Die Kunst der Illusion will in The Witcher gepflegt werden.

Ein erster Höhepunkt

Auf Aretuza findet das Bankett der Zauberer und Zauberinnen statt. Oberflächlich wird nur gefeiert und nett geredet. Doch in Wahrheit werden geheime Gespräche geführt und Intrigen weiter vorangetrieben.

Auch Yennefer (Anya Chalotra) und Geralt von Riva (Henry Cavill) sind mit auf dem Fest. Der Hexer fühlt sich hierbei sichtlich unwohl, macht allerdings gute Mine zum bösen Spiel. Denn es gilt, einen Verräter ausfindig zu machen und sich dabei außerdem noch Avancen diverser Zauberinnen erwehren. Wenn es also weiter nichts ist …

Auf diese Episode wurde die letzten vier Folgen hingearbeitet. Denn Die Kunst der Illusion bildet Höhepunkt und Abschluss des ersten Teils der The Witcher-Staffel, die ja, wie wir berichteten, in zwei Teilen herausgebracht wurde.

Henry Cavill spielt auf

Es ist eine ungewöhnliche Episode, weil von dem Maincast nur Yennefer und Geralt vertreten sind. Weder Ciri noch Rittersporn erhalten überhaupt irgendeine Art von Auftritt. Was insofern schade ist, als dass die jeweiligen Plots der beiden in der letzten Folge relativ offen aufhörten.

Dementsprechend sieht man in Die Kunst der Illusion „nur“, wie Geralt und Yennefer sich auf dem Fest „amüsieren“. Denn wirklich Spaß hat keiner von beiden. Besonders beim Hexer macht sich bemerkbar, dass er sich hier wie ein Fisch an Land fühlt. Dabei sorgt vor allem die Tatsache, dass einige Zauberinnen ihn anhimmeln und eindeutige Avancen machen, für Abwechslung und auch für ein wenig Comedy Relief. Es sind eben wieder die Momente, in denen Henry Cavill aufspielen kann, die ein Highlight dieser Episode darstellen.

Eine verschachtelte Erzählweise

Dabei ist diese Folge auch ein Spiel mit Täuschungen und Illusionen. Was zunächst in der einen scheinbar eindeutigen Art präsentiert wird, erweist sich später als anders, als man es ursprünglich wahrgenommen hat. Dass, während gelächelt und gefeiert wird, die diversen Teilnehmer der Feier eigentlich was anderes machen. Und Geralt mischt dabei ebenfalls kräftig mit, als er später zum Schein einen Kampf anzettelt, der jedoch einen anderen Sinn und Zweck hat, als man es beim ersten Mal, als davon die Rede ist, gemeint hat.

Was sich auch in der Machart von Die Kunst der Illusion widerspiegelt. Sie ist verschachtelt mit verschiedenen Handlungsebenen inszeniert. Man hat eine Ebene, in der Geralt und Yennefer gemeinsam im Bett liegen und nochmal die Feier Revue passieren lassen. Man hat die Feier an sich, wie man sie oberflächlich wahrnimmt. Und man hat das, was wirklich geschehen ist, mit dem Fokus auf die geheimen Gespräche und Geschehnisse.

Es ist eine wagemutige Idee. Die jedoch überhaupt nicht aufgeht. Dadurch, dass man manche Szenen nicht nur ein Mal, sondern teilweise mehrere Male sieht, nur mit anderem Fokus, ist man als Zuschauer schnell gelangweilt. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn man bestimmte Momente nicht immer und immer wieder wiederholt hätte. Sondern die Darstellungen stringenter inszeniert worden wäre.

Denn so wirkt Die Kunst der Illusion wie Wassertreten. Es geschieht zwar etwas. Aber der Gesamthandlungsfortschritt ist äußerst dürftig und wirklich wichtig sind nur die letzten Minuten.

Der Zuschauer wird vergessen

Die Folge gefällt sich einfach zu sehr in dem Spiel mit den Handlungsebenen. Und vergisst dabei, den Zuschauer mitzunehmen. Nimmt man anschließend noch den dürftigen Handlungsfortschritt mit hinzu, dann ist es kein Wunder, dass man sich als Zuschauer dieser Episode schnell langweilt.

Für einen Handlungshöhepunkt fällt daher das Gesamturteil von Die Kunst der Illusion sehr bedenklich aus. Hoffentlich werden die letzten drei Folgen der dritten Staffel besser.

 

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Götz Piesbergen

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