Mit Von Magie, Macht und monströsen Missetaten geht die The Witcher: Blood Origin-Serie zu Ende.
Stärken und Schwächen einer Serie
Den Sieben ist es gelungen, mit Hilfe von Verbündeten in die Stadt Xin’trea einzudringen. Dort zetteln sie einen Aufstand an, ehe sie sich aufteilen, um die Kaiserin (Mirren Mack) und Balor (Lenny Henry) aufzuhalten. Nur, dass das leichter gesagt ist, als getan.
Balor hat nämlich inzwischen die Macht erhalten, die er sich so sehnlichst gewünscht hat. Die Kaiserin selbst wird von einem Ungeheuer beschützt. Und ausgerechnet ihre stärkste Waffe könnte sich als ihre größte Schwäche entpuppen.
Es ist vollbracht. Mit Von Magie, Macht und monströsen Missetaten endet die The Witcher: Blood Origin-Serie. Es ist ein passendes Finale, weil es wunderbar nochmal die Stärken und die Schwächen aufzeigt, die die Reihe bislang ausgezeichnet haben.
Coolness und Badass
Stark war die Serie im Prinzip immer dann, wenn Meldorf auftaucht. Die Zwergin erhält im Laufe der Zeit wiederholt genügend Momente, wo sie beweisen kann, wie „badass“ sie ist. So zum Beispiel, als sie einen Pfeil durch die Schulter kriegt, den sich wieder rauszieht und ihrerseits verschießt. Eine richtige Hardcore-Szene, die einmal mehr beweist, was für ein tougher Charakter sie ist. Aber ebenso kriegt sie auch Momente, wo sie einige gelungene Sprüche sagen kann. Etwa, als sie am Ende meint, dass eine Elfin wohl Zwergenblut in ihrer Familie hat, weil sie so gut kochen kann.
Auch Michelle Yeoh als Scían kriegt einige coole Momente, in denen sie glänzen kann. Dabei wird vor allem mit der Tatsache gespielt, dass sie vorgeblich Ehrloses tut, obwohl ihr Clan so sehr auf Ehre pocht. Doch ist dies natürlich, wie man in Von Magie, Macht und monströsen Missetaten mitkriegt, mehr Schein als Sein.
Allgemein muss man die Folge dafür loben, dass sie teilweise mit den Erwartungen der Zuschauer spielt. Es sterben zwar wichtige Figuren. Doch stellenweise wird ein Tod angedeutet, der sich dann aber im Nachhinein als nicht wahr herausstellt.
Die üblichen Probleme
Leider fallen diese positiven Aspekte innerhalb von Von Magie, Macht und monströsen Missetaten kaum ins Gewicht. Überwiegend muss man sagen, dass dies erneut eine Folge ist, die bei Weitem nicht so gelungen ist, wie man es sich wünschen würde.
Das Problem ist, dass man einmal mehr merkt, dass der Serie zwei Folgen gestrichen worden sind und dementsprechend die Handlung zu gestrafft ist, beziehungsweise Lücken aufweist. Das fällt insofern noch mehr ins Gewicht, als dass diese Episode mit 42 Minuten die kürzeste der gesamten Season ist. Und von diesen 42 kann man getrost 3 Minuten für Intro und Credits abziehen.
Diese Kürze macht sich in Von Magie, Macht und monströsen Missetaten in jederlei Hinsicht negativ bemerkbar. So ist die Endauseinandersetzung zwischen Balor, Syndril und Zacaré eine einzige Enttäuschung. Zum einen stört es, dass die große Macht, die Balor durch sein Opfer erhält, sich darauf beschränkt, dass er jetzt Feuer aus den Händen abfeuern kann. Und zum anderen wird er zu schnell besiegt und dann missbraucht, um das persönliche Endziel der beiden Elfenmagier herbeizuführen.
Mehr Szenen wären nett
Auch weiß man nicht, welche Macht jetzt Balor verführt/geholfen hat. Denn sie taucht in dieser Episode nicht mehr auf. Es wird ebenso kein Grund dafür genannt, wieso nicht mehr zu sehen ist.
Auch der Kampf zwischen Fjall und dem Drachen ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Im Prinzip hulkt er sich auf, schaltet den Verstand ab und dann prügeln sich beide für eine Minute, ehe er es anschließend besiegt. Hier hätte man in Von Magie, Macht und monströsen Missetaten mehr erwartet.
Was ebenso für die Aufwiegelung der Bevölkerung gilt. Dass sie Not leidet, hat man in Von Träumen, Trost und trostlosen Taten am Rande mitgekriegt, doch wirklich thematisiert wurde es nicht. Es geschieht, weil es wieder geschehen muss. Weil der Aufstand nötig ist, damit die Story sich weiterentwickeln kann. Hier hätten ein, zwei Szenen mehr, in denen dies genauer dargestellt wird, nicht geschadet.
Das Interessante wird nicht gezeigt
Mehr Szenen hätte auch die Sphärenkonjunktion verdient. Anstatt, dass hier nur kurz Sachen angerissen werden, hätte man beispielsweise zu gerne gewusst, wie es dazu kam, dass aus dem Proto-Witcher, der Fjall war, am Ende die Hexer-Schulen wurden. Wie das Wissen über die Herstellung aufgeschrieben worden ist und wann die ersten Menschen verwandelt wurden. Das wäre interessanter gewesen, anstatt dass man nochmal die Prophezeiung über Ciri hört und am Ende eine Verbindung zur The Witcher-Hauptserie aufgebaut wird.
Man kann es nicht schön reden: Unterm Strich war Von Magie, Macht und monströsen Missetaten genau wie die Serie an sich eine Enttäuschung.
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Meldorf und Scían
- Es wird mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt
Negativ
- Die üblichen Probleme
- Plot um Balor enttäuscht
- Hätte mehr Szenen gebrauchen können
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