In Gut geplant ist halb gewonnen kommt es zu jeder Menge Verrat.
Frust
Es scheint so, als ob der Magier Dijkstra (Graham McTavish) am Ziel seiner Pläne ist. Er und die Redanier, für die er arbeitet, haben Geralt (Henry Cavill) und die anderen Zauberer gefangen genommen. Doch als seine Kollegin Tissaia (MyAnna Buring) diese wieder befreit, fängt die Situation an zu eskalieren.
Denn dann entpuppt sich Vilgefortz (Mahesh Jadu) als Verräter, der den Niflgaardern und den Scoia’tael die Möglichkeit gibt, Aretuza, die Heimat der Magier, anzugreifen. Es kommt zu Gefechten in den Gängen der Festung und zu Toten auf beiden Seiten. Doch Ciri (Freya Allan), die für viele der Beteiligten das wahre Ziel ist, hält sich nicht in der Burg auf, sondern beobachtet das Geschehen von außerhalb.
Gut geplant ist halb gewonnen ist eine frustrierende Episode. Eine, in der viele Sachen besser laufen, als in den letzten Folgen, aber auch eine, in der man sich gleichzeitig viele grobe Schnitzer leistet, die den Gesamteindruck dann doch wieder trüben.
Hierauf wurde hingearbeitet
Positiv ist, dass dies die Folge ist, auf die die ganze Zeit hingearbeitet wurde. Die ganzen Intrigen, die ganzen Pläne, die die jeweiligen Fraktionen all die Zeit vorangetrieben haben, all dies eskaliert jetzt hier. Und das auf eine dramatische Art und Weise.
Die Macher von The Witcher haben mit Gut geplant ist halb gewonnen endlich wieder eine spannende Folge erschaffen. Wo es wiederholt zu Plottwists kommt und Sachen geschehen, mit denen man so nicht gerechnet hat. Da sieht man, wie Tissaia ein bestimmtes Mitglied der Scoia’tael mit einem Spruch zum Explodieren bringt. Und wie sie dann später aus Verzweiflung über die gesamten Todesopfer, darunter ebenfalls ihr Geliebter, einen Zauberspruch auslöst, der weitere Tote fordert, sich aber auch auf sie auswirkt.
Überhaupt Tote: Der Bodycount in dieser Folge ist so hoch wie noch nie zuvor in der Reihe. Und die war, was das Sterben und das Darstellen von eben diesem anging, noch nie sonderlich zimperlich. Doch in diesem Fall wird ein neuer Rekord aufgestellt, der verdeutlicht, wie viel hier auf dem Spiel steht und wie wenig Rücksicht die Kombattanten aufeinander nehmen.
Der Abgang ist in die Wege geleitet worden
Natürlich muss man auch über das Ende reden, über den Kampf von Geralt. Der in Gut geplant ist halb gewonnen auf einen Gegner stößt, der ihm deutlich überlegen ist. Es ist eine grandios inszenierte Auseinandersetzung, die vermutlich den Weg ebnet für Henry Cavills Abgang.
Und doch gibt es auch jede Menge Sachen, wo man sich als Fan der Reihe die Haare rauft. Wo man sich wirklich fragt, was sich die Verantwortlichen von The Witcher dabei gedacht haben. Ob sie überhaupt nachgedacht haben.
Beispielsweise das Ende, wo Geralt ein Boot sieht, mit dem er und Ciri entkommen können. Zunächst liegt es am Strand. Dann später ist es in einer Höhle. Und die entpuppt sich auf einmal als größer, als gedacht, obwohl es so ursprünglich nicht dargestellt wurde.
Jede Menge Ärgernisse
Auch kommt es in Gut geplant ist halb gewonnen zur finalen Begegnung mit einem langjährigen Gegenspieler von Geralt und Ciri. Diese findet in den Romanen übrigens erst später und unter anderen Umständen statt, als jetzt in dieser Folge. Hier geschieht sie einfach so, ohne großartigen Aufbau. Womit sie am Ende eine äußerst unbefriedigende finale Auseinandersetzung abgibt, angesichts des früheren Bedrohungspotentials der Figur.
Ebenso muss man kritisieren, dass manche Charaktere einfach so irgendwo hingehen, um am Ende woanders wieder aufzutauchen. Beispielsweise waren Geralt und Yennefer eben noch in Aretuza, nur um auf einmal bei Ciri aufzutauchen, ohne dass richtig aufgebaut wurde, wie sie dorthin gekommen sind. Womit sie allerdings nicht die einzigen Figuren in der gesamten Episode sind, auf die das zutrifft.
Und am Ende fragt man sich in Gut geplant ist halb gewonnen auch, was mit Rittersporn ist. Der entdeckt zu Beginn der Folge, dass sein Geliebter ihn einerseits verraten hat, und andererseits, dass Ciri den Unterschlupf verlassen hat. Und danach spielt er keine Rolle mehr, wird noch nicht mal mehr erwähnt. Dafür, dass die Figur eigentlich eine wichtige ist, ärgert diese Vernachlässigung sehr.
Dies hätte die Folge werden können, mit der The Witcher endlich das Ruder rumgerissen hätte. Doch stattdessen sorgen viele Schnitzer dafür, dass man am Ende frustriert und verärgert zurückbleibt.
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