Superman und Batman müssen sich zusammentun, um gleich zwei gefährliche Alienspezies zu bekämpfen. Kann das gut gehen?
Handlung
Unabhängig voneinander geraten Batman und Superman auf die Spur der Predatoren, die nicht nur in Gotham und Metropolis ihr Unwesen treiben. Die Hinweise führen beide Superhelden sowie Lois Lane zu einem Vulkan in den peruanischen Anden. Dort haben sich sowohl Yautja als auch Xenomorphe eingenistet. Allerdings nicht erst seit gestern, sondern schon während der letzten großen Eiszeit vor rund 14.000 Jahren. In der Isolation der Anden hatten beide Spezies bisher keinen Kontakt zur Menschheit, doch nun droht der Vulkan „Viejo Abuelo“ auszubrechen.
Batman gelingt es, Kontakt zu den Yautja aufzubauen, die Superman für einen Sonnengott halten. Da es sich um einen kompletten Stamm samt Kindern handelt, deren Vorfahren eigentlich zu einem anderen Kolonieplaneten unterwegs waren, verspricht Superman, ihr abgestürztes Raumschiff zu reparieren, damit sie ihre Reise fortsetzen können. Er holt seine Festung der Einsamkeit nach Peru und lädt alle Außerirdischen ein. In einem Anflug von Wahnsinn auch die Xenomorphen.
Die Terrestrial Defense Initiative (kurz TDI) drängt derweil auf eine militärische Lösung und will den Vulkan mit Nuklearwaffen bombardieren. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, da sowohl die TDI ein Ultimatum setzt als auch der Vulkan kurz vor dem Ausbruch steht. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, nehmen die Aliens und Predatoren ihren ewigen Kampf gegeneinander auf.
Rezension zu Superman/Batman vs. Aliens/Predator
Nachdem es sowohl Batman als auch Superman schon einzeln mit Aliens und Predatoren zu tun bekommen haben, vereint dieses Crossover nun alle miteinander. In der Regel wird es bei solchen Aufeinandertreffen oft blutig, aber dieser Band erweist sich als einigermaßen kinderfreundlich. Nur wenige Menschen verlieren ihren Kopf, größere Gemetzel bleiben aus.
Stattdessen bekommen die Yautja eine interessante Hintergrundgeschichte und ein kulturelles Profil. Man bekommt sogar Yautja-Kinder zu Gesicht, aber kurioserweise keine weiblichen Predatoren. Die gab es zwar bisher auch in den Filmen nicht sehen, aber da es sich hier nicht um eine Gruppe Jäger, sondern um Kolonisten handelt, wäre es mal an der Zeit gewesen. Zumal die Kinder schließlich auch Mütter haben müssen.
Leider ist das nicht der einzige Logikfehler. So bringen die Yautja mehrere unbewaffnete Bergsteiger um, was eigentlich gegen ihren Ehrenkodex verstößt. Normalerweise suchen sie sich ebenbürtige Beute. Die hätten sie eigentlich in Batman finden können, doch den interpretieren sie als Supermans Abgesandten und treten mit ihm in einen Dialog. So kann er aushandeln, dass Superman ihnen helfen wird, die Erde zu verlassen. Doch kaum befinden sie sich an Bord von dessen Festung der Einsamkeit, wenden sie sich ohne jeden Grund gegen die beiden Superhelden.
Das Verhalten der Yautja ist absolut nicht nachvollziehbar. Erst erhält man einen Einblick in ihre Zivilisation und kurz darauf benehmen sie sich wie unzivilisierte Barbaren. Dabei geht es hier um ihr nacktes Überleben, weshalb sie auf Supermans Hilfe angewiesen sind. Eine raumfahrende Spezies sollte intelligent genug sein, sich an einen Pakt zu halten, von dem die eigene Existenz abhängt.
Superman handelt aber gleichermaßen unlogisch, als er entscheidet, auch die Xenomorphen vor dem sicheren Tod zu retten. Die sind nämlich definitiv unzivilisiert und hochgefährlich. Warum also rettet Kal El ausgerechnet ein Eiergelege voll mordlustiger Facehugger? Fast springt ihm selbst einer ins Gesicht, doch leider kann er die Karmastrafe abwenden. Es wäre doch zu interessant gewesen, einen kryptonischen Xenomorph präsentiert zu bekommen.
Der Einzige, der vernünftig handelt, ist Batman. Er rät seinem Superheldenkollegen nicht nur, die Xenomorphe ihrem Schicksal zu überlassen, sondern hat auch gleich noch Betäubungsmittel für beide Spezies dabei. Nachdem alle Aliens schlafen gelegt worden sind, kann Superman die Festung der Einsamkeit in den Orbit befördern und das Yautja-Raumschiff freigeben. Zum Schluss beobachten er, Lois Lane und Batman die Atomexplosion des TDI, als wäre es ein Sonnenuntergang.
Die Zeichnungen sind ebenso durchwachsen wie die Handlung. Positiv anzumerken ist der hohe Detailgrad bei Personen und Umgebungen. Superman und Batman sind dabei besonders gut getroffen. Da die Linien sehr dezent nachgetuscht sind, wirken die Bilder eher wie Gemälde als wie Zeichnungen. Die Koloration tut ihr Übriges, um den optischen Genuss abzurunden. Der Lichteinfall und die Glanzeffekte sind äußerst realistisch, die Farbgebung ist optimal.
Weniger gelungen ist die Alienkönigin, deren Kopfform einfach nicht stimmt. Zudem ist ihr Schwanz auf manchen Bildern fünfmal so lang wie ihr Körper, nur um ein paar Seiten weiter auf ein realistisches Maß herunter gekürzt zu werden. Die Predatoren sehen ebenfalls etwas anders aus, als man sie aus den Filmen kennt. Das könnte aber immerhin noch dadurch erklärt werden, dass ihr Stamm seit 14.000 Jahren auf der Erde lebt, womit diese Yautja eine parallele Evolution durchgemacht haben.
Was die Anden und den Dschungel auf Supermans Festung der Einsamkeit angeht, merkt man leider, dass hier lediglich in der Nachbearbeitung Fotos eingefügt und mit einem Photoshopfilter bearbeitet worden sind. Da alle gezeichneten Hintergründe durchaus perfekt sind, hätte sich der Zeichner ruhig auch an diese Motive herantrauen können. Ebenso ist die Festung der Einsamkeit, welche in diesem Comic wie eine Sphäre aussieht, nur ein CGI-Effekt und keine Zeichnung. Übrigens ist sie innen größer als außen, womit Kal El im Besitz einer eigenen TARDIS zu sein scheint.
Fazit
Die Handlung hat einige Höhepunkte, allerdings ebenso starke Schwächen. Das irrationale Verhalten Supermans in Bezug auf die Xenomorphe hat sogar Todesfälle zur Folge. Getoppt wird das nur durch die Generäle des TDI, welche Atombomben auf einen Vulkan schmeißen wollen, obwohl der ohnehin bald ausbricht und damit alle Aliens auszulöschen droht.
Was den Comic letztendlich doch wieder lesenswert macht, sind die atemberaubenden Bilder. Abgesehen von einigen CGI-Patzern und der missratenen Alienkönigin ist der Comic zu 90 % ein Augenschmaus. Bei den meisten Bildern stimmt einfach alles, sodass man schon mal länger darauf verweilt, um sie auf sich wirken zu lassen.
Info
Autor: Mark Schultz
Zeichner & Farben: Ariel Olivetti
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Story5/10
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