Spock, lebensgefährlich erkrankt, benötigt ein Medikament. Doch Die Piraten von Orion kapern den Frachter, der es transportiert, und die Zeit wird knapp.
Handlung
Die Enterprise hatte mit Choriozythose zu kämpfen. McCoy vermeldet, die Krankheit sei unter Kontrolle und inzwischen relativ harmlos, sodass den Feierlichkeiten auf Deneb V, denen die Crew beiwohnen soll, nichts im Wege steht.
Doch dann kollabiert Spock. McCoy stellt eine Choriozythoseinfektion fest. Da diese bei Geschöpfen, deren Blut auf Kupfer statt Eisen basiert, in der Regel tödlich verläuft, wird Strobolin benötigt. Da die Zeit zu knapp ist, um die nächstgelegene Welt mit natürlichem Strobolinvorkommen zu erreichen, arrangiert Kirk ein Rendezvous mit dem Frachter Huron, der ihnen mit der Droge entgegen kommen soll. In der Zwischenzeit versucht McCoy, Spock mit einem künstlich hergestellten Ersatz zu helfen.
Plötzlich wird die Huron von Raumpiraten angegriffen. Captain O’Shea setzt einen Notruf ab, der von Uhura auf der Enterprise aufgefangen wird. Als die Enterprise die Huron erreicht, stellt die Crew fest, dass die komplette Ladung mitsamt des Strobolins verschwunden ist. Die Besatzung der Huron kann jedoch gerettet werden.
Da Spocks Zustand sich rapide verschlechtert, befiehlt Kirk die Verfolgung der Piraten aufzunehmen, welche eine radioaktive Spur hinterlassen haben. In einem Asteroidengürtel wird die Crew fündig: Orioner haben die Huron überfallen und leergeräumt. Kirk fordert die Herausgabe der Beute und bietet nach einiger Diskussion einen Deal an: Die Orioner dürfen das Dilithium behalten, wenn sie im Gegenzug das Strobolin herausgeben. Die Orioner sind einverstanden, allerdings nur zum Schein, denn sie haben Bedenken, dass Orions Neutralität in Gefahr sein könnte. Daher nimmt der Orioncaptain heimlich einen Sprengstoff mit zum Treffen mit Kirk. Damit soll der fragile Asteroid gesprengt werden und sowohl die Enterprise als auch das orionische Schiff vernichten. Der Plan geht jedoch nicht auf und McCoy erhält schlussendlich das Strobolin zur Rettung von Spock, derweil Kirk die Orioner in Arrest nimmt.
Rezension
Raumpiraten, Spock in Lebensgefahr, Zeitdruck. Das könnte eine Art leichter Thriller werden. In der Tat ist die ganze Sache spannend, auch wenn die Szenerie auf dem Asteroiden ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen scheint.
Warum die Orioner hier jedoch blau statt grün sind, konnte nie geklärt werden. In sämtlichen anderen Serien sind sie grün.
Choriozythose
Wer denkt sich eigentlich solche Namen aus? Etwas Kürzeres und Knackigeres wäre einfacher zu merken, als diese laaaangen medizinischen Bezeichnungen.
Im Raum trifft man auf alle möglichen Gefahren. Hier ist es ein Krankheitserreger, der sich jedoch relativ schnell unter Kontrolle bringen lässt, zumal Personen mit eisenhaltigem Blut eine recht gute Immunabwehr aufweisen. Nicht jedoch Leute mit kupferhaltigem Blut, sodass es allein Spock heftig aufs Krankenlager wirft.
Nur Strobolin kann ihm jetzt helfen und die lebensrettende Substanz gibt es nicht an Bord. Etwas Spannung muss schließlich sein. Allerdings reicht das nicht aus. Kirk hat einen Auftrag, der seine Anwesenheit erfordert. Daher lässt er seine Beziehungen spielen und arrangiert sogar zwei Schiffsrendezvous, wobei das Strobolin jeweils übergeben wird. Es wird knapp, aber die Zeit reicht noch aus.
Noch nicht spannend genug?
Der Drehbuchschreiber setzt jedoch noch eins drauf: Ein Überfall, bei dem das Strobolin verschwindet. Kirk muss sich also noch auf eine Suche begeben und die Zeit wird knapp und knapper. Endlich gefunden, dauert es noch einmal, bis der Captain es auch endlich hat. Das wirkt zum Ende doch etwas dick aufgetragen. Die Orioner wollen ihre Neutralität wahren, diskutieren herum und fassen anschließend den Plan, beide Schiffe zu sprengen. Das klingt nur beim ersten Mal merkwürdig. Bei etwas Nachdenkerei erscheint die Logik dahinter: Die Orioner glauben Kirk nicht und bevor sie in Gefangenschaft geraten, zerstören sie sich lieber selbst. Die Enterprise muss auch dran glauben, denn schließlich könnte Kirk den Überfall melden und damit Orions Neutralität gefährden.
Womit die Orioner jedoch nicht gerechnet haben, ist die perfekte Zusammenarbeit der Enterprisecrew. Scotty beamt einfach beide Captains an Bord, unterbricht somit den Kampf der beiden und kann damit auch das Strobolin sichern und den Sprengstoff entschärfen.
Und weil es mit dem Spannungsbogen gerade so schön ist, sind die Asteroiden im Gürtel auch noch instabil und bilden eine zusätzliche Gefahr. Es hat ein bisschen was von einem Konsolenspiel, bei dem ständig neue Gemeinheiten auftauchen, sobald man meint, man habe es geschafft.
Viele Hürden
Diesmal gibt es einige Hindernisse zu überwinden, um zum Ziel zu kommen. Natürlich haben wir es mit den Abenteuern des besten Schiffes der Flotte zu tun. An Bord befinden sich hervorragende Führungsoffiziere sowie die beste Crew der Sternenflotte und doch ist mir die Geschichte zu glatt. Es fügt sich alles zu leicht ineinander. Zwar sorgt der Überfall auf die Huron für Schrecksekunden, da das Medikament verloren geht, aber die Übeltäter werden schnell gefunden, haben sie doch praktischerweise unwissentlich eine deutliche Spur hinterlassen.
Der glatte Ablauf wird jedoch der Kürze der TAS-Episoden geschuldet sein. Der Plot ist ziemlich gut und lässt auch stellenweise mitfiebern. Allerdings muss alles in knapp 25 Minuten abgefrühstückt werden. Für diese knapp bemessene Zeit ist vielleicht etwas zu viel Story eingeflochten worden, sodass die Szenen teilweise etwas abgehackt wirken.
Fazit
Ein guter Plot, größtenteils ordentlich und spannend umgesetzt. Die paar Kritikpunkte fallen nicht groß ins Gewicht, was Die Piraten von Orion zu einer sehenswerten Episode macht.
Funfacts
- 1976 erschien in Deutschland Die Piraten von Orion, wie alle anderen TAS-Folgen auch, in einer verschnittenen, gekürzten Fassung. Damals wurde die Episode unter dem Titel Verfolgung im Weltraum ausgestrahlt.
- 1994 wurde mit den deutschen Originalsprechern neu synchronisiert. 2016 wurde Die Piraten von Orion erstmals im deutschen Free-TV gesendet.
Der deutsche Titel entspricht dem englischen Original The Pirates of Orion.
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