In Die Einladung fangen viele Plots an zusammenzulaufen.

Langsam fügt sich alles zusammen

Geralt (Henry Cavill), Ciri (Freya Allan) und Rittersporn (Joey Batey) machen sich auf den Weg nach Aretuza. Dort wird sie Yennefer (Anya Chalotra) erwarten, um Ciri zu lernen, mit ihrer Magie umzugehen. Doch das Mädchen fühlt sich dabei nicht wohl, sondern möchte lieber an der Seite von Geralt als Hexer unterwegs sein. Denn wenn sie gemeinsam mit ihm Monster bekämpft, fühlt sie sich am wohlsten.

Gleichzeitig versucht Yennefer, die anderen Magier und Magierinnen der Bruderschaft von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Das funktioniert nur bedingt, da viele von ihnen zwar nach außen mit ihr zusammen daran arbeiten wollen, einen Krieg zu verhindern, doch insgeheim stricken sie lieber ihre eigenen Intrigen. Die dazu führen könnten, dass das ausbricht, was eigentlich verhindert werden soll: Ein offener Krieg zwischen den verschiedenen Ländern und Völkern.

Die Einladung ist die Episode, in der man merkt, dass langsam alles zusammengeführt wird, dass die unterschiedlichen Plots und Intrigen, die hier gestrickt werden, bei der Zusammenkunft eskalieren werden. Weshalb auch ein Teil der Folge darauf verwendet wird, die verschiedenen Figuren an die richtigen Positionen zu bringen bzw. an einem Ort zu versammeln.

Der Hexer in einer ungewohnten Rolle

Doch der Weg dorthin ist lang, was die Macher der Serie nutzen, um wieder einmal Geralt beim Monsterabschlachten zu zeigen. Nur, dass er dieses Mal nicht alleine agiert, sondern von Ciri unterstützt wird. Für die ehemalige Prinzessin ein spürbares Highlight ihrer Reise, da sie so gemeinsam mit ihrem Vorbild kämpfen kann. Man merkt, dass sie hierbei auflebt und für einen Moment alle Sorgen und Pläne für ihre Zukunft vergisst.

Allerdings wird ebenso klar, dass Geralt dies nicht vergessen hat. Einmal mehr glänzt hier Henry Cavill, der mit minimaler Körpersprache mehr ausdrückt, als andere in tausend Worten. Man merkt ihm seine Sorge um die Zukunft seines Überraschungskindes an, was für ihn halt der treibende Faktor ist, wieso er diese Reise nach Aretuza unternimmt. Wobei es in Die Einladung ebenfalls eine Szene gibt, in der er eine andere Seite seines Könnens zeigt, nämlich die einer enormen Bedrohung.

Ein anderer Plot, der hier weiterentwickelt wird, ist der von Yennefer und ihrem Plan, die Bruderschaft der Magier zu einen. Es wird gezeigt, wie sie die Bruderschaft überzeugt, dass eine Zusammenkunft einen Krieg verhindern kann. Und wie sie sich selber um die Leute kümmert, die noch letzte Überzeugungsarbeit benötigen. Wobei ebenso klar gemacht wird, dass nicht alle von ihrer Idee überzeugt sind, sondern stattdessen lieber ihre eigenen Ränke vorantreiben.

Ein Plot mit Potential

Im Grunde ist dieser Plot nur deshalb so wichtig, weil er dafür sorgt, dass sich Personen für die Handlung von A nach B bewegen. Die Schauspieler bemühen sich zwar redlich, das Beste draus zu machen, aber es gibt immer mal wieder Momente, wo die Handlungslogik einen Sprung macht. So lassen sich Yennefers Kolleg*innen zu schnell überzeugen. Und es interessiert die Zauberin nicht, dass immer mehr Novizinnen verschwinden.

Diese Handlung dient auch nur dazu, dass Triss Merrigold beschäftigt ist. Denn sie und ein befreundeter Zauberer versuchen herauszufinden, was mit diesen los ist, und stoßen auf eine potentielle Verschwörung mit großer Bedeutung. Hier gilt es jedoch zu bemängeln, dass sich dieser Plot etwas stiefmütterlich behandelt anfühlt. Es hat Potential, muss hier allerdings mit nur wenigen Minuten Laufzeit auskommen, die ihr überhaupt nicht gerecht werden.

Doch das große Problem, dass Die Einladung besitzt und das auch allgemein eins der aktuellen Staffel ist, ist die Tatsache, dass Personen einfach so den Handlungsort wechseln können. Rittersporn, der vorher noch zu Gast bei Radovid war, wartet auf einmal ohne Erklärung am Schiff auf Geralt und Ciri. Und der eben erwähnte König wartet auf den Barden in einer verlassenen Hütte nahe Aretuza.

Ein nicht zu erklärendes Verhalten

Noch ärgerlicher ist aber das Verhalten von Rittersporn. Gemeint ist jetzt nicht seine entdeckte und deutlich gezeigte gleichgeschlechtliche Liebe zu Radovid. Das ist geschenkt, da die Serie die Romanvorlage ohnehin mittlerweile nur noch sehr frei interpretiert. Nein, gemeint ist, dass er Ciri, auf die er eigentlich aufpassen sollte, einfach so zurücklässt, weil er wissen will, was Radovid treibt. Das wird sicherlich noch Konsequenzen haben.

Die Einladung ist keine schlechte Folge. Aber sie hat ebenso deutlich Luft nach oben, was leider für alle anderen Episoden der aktuellen Season zutrifft.

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Götz Piesbergen
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