Die Separatisten züchten ebenfalls Klone, um den Krieg für sich zu entscheiden.

WaffenbrüderHandlungen

In der ersten Story begeben sich Meister Tholme und Aayla Secura auf eine Undercover-Mission nach Anzat. Wer dort den Raumhafen verlässt, gerät schnell in Lebensgefahr. Die einheimische Spezies ist nämlich dafür bekannt, die Gehirne ihrer Opfer zu verspeisen. Tholme kennt jedoch einen Anzati, der ihn einst ausgebildet hat. Von ihm erhofft er sich Informationen über den abtrünnigen Jedi Sora Bulq, doch Anzati geben keine Informationen über ihre Aufträge preis. Zumindest erfährt er, dass aktuell ein Mangel an Ausbildern für Attentäter herrscht.

Aayla macht unterdessen das Raumschiff von Bulq ausfindig und sichert einige Daten über seine Flugrouten. Außerdem hat sie einen kleinen Kampf mit einem Morgukai, der Ähnlichkeit mit einem gewissen Bok hat. Nachdem sie mit einer anderen Mission beauftragt wurde, verfolgt Tholme die Spur von Bulq allein weiter. Diese führt ihn nach Saleucami, wo er eine Klonanlage der Separatisten entdeckt. In der werden Morgukai gezüchtet, eine besonders kriegerische Unterart der Nikto. Bok ist der Spender und die Anzati wurden als Trainer angeheuert, um die Klone zu Attentätern auszubilden.

Parallel sucht Quinlan Vos weiter nach dem zweiten Sith und muss sich dafür ebenfalls mit einer Anzati anlegen, die als Kopfgeldjägerin die Unterwelt von Coruscant unsicher macht. Mithilfe der dunklen Seite liest er ihre Gedanken und kommt so ebenfalls auf die Spur von Sora Bulq, den er fortan für den zweiten Sith hält. Bevor die Anzati-Attentäterin ihm das Gehirn aussaugen kann, rettet ihn seine geliebte Khaleen in letzter Sekunde. Als Meister Rancisis Quinlan bittet, als sein Stellvertreter in die Schlacht um Saleucami zu ziehen, wo sich Bulq aufhält, akzeptiert er nur allzu bereitwillig.

Die zweite Geschichte Neue Klone, gleicher Krieg knüpft direkt an die erste Story an, allerdings läuft die Schlacht bereits seit fünf Monaten. Meister Tholme hat die gesamte Zeit in den Magmahöhlen unter der Hauptstadt von Saleucami verbracht und die Separatisten nach besten Kräften sabotiert. Ein weiterer Pluspunkt für die republikanischen Truppen ist die Kampfmeditation von Meister Oppo Rancisis. Als es dessen rechter Hand Quinlan Vos gelingt, einen gegnerischen Schildgenerator zu sprengen, kommt endlich Bewegung in den Frontverlauf.

Eine große Hürde steht jedoch noch. Die Hauptenergieversorgung der Separatistenbasis versorgt einen weiteren Schutzschild, unter dem sich ein planetares Geschütz befindet. Dieses verhindert, dass der Sternenzerstörer der Republik im Orbit nahe genug für ein Orbitalbombardement heranfliegen kann. Die Bodentruppen haben wiederum mit den endlos nachproduzierten Morgukai-Klonen zu tun, welche die Basis erbittert verteidigen.

Quinlan Vos wird unterdessen zu Count Dooku gerufen, der von ihm fordert, Meister Tholme zu beseitigen, da er als dessen einstiger Padawan ihn als einziger in der Macht aufspüren kann. Zunächst versucht Vos, seinen früheren Meister zu überzeugen, gemeinsam Sora Bulq zu töten. Als dieser ablehnt, liefern sich die beiden ein Duell, in dessen Verlauf Tholme scheinbar durch einen Erdsturz in einen Magmastrom stürzt.

Dooku stellt dies vorerst zufrieden, und zu allem Übel gelingt es Bulq in der Zwischenzeit, Meister Rancisis zu töten. Das Blatt scheint sich zugunsten der Separatisten zu wenden. Als Vos gegenüber Dooku seinen eigenen Plan zur Erstürmung der Basis preisgibt, sieht es so aus, als würde er die Jedi damit endgültig in die Falle locken. Allerdings hat er nur die halbe Wahrheit erzählt, sodass seine Schülerin Aayla nicht gefasst wird und sie ihre Sprengsätze am geothermalen Reaktor zünden kann.

Während die separatistische Klonfabrik von Magma überflutet wird, gewinnen an der Oberfläche die Klonsoldaten der Republik die Oberhand. Außerdem kann Jedi-Meisterin Xiaan durch ein Kamikazemanöver das Geschütz ausschalten, sodass der Weg für ein Orbitalbombardement frei ist. Einerseits ist dies gut für die Republik, andererseits aber schlecht für Quinlan, Aayla und den tot geglaubten Tholme, die immer noch in der Todeszone festsitzen.

Von dort kommen die drei auch nicht so einfach weg, da sie alle in Kämpfe verwickelt sind. Secura muss sich gegen den echten Bok behaupten, dem sie in einem früheren Kampf eine Hand abgeschlagen hat. Da ihr damaliger Meister außerdem seinen Vater getötet hat, sinnt er nun auf Rache. Tholme duelliert sich unterdessen mit Bulq und wird dabei verwundet. Nachdem Vos Skorr in einen Magmastrom verabschiedet hat, kann er in letzter Sekunde in den Kampf eingreifen und seinen einstigen Meister retten.

Bulq erweist sich schlussendlich als starker Gegner und zu allem Übel führt Quinlan parallel noch einen inneren Kampf gegen seine dunkle Seite. Dank der meditativen Hilfe von Tholme und Aayla kann er diesen jedoch gewinnen und gleichzeitig Bulq besiegen. Dank Tholmes Kenntnis der Magmahöhlen können die drei auch dem Bombardement entkommen und sich mit den anderen überlebenden Jedi treffen.

Quinlan, der sich nun wieder voll und ganz der hellen Seite der Macht angeschlossen hat, kündigt jedoch an, den Jedi-Orden nach dem Ende des Krieges verlassen zu wollen. Seine Geliebte Khaleen ist von ihm schwanger und da es den Jedi untersagt ist, enge Bindungen einzugehen oder gar Familien zu gründen, bleibt ihm nur noch diese Option.

Rezension von Aayla Undercover

Der Abschlussband der Clone-Wars-Reihe knüpft direkt an Schlachtfelder an. In diesem wird zum Ende hin der Eindruck erweckt, Quinlan Vos arbeite immer noch für Count Dooku. Hier wird nun gleich zu Beginn klargestellt, dass dies nur ein doppeltes Spiel ist, um an die geheime Identität des zweiten Sith zu gelangen.

Leider folgt Vos dabei einer falschen Spur, denn Bulq ist lediglich ein dunkler Jedi, aber noch kein vollwertiger Sith. Das wirft allerdings die Frage auf, ab wann die Grenze überschritten ist? Immerhin dient der Weequay ganz bewusst der dunklen Seite und hat bereits ein rotes Lichtschwert. Die Beschreibung dunkler Jedi trifft eher auf Vos zu, der sich der dunklen Seite bedient, ohne sich ihr völlig zu ergeben. Quinlan sieht sich zudem nicht als Sith und benutzt inzwischen wieder ein grünes Lichtschwert.

Auf Bulqs Spur kommt er auf ähnliche Umwege wie sein einstiger Lehrmeister Tholme. Die Anzati sind auf allen Ebenen eng mit dem Abtrünnigen verbunden, egal ob als Attentäter oder Ausbilder für die Klonarmee der Separatisten. Davon gehört natürlich nichts zum offiziellen Kanon und die Anzati spielen in diesem keinerlei Rolle in den Klonkriegen. Eine Spezies Gehirne zutschender Meuchelmörder wäre vielleicht auch zu gruselig für die offizielle The-Clone-Wars-Fernsehserie gewesen, welche ab 12 Jahren freigegeben ist.

Die Star Wars Legends sind nichtsdestotrotz spannend und können als eine Art alternative Zeitlinie betrachtet werden. Diese lohnt sich schon allein wegen der grafischen Umsetzung. Die Charaktere sind einmal mehr hervorragend getroffen und in Szene gesetzt. Der Detailgrad ist vor allem bei Nahaufnahmen sehr hoch, lediglich manche Umgebungen hätten etwas mehr vertragen können. So sieht Saleucami auf den ersten Blick zwar recht einladend aus, bei genauerer Betrachtung ist die Linienführung allerdings etwas vage. Außerdem scheinen einige Bilder wieder nicht getuscht worden zu sein, was aber nicht weiter schlimm ist.

Nichts auszusetzen gibt es derweil an der Farbgebung. Vom düsteren Anzat bis zum sonnendurchfluteten Saleucami ist alles passend zur Atmosphäre koloriert. Die leuchtenden Reklametafeln auf den unteren Ebenen von Coruscant erzeugen zudem ein Cyberpunk-Ambiente, welches als Blade Runner erinnert. Farblich ist der Comic einwandfrei.

Rezension von Neue Klone, gleicher Krieg

Obwohl die beiden Geschichten unmittelbar aufeinander aufbauen, liegen satte fünf Monaten dazwischen. Das erscheint übertrieben viel Zeit zu sein. Da die Republik zunächst den Orbit von Saleucami räumen musste, um Bodentruppen landen zu können, sollte die Separatistenbasis schon frühzeitig von jedem Nachschub abgeschnitten worden sein. Wie konnten sie also so lange durchhalten?

Morgukai-Klone konnten Bulq und Skorr zwar selbst nachproduzieren, aber ohne zusätzliche Waffen und Kriegsgerät sollten diese im Kampf deutlich unterlegen sein. Außerdem besteht die Basis noch nicht so lange und es erscheint unglaubwürdig, dass die Separatisten in den wenigen Monaten mehr als eine Klongenerationen heranzüchten und ausbilden konnten. Die Kaminoaner brauchten immerhin rund zehn Jahre, um eine voll einsatzbereite Klonarmee für die Republik aufzustellen.

Ebenso schleierhaft ist es, wie Tholme fünf Monate lang in den Magmahöhlen überleben konnte. Wie ist er an Wasser und Nahrung gelangt? Mal davon abgesehen sollte er mehr als nur einen Dreitagebart haben und sein Körpergeruch muss nach fast einem halben Jahr schweißtreibender Sabotagearbeit in einer extrem heißen Umgebung grauenhaft sein. Es wäre für die Glaubwürdigkeit besser gewesen, die Schlacht auf einen Monat zu verkürzen.

Allerdings wollte man hier wohl den Bogen zu Episode III spannen, denn bis zur Erteilung der Order 66 bleibt offenkundig nicht mehr viel Zeit. So wird Aayla Secura am Ende nach Felucia beordert, wo sie bekanntlich sterben wird. Meister Rancisis findet derweil schon in diesem Band den Tod, was allerdings nicht ganz Kanon ist.

Überleben werden die Order 66 dagegen A’Sharad Hett und K’kruhk, die beide noch über 200 Jahre später in der Legacy-Reihe eine Rolle spielen werden. Sagoro Autem, der sich nach seiner Befreiung aus dem Kerker von Brentaal IV wieder in die Dienste der Republik begeben hat und in dieser Schlacht die Bombardierung von Saleucami leitet, wird später die Wahl haben, ob er unter dem Imperium weiter dienen möchte. Als Nichtjedi droht ihm jedenfalls nicht die Hinrichtung. Quinlan Vos hat ebenfalls gute Chancen, sein Kind aufwachsen zu sehen, da er sogar laut offiziellem Kanon der Order 66 entgeht. Sein Handlungsbogen innerhalb der Clone-Wars-Reihe findet hier einen vorläufigen Abschluss, wird aber in späteren Comics wieder aufgegriffen.

Etwas überraschend kommen die Enthüllungen rund um Khaleen Hentz, die sich als Doppelagentin erweist. Tatsächlich hatte Count Dooku sie ursprünglich auf Quinlan angesetzt, weshalb er auch ziemlich schnell wusste, dass dieser seinerseits ein Doppelagent ist. Er meint, beide nach seinem Willen manipulieren und gegen den Jedi-Orden einsetzen zu können, womit er schlussendlich falsch liegt. Die Liebe zwischen den beiden ist echt und so halten sie im entscheidenden Moment gegen Dooku zusammen. Der weiß natürlich nichts von dem gemeinsamen Kind, welches die zwei erwarten, und erlebt daher eine für ihn böse Überraschung.

Tholme und Secura bekommen ebenfalls ihre Bossgegnerkämpfe. Bei Aaylas Duell wäre dabei Vorwissen um ihre persönliche Fehde mit Bok nicht verkehrt, aber zumindest sind die beiden im Kampf dermaßen geschwätzig, dass alles Wichtige zu erfahren ist. Im Übrigen ist Secura auch die Einzige, gegen deren Lichtschwert die Cortisisrüstungen der Morgukai Wirkung zeigen. In allen anderen Gefechten scheinen die besonderen Waffen der Klone dagegen keinerlei Effekt auf die Lichtschwerter der anderen Jedi zu haben.

Meister Tholme muss sich derweil mit dem dunklen Jedi Bulq herumschlagen und unterliegt dessen Vapaad-Kampfkunst. Seinen Bossgegnerkampf muss Vos zu Ende führen, aber zumindest bekommt er dabei mentale Unterstützung von seinem Meister und seiner Schülerin. Zum Schluss bleibt nur noch Count Dooku übrig, der lediglich per Holoverbindung zugeschaltet ist. Als dieser das Ende der Jedi prophezeit, wird er damit genauso Recht behalten wie Vos, der meint, dass Dooku verlieren werde. Bekanntlich wird Dooku wenig später nicht nur den Krieg, sondern auch seinen Kopf verlieren, während sein Meister die Jedi auslöschen wird.

Was den Zeichenstil und die Koloration angeht, gelten hier die gleichen Aussagen wie für die vorangegangene Story, da beide Geschichten aus denselben fähigen Händen stammen. Apropos Hände: Die sind auf den meisten Bildern ebenso gut getroffen wie die Gesichtsausdrücke und der natürlich wirkende Faltenwurf der Kleidung. Nur auf manchen haben die Finger dann doch wieder verkrampft wirkende Haltungen, die unnatürlich wirken. Dies ist jedoch der einzige kleine Kritikpunkt, denn ansonsten sind die Bilder sehr stimmungsvoll, um nicht zu sagen episch.

Fazit

Obwohl Quinlan Vos nicht herausfinden konnte, wer der wahre zweite Sith ist, findet der Handlungsbogen um seine Mission im Umfeld von Count Dooku mit diesem Band seinen Abschluss. Zumindest für ihn gibt es ein vorläufiges Happy End, während das tragische Ende der anderen Jedi bereits angedeutet wird. Wem die Clone-Wars-Reihe bisher gefallen hat, der wird also auch mit diesem Band nicht enttäuscht werden. Erschienen ist Waffenbrüder u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 64 in der Star Wars Comic-Kollektion. Diesmal übrigens mit weit weniger Papierschnitzeln, was dem Lesegenuss des Comics äußerst zuträglich ist.

Info

Autor: John Ostrander
Zeichnerin: Jan Duursema
Farben: Brad Anderson
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
  • Story
    8/10
  • Zeichenstil
    9/10
  • Koloration
    10/10
9/10
Total Score
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