In Wie ich Jesus Star Wars zeigte wird ein verrückter Plan umgesetzt.

Ein verrückter Plan

Florian Schneider hat einen verrückten Plan. Er will in die Vergangenheit reisen, in die Zeit von Jesus Christus, und dem Sohn Gottes Star Wars zeigen. Er möchte dadurch beweisen, dass Religionsgeschichte austauschbar ist und damit auch die Götter überflüssig werden.

Gesagt, getan. Doch kaum ist er in der Vergangenheit angekommen, gilt es mehrere Probleme zu bewältigen. Darunter auch zunächst Mal, Jesus finden. Es gelingt Florian allerdings, alle Schwierigkeiten zu meistern und so seinen Plan in die Tat umzusetzen. Mit unerwarteten Konsequenzen.

Wie ich Jesus Star Wars zeigte ist der Auftakt zu einem Zweiteiler aus der Feder von Joachim Sohn. Den Autor kennt man bereits von Die Zeitagenten. Die Fortsetzung ist Wie ich mit Jesus Star Wars rettete.

Ein intelligenter Idiot

Die Grundidee hinter der Geschichte klingt vollkommen absurd. So, als ob sie einem bei mindestens acht Gläsern Schnaps eingefallen ist. Jesus Stars Wars zeigen, um so zu beweisen, dass Religionsgeschichte austauschbar ist und Götter überflüssig werden? Es liest sich wahrlich wie eine Schnapsidee.

Doch Joachim Sohn ist sich dessen bewusst. Er weiß, was für eine verrückte Prämisse Wie ich Jesus Star Wars zeigte besitzt. Und genau darin liegt der Charme dieses Buches: Dass er nämlich eine vollkommen wahnsinnige Grundidee mit einem Augenzwinkern umsetzt und so erstaunlicherweise einen Roman erschafft, der in seiner Absurdität förmlich schwelgt.

Das fängt bereits bei dem Protagonisten an. Der Autor hat hier eine Art intelligenten Idioten erschaffen. Jemand, der eine Zeitreise-App erfindet, der sich außerdem auch noch akribisch für sein Projekt vorbereitet und nahezu alle Eventualitäten, die ihm einfallen, bedenkt. Und der dann doch gleichzeitig haarsträubende Fehler macht.

Ein Eifer, der zu weit geht

So will er zu Beginn von Wie ich Jesus Star Wars zeigte, seinen Freund von der Zeitreise überzeugen. Doch als dieser von den wahren Zielen Florians erfährt, will er ihn um jeden Fall aufhalten. Es kommt zu einem Gerangel, in dessen Verlauf der Protagonist seinen Freund vermutlich schwer verletzt und dann zurücklässt. Er informiert zwar später noch den Notarzt, doch er selbst ist da schon auf den Weg ins Heilige Land, um seine Mission durchzuführen. Was seine Prioritäten deutlich unter Beweis stellt.

Es sind solche verquere Entscheidungen, von denen im Laufe des Romans noch mehrere weitere hinzukommen. Wodurch eine enorme Diskrepanz zwischen seiner Idee und seinen Taten entsteht, die der Handlungsträger geflissentlich ignoriert oder sich schön redet.

Man lacht oft über seine Fehltritte. Über seinen schon fast missionarischen Eifer, durch das Zeigen von Star Wars das Entstehen von gefährlichen Weltreligionen zu verhindern. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt, weil sein nahezu fanatisches Vorgehen gleichzeitig eine der schlimmsten Seiten von religiösem Glauben gleicht.

Ein versöhnender Cliffhanger

Aber spätestens, wenn er anfängt, die Zeit noch gründlicher zu manipulieren und so beispielsweise Dampfmaschinen und andere Zukunftstechnologien einführt, hört der Spaß auf. Weil sich das nicht mehr mit der intelligenten Idiotie des Protagonisten erklären lässt. Es wirkt eher so, als ob er verlernt hat, logisch und geradeaus zu denken. Dass dies natürlich erhebliche Konsequenzen hat, wird am Ende von Wie ich Jesus Star Wars zeigte deutlich.

Und es ist dieser Cliffhanger, der einen am Ende dann doch etwas mit dem Roman versöhnt. Weil hier nämlich Erwartung an die Fortsetzung aufkommt und man gespannt ist, ob und wie Joachim Sohn es schafft, seinen Protagonisten wieder auf die richtige Bahn zu führen.

Wie Jesus Star Wars zeigte
Cover © Alibri Verlag

Autor: Joachim Sohn
Titel: Wie ich Jesus Star Wars zeigte
Verlag: Alibri Verlag
Erschienen: 2021
Einband: Taschenbuch
Seiten: 223
ISBN: 978-3-86569-296-2
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen

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