Die Orville entdeckt Lebenszeichen auf einem als unbewohnt bekannten Planeten.
Als Talla (Jessica Szohr) aus einem Heimaturlaub zurückkehrt, berichtet sie von kaylonischen Signalen in der Gegend. Kurz darauf wird auf dem leblosen Planeten Narran 1 Leben entdeckt und das nicht zu knapp. Über 8 Milliarden Lebewesen einer hochentwickelten Zivilisation sollen laut Isaac auf dem Planeten existieren. Captain Mercer (Seth MacFarlane) will dem natürlich auf den Grund gehen und fliegt zusammen mit Talla, Kelly, Gordon und Bortus zum Planeten. Doch bei der Ankunft stellt sich schon heraus, dass hier nichts ist, wie es scheint. Und plötzlich steht die Landungsgruppe vor einer Highschool …
Moment, das kenn ich doch?
Relativ schnell wird klar, dass hier irgendwer die Strippen zieht. Von der Highschool geht es in ein Flugzeug, von dort in eine moclanische Totenkammer und am Ende sind wir auf Xelaya. Als dort wieder ein Ausgang angeboten wird, entscheidet Mercer aber, dass man einen anderen Weg geht. Und tatsächlich, man findet einen holographischen Emitter, der für all dies verantwortlich scheint. Nachdem die Gruppe diesen ausschaltet, wird die Illusion zerstört und wir sehen Narran 1 als die Wüste, die es wirklich ist. Doch auch dies ist nur eine weitere List, denn die Verantwortlichen haben der Crew nur das gegeben, was sie wollten, um das zu bekommen, was sie wollten.
Es wäre nicht übertrieben, wenn man behaupten würde, dass die Geschichte dieser Episode nicht unbedingt originell ist. Wir haben das schon an anderer Stelle, zum Beispiel bei Star Trek, des Öfteren gesehen. Vor allem die TNG-Episode Versuchskaninchen bietet ein ähnliches Szenario, ist aber bei Weitem nicht die einzige. Auch die Idee mit der Illusion innerhalb einer Illusion, wenn man so will, kennen wir wenigstens aus Inception. Immerhin: Ein wenig Humor haben die Macher auch dieses Mal eingebaut, denn der Highschool-Schläger Randall, der von Gordon Schutzgeld will, sieht aus wie eine Mischung aus einem Höhlentroll aus Der Herr der Ringe und einem Rancor aus Star Wars.
… und trotzdem anders
Am Ende ist diese Folge aber doch erfrischend anders. Denn es ist eine Fortsetzung zu Gotteskult, dem Finale der ersten Staffel. Hier war die Orville über einen Planeten gestolpert, der nur alle elf Tage in unserem Universum erscheint. Während er „verschwunden“ ist, vergehen dort 700 Jahre. Kelly wurde dort als Gottheit verehrt, am Ende hatte die Spezies die Raumfahrt entdeckt und grüßte Kelly. Mittlerweile sind hier 50.000 Jahre vergangen und dieses Volk ist unsterblich, wollte aber erleben, wie sich der Tod anfüllt. Also wurde kurzerhand Talla ersetzt und die Orville auf eine falsche Fährte geführt. Die Illusionen entsprangen dabei der Datenbank und dem eigenen Verstand der Orville-Crew.
Was bei Star Trek oft kritisiert wird, nämlich dass man alte Geschichten nicht wieder aufgreift, wird hier quasi zelebriert. Dass Lower Decks exakt dies in der letzten Staffel getan hat, konnte man da natürlich noch nicht wissen. Trotz der Ähnlichkeit zu vielen bestehenden SciFi-Geschichten hat diese Wendung genau das Herz, das wir bei The Orville sehen wollen. Isaac (Mark Jackson) wies zu Beginn auf eine Falle seines Volkes hin und auch der Emitter wies Spuren seines Volkes auf. Am Ende führte uns dies alles nur auf eine falsche Fährte.
Die Moral am Ende, wenn man denn so will, ist recht simpel: Beschäftigt euch mit eurer Sterblichkeit, denn die Zeit auf Erden ist begrenzt. Und ein wenig Religionskritik, wie schon in der erwähnten Vorgänger-Episode, schwingt auch mit.
Fazit zu Das Sterblichkeitsparadoxon
Nach der eher seichten Episode Schattenreiche, kommen wir hier wieder zu einer starken Folge, die zwar auch nicht die Qualität vom Auftakt erreicht, aber trotzdem solide Kost bietet. Ich glaube, kaum jemand hat damit gerechnet, dass wir mal eine Fortsetzung zu einer der stärksten Episoden der ersten Staffel bekommen würden. Und so gehört sich auch ein Sequel innerhalb einer Serie.
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