Mario lässt uns daran teilhaben, wie so eine Rezension bei ihm entsteht.

Am Anfang war…

Am Anfang war da Stille… Äh, nein… Am Anfang steht selbstverständlich das Buch. Und ein Abgabetermin bei Marco Golüke. Den ich dummerweise selber gewählt habe. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass man alles gerne macht – nur nicht DAS Buch lesen, welches man als erstes fertig haben sollte. Autoren wissen, was ich meine. Während also der Abgabetermin immer näher kriecht, grinst das Buch fröhlich aus der Ecke auf mich herab.

Auf geht’s

Na gut. Erbarme ich mich des armen kleinen Wälzers oder Heftes. Zigaretten, Getränke, Chips – Checkliste durch. Und los geht’s. Lesen. Und zwar erst einmal rein zum Vergnügen. Dank Ebook entfallen wenigstens die Post Its. Die kann man immerhin elektronisch hinterlegen. Im ersten Durchgang kommen diese kaum zum Einsatz. Außer bei besonders tollen Momenten. Oder bei Zeilen, angesichts derer man einen epischen Facepalm walten lassen möchte.

Dank einer zu erlernenden Schnelllesetechnik bin ich trotz aufmerksamen Lesens schnell mit Büchern durch. Und genau hier beginnt dann die eigentliche Arbeit. Das Buch will nach der ersten Notiz des ersten Baucheindrucks nochmals gelesen werden. Sorgfältig. Bewusst. Meistens muss ich dafür erst einige Stunden Pause nach dem ersten Durchgang haben. Konzentration kann man sich nicht aufzwingen.

Die eigentliche Arbeit an der Rezension beginnt

Als ich noch mein eigenes Lesetagebuch machte, war ich weit schneller mit den Heften durch und ein Artikel schnell getippt. Gab ja auch oft wenig zu den Heften zu sagen. Bei warp-core.de ist es anders. Da sagt mir so ein herrliches Tool von Google, dass ich doch bitte mindestens 300 Worte brauche. Mit wenigen Kommasätzen und dafür mehr Bindeworten. Und bitte nur ganz, ganz kurze Sätze. Muss man zum Teil ignorieren. Die gesunde Mischung macht es. Also ab vor den PC, Buch nochmal lesen und Notizen machen. Und in das Rohgerüst der Rezension eintippen.

Irgendwann bin ich dann auch ein zweites Mal durch und lese mir noch mal kurz die Notizen durch. Und bin dann selber oft durch. Da hilft dann Kaffee, heiße Dusche und gelegentliches lautes Fluchen. Und dann ab, kurzen Handlungsabriss schreiben. Danach ausgewogen und möglichst fair – wenn auch immer subjektiv – die Notizen verwursteln.

Feintuning from hell

Sobald die Rezension halbwegs steht, geht es an die Feinarbeit. Wo habe ich Wesentliches vergessen? Wo kann und sollte ich noch mehr Text aufbauen? Die 300, besser 600 Worte, meckern im Tool. Sätze umstellen. Kommas entfernen und Bindeworte nutzen. Dinge, die ich schreibe, wieder entfernen. Meine arme Lektorin bekommt bei meinen Wortkonstrukten öfter halbe Herzanfälle. Speziell dann, wenn ich wieder mal die Wand anscheiße. Ja, sie mag das nicht. Und wahrscheinlich viele Leser auch nicht. Also gehört der Löschbutton zu meinen besten Freunden.

Irgendwann ist dann auch fast alles an unflätigen Ausdrücken entfernt. Nun noch schnell schauen, ob ich auch ausreichend verdeutlicht habe, dass es sich immer nur um meine private, unmaßgebliche und rein subjektive Meinung handelt. Dann ruht der Beitrag. Ein paar Stunden später lese ich ihn nochmals. Schaue, ob ich aus Werken wie der Perrypedia bei Perry-Heften noch Zusatzinfos brauche.

Manchmal, wenn es schnell gehen muss, wie bei einem Spotlight zum Tode eines Prominenten, entfällt der letzte Schritt. Der muss dann während des Schreibens passieren.

Begleithilfen

Beim Lesen wird übrigens keine Musik oder Ähnliches gehört. Das lenkt nur ab. Beim Schreiben ist dies anders. Da darf es dann auch gern mal Metal sein. Generell aber Instrumentalmusik. Gern Soundtracks. Eben alles, was mir hilft, fokussiert zu bleiben. Dank Autokorrektur dauert ein Artikel zu einem Perry Rhodan Heft so um die 35-40 Minuten. Das ist oft länger als ich für das erste Lesen brauche. Aber IHR als Leser verdient es, eine gewisse Sorgfalt zu bekommen.

Persönliches zum Abschluss

Ich möchte an dieser Stelle noch eines einfließen lassen: Es ist noch immer eine Art Lesetagebuch. Es sind KEINE Reviews. Eine echte Rezension würde weit mehr auf die Handlung eingehen und diese auch wesentlich detaillierter beschreiben. Ist aber nicht mein Ziel und auch nicht zwingend das von unserer Seite. Davon gibt es an anderer Stelle genügend. Mein Ziel ist es noch immer, meine eigenen Gedanken beim Lesen eines Heftes zu dokumentieren. Damit ich auch in einigen Jahren nochmal nachsehen kann, was ich da eigentlich gedacht habe.

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Mario Staas

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