftreten, auch beim El-Aurianer persönlich.
Überall Rivalen
Derweil hat Quark eine Idee, wie er sich und seine Bar retten kann. Er setzt auf eine Racquetball-Rivalität zwischen Miles O’Brien und Julian Bashir, die inzwischen so stark angewachsen ist, dass beide wissen wollen, wer jetzt der bessere Spieler von ihnen ist. Er promotet das Match nach allen Mitteln der Ferengi.
Als es stattfindet, findet O’Brien schnell heraus, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Er hat eine unglaubliche Glückssträhne, die sogar soweit geht, dass der Racquetball wiederholt zu ihm zurückkommt. Gemeinsam mit Jadzia Dax finden sie heraus, dass die Quelle für dieses Mysterium die neue Bar von Martus Mazur ist.
Dieser hat das Glücksgerät vervielfältigt und in seinem Etablissement überall heimlich untergebracht. Doch jetzt wendet sich das Glück gegen ihn, als zuerst Sisko und Dax die Geräte zerstören, es sich herausstellt, dass er gelinkt wurde und er am Ende verhaftet wird. In seiner Not verkauft er Quark das Objekt, nur um von der Raumstation herunterzukommen.
Ganz schön selbstbewusst
„Rivalen“ ist eine merkwürdige Episode. Man hat hier zwei Handlungen, die beide für sich genommen gut gelungen und spaßig geworden sind. Doch insgesamt kann die Folge nicht überzeugen.
Die Haupthandlung dreht sich um den El-Aurianer Martus Mazur. Einem Charmeur und gleichzeitig Schmalspurganoven, der sein Geld damit verdient, andere Leute übers Ohr zu hauen. Von Beginn an kauft man ihm ab, dass er es faustdick hinter den Ohren hat. Seine Selbstsicherheit, mit der er seine Pläne umsetzt, ist beeindruckend.
Der Titel „Rivalen“ basiert unter anderem darauf, dass er eine Rivalität mit Quark aufbaut. Hier zeigt sich sein Selbstbewusstsein, mit dem er agiert. Er ist sich sicher, dass er am Ende über den Ferengi triumphieren wird, da er anscheinend von dem geringen Angebot beleidigt ist, dass dieser ihm für das Gerät machte.
Emotional unbefriedigend
Die andere Rivalität der Folge ist jene zwischen Julian Bashir und Miles O’Brien. Auch hier spielt ein gekränktes Ego eine gewichtige Rolle, damit der Plot ins Rollen gerät. Denn der Chief kann es nicht verknusen, dass der Arzt besser als er beim Racquetespiel ist und sich teilweise sogar bewusst zurückhält. Zu sehen, wie die Lage nach und nach eskaliert, macht einfach Riesenspaß.
Allgemein ist „Rivalen“ eine wunderbar leichtfüßige und unterhaltsame Folge. Man merkt, dass hier Dinge mit einem gewissen Augenzwinkern geschehen. Natürlich ist die Glücksmaschine im Prinzip nur ein ultimatives MacGuffin, ohne das die Episode nicht funktionieren würde.
Und doch schafft es die Folge am Ende nicht vollständig, den Zuschauer zu überzeugen. Merkwürdigerweise ist es die Tatsache, dass im letzten Akts beide Plots miteinander verknüpft werden, die dafür sorgt, dass sie nicht vollends gefällt. Die Erklärung ist zwar logisch, aber emotional unbefriedigend. Es wäre besser gewesen, die Glücksmaschine aus dem Plot von Miles O’Brien und Julian Bashir rauszuhalten, weil sie hier ein wenig das Ende versaut.
Was für ein Loch
Ebenso gibt es einige Plotlöcher, über die man nur mühsam hinweggucken kann. Allein schon die Tatsache, dass die Maschine so unbemerkt den Besitzer wechseln kann, sorgt für offene Fragen. Da scheint die Sicherheit gehörig geschlafen zu haben.
„Rivalen“ ist eine der wenigen Folgen, in denen auch der englische Titel von der Bedeutung her derselbe ist. Da heißt die Episode nämlich „Rivals“.
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