In Was wäre, wenn Doctor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte? wird es düster.
Es wird düster
In einem anderen Universum erleidet Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) ebenfalls einen Unfall. Doch hier fuhr er nicht alleine, sondern hatte seine Freundin Christine Palmer (Rachel McAdams) als Beifahrerin mit dabei, die durch den Unfall ums Leben kam. Er selber überlebte diesen relativ unverletzt, machte sich dann allerdings genau wie in dem Standard-Universum auf die Suche nach einer magischen Lösung und wurde der oberste Zauberer.
Doch der Tod seiner Freundin ließ ihn nie los. Mit dem Auge von Agamotto reist er durch die Zeit und versucht, diesen zu verhindern. Das ist allerdings unmöglich, da es sich bei diesem um einen Fixpunkt handelt, sprich ihr Tod ist unausweichlich. Stephen Strange will das jedoch nicht akzeptieren und sucht nach einer Lösung. Was ihn auf einen dunklen Pfad führt, der ihn und sein Universum auf immer verändern wird.
Zu sagen, dass Was wäre, wenn Doctor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte? düster ist, ist noch milde ausgedrückt. Vor allem das Ende ist heftig und schockiert in seiner Schonungslosigkeit. Es ist kein Happy End, sondern ein Unhappy End, für dessen Gnadenlosigkeit man vor den Machern der Serie den Hut zieht.
Eine radikale Abweichung
Dabei entfernt sich diese Folge von allen bisherigen am radikalsten von dem filmischen Vorbild. Es gibt zwar Parallelen zu der Dr. Strange-Vorlage, doch die Grundmotivation wurde verändert. Denn wie der Titel der Episode schon sagt, verliert der Protagonist dieses Mal nicht seine Hände und damit seine Fähigkeit, seinen Beruf auszuüben, sondern sein Herz, seine Liebe und somit auch auf lange Sicht seine Vernunft.
Dementsprechend sieht man in Was wäre, wenn Doctor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte?, wie der Titelcharakter langsam aber sicher seinen Verstand verliert. In einer eindrucksvollen Sequenz wird einem gezeigt, wie er immer und immer wieder versucht, seine geliebte Christine Palmer zu retten. Doch jedes Mal scheitert er. Selbst dann, als er sie an dem Abend, wo sie normalerweise beim Autounfall stirbt, nicht abholt, kommt sie in einer Hausexplosion ums Leben.
Dabei wird einem in der Folge klar gemacht, wie sehr ihn sein Unvermögen frustriert und vermutlich auch mit dazu beiträgt, dass er einen folgenschweren Entschluss fällt. Selbst die Uralte (Tilda Swinton) kann ihn nicht aufhalten, als er sich zu einem radikalen Vorhaben entschließt. Nämlich eine alte Bibliothek aufzusuchen, um dort eine Methode zu finden, diesen zeitlichen Fixpunkt, den das Ableben von Christine Palmer darstellt, doch noch zu verändern, was ja eigentlich unmöglich ist.
Absolut gnadenlos
Und ab diesem Moment wird Was wäre, wenn Doctor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte? so richtig düster. Man sieht, wie der Zauberer endgültig jeglichen Sinn für sein Tun verloren hat und schon bald alles tut, um an mehr Macht zu kommen. Mit alles ist wirklich alles gemeint, weil er anfängt, Dämonen zu absorbieren. Auch diese Sequenz ist, genau wie die, wo der unvermeidbare Tod von Christine Palmer gezeigt wird, eindrucksvoll. Als Zuschauer jagt es einem einen Schauer über den Rücken, wenn man mitkriegt, wie der ehemalige Superheld zu einer Art Schurken wird, der sich Strange Supreme nennt.
Dabei achten die Macher der Folge darauf, ihren Protagonisten nicht zu negativ darzustellen. Wie bei den besten Antagonisten des MCU, werden auch hier Szenen eingebaut, die das düstere Gesamtbild aufbrechen und dem Charakter mehr Tiefe geben. Wie beispielsweise, als er nach erfolgreichem Abschluss des Absorbierens der Dämonen eine Person aufsucht, die an Altersschwäche stirbt. Hier merkt man, dass er trotz allem, was geschehen ist, immer noch Menschlichkeit besitzt. Was allerdings seine Taten natürlich nicht rechtfertigt.
Gleichzeitig ist dies dann auch der Auftakt zum dritten Akt von Was wäre, wenn Doktor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte?. Und wenn man glaubte, dass die vorherigen Teile der Folge schon heftig waren, setzt dieser dem Ganzen noch einen obendrauf. Ohne jetzt zu spoilern, aber es gibt einen gelungenen Plottwist sowie ein Finale der Episode, das einen schier atemlos in seiner Schonungslosigkeit zurücklässt. Denn so viel sei verraten, es gibt kein Happy End. Im Gegenteil: Am Ende bleibt nichts über, außer dem Gefühl, dass es in dieser Story keinen Gewinner geben konnte, sondern nur Verlierer.
Wird hier was vorbereitet?
Interessant ist außerdem, dass dies auch eine Folge ist, in der der Watcher (Jeffrey Wright) präsenter wird. Eventuell wird hier ein Ereignis vorbereitet, wodurch er bald das tun wird, was er ja eigentlich nicht tun darf: Nämlich eingreifen! Etwas, was er in den Comics bereits ein paar Mal getan hat und dort schon zu einem Running Gag wurde. Doch sollte dies in der What If…?-Fernsehserie passieren, dann dürfte es vor allem für den nicht comicaffinen Zuschauer ein Schock werden.
Auch mit Was wäre, wenn Doktor Strange statt seiner Hände sein Herz verloren hätte? beweist die What If…?-Serie, dass sie momentan eine der besten Marvelreihen ist, die man gucken kann. Vor allem die Tatsache, dass die Macher der Reihe mit dem Grundprinzip der Reihe immer mehr spielen, gefällt. Und man kann es kaum erwarten, bis die nächste Episode kommt.
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