In Wie ich mit Jesus Star Wars rettete werden Fehler wieder gut gemacht.
Fehler ausbügeln
Eigentlich war Florian Schneider erfolgreich. Er war in der Vergangenheit und hat Jesus Star Wars gezeigt, so dass dieser anstatt einer christlichen Weltreligion eine basierend auf den George-Lucas-Filmen gründete.
Doch als der Zeitreisende zurück in die Gegenwart kam, musste er feststellen, dass die Dinge sich nicht zum Guten gewendet haben. Im Gegenteil: Er ist auf einmal ein Gesuchter und sein Leben steht auf dem Spiel. Also bleibt ihm nur eins übrig: Erneut zurück in die Vergangenheit, um alles wieder ins Lot zu rücken. Nur dass sich auch bei ihm zeigt, dass selbst die besten Pläne eine Begegnung mit der Realität nicht überlebt haben.
Mit Wie ich Jesus Star Wars zeigte hatte Joachim Sohn einen interessanten Roman verfasst, bei dem das einzige Manko war, dass die Aktionen seines intelligenten Idioten an Protagonist stellenweise sehr unglaubwürdig waren. Die Geschichte endete mit einem Cliffhanger, die der Autor jetzt mit Wie ich mit Jesus Star Wars rettete aufgreift und zu Ende führt.
Fehler sind dazu dazu da, um zu passieren
Es stellt sich dabei natürlich die Frage, wie wird sich dieses Mal sein Haupthandlungsträger verhalten? Wird er erneut mit einem hehren Ziel aufbrechen und gleichzeitig Dinge verschlimmbessern? Oder wird er Sachen einsehen und sich ein wenig am Riemen reißen?
Am Ende ist es eine Mischung aus beiden. Florian Schneider neigt immer noch dazu, in seiner stupiden Klugheit Sachen anzugehen, die einen dazu bringen, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. Doch dieses Mal kriegt er in Wie ich mit Jesus Star Wars rettete praktisch sofort auch eine Art gerechte Strafe zurück.
So stellt sich nämlich heraus, dass die Zeitreise für ihn körperlich nicht ungefährlich ist. Schon bald zeigen sich Flecken auf einem seiner Arme und es ist klar, dass etwas in ihm geschieht, das ihm gesundheitlich auf Dauer nicht gut tut. Dies sorgt für zusätzlichen Druck, da er gleichzeitig versuchen muss, seine Fehler wiedergutzumachen, und um sein körperliches Wohlergehen sorgen muss.
Und immer wieder neue Probleme
Nicht, dass seine Pläne in Wie ich mit Jesus Star Wars rettete problemlos ablaufen. Im Gegenteil: Mit für den Leser spürbarem Vergnügen wirft Autor Joachim Sohn seinem Protagonisten wiederholt diverse Knüppel zwischen die Beine, die dazu führen, dass dessen Pläne schnell obsolet werden und der Realität neu angepasst werden müssen.
Nicht sonderlich hilfreich ist, dass der Hinterkopf von Florian Schneider im Laufe des Romans wiederholt Begegnung mit festen Gegenständen macht, die zu Kopfschmerzen oder temporärer Bewusstlosigkeit führen. Oder aber, dass der Gottessohn auch nicht gerade die Unschuld vom Lande ist, sondern es durchaus faustdick hinter den Ohren hat. Wobei seine Zuneigung zu seinem Mentor glaubwürdig rübergebracht wird.
Wie ich mit Jesus Star Wars rettete überzeugt dabei vor allem durch seinen Humor. Seien es gewisse Eastereggs, wie beispielsweise der Auftritt eines berühmten Zauberers und eines Hobbits zu Beginn der Geschichte. Oder eben der Running Gag, dass Florians Hinterkopf wiederholt durch eine forciert herbeigeführte Begegnung mit festen Objekten auf seine Widerstandsfähigkeit geprüft wird. Man kommt aus dem Schmunzeln und Lachen nicht heraus.
Natürlich kann man einwenden, dass die Zeitreiselogik nicht so richtig durchdacht ist. Aber wie es bei solchen Geschichten üblich ist, wenn Dinge so passieren würden, wie es am vernünftigsten wäre, dann würde der Roman einen erheblich kürzeren Umfang haben, als einem lieb sein dürfte. Am Ende kann man mit den Geschehnissen des Buches sehr gut leben.
Autor: Joachim Sohn
Titel: Wie ich mit Jesus Star Wars rettete
Verlag: Alibri Verlag
Erschienen: 2021
Einband: Taschenbuch
Seiten: 278
ISBN: 978-3-86569-345-7
Sonstige Informationen:
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