Darth Vader hat seinen Schüler Starkiller klonen lassen, doch der Klon lässt sich ebenso wenig kontrollieren wie einst das Original.
Handlungen
Nachdem sich sein Schüler Starkiller gegen ihn gewendet und den Tod gefunden hat, sieht Darth Vader immer noch Potential in ihm. Auf Kamino lässt er eine ganze Armee machtsensitiver Klone erschaffen, doch die meisten verlieren schon nach kurzer Zeit den Verstand und sterben. Nur ein Exemplar reift zur vollständigen Stärke des Originals heran, teilt allerdings auch dessen Erinnerungen und läuft abermals zur hellen Seite über.
Vader setzt Boba Fett auf den flüchtigen Klon an, dessen Spur den Kopfgeldjäger zuerst nach Cato Neimoidia führt. Dort finden er und seine Partnerin jedoch nur ein gigantisches Monster vor, welches Starkiller besiegt hat. Dieses ist jedoch nicht so tot, wie es anfangs aussieht, und Boba muss zu Ende bringen, was seine Zielperson begonnen hat. Der anderen Kopfgeldjägerin wird daraufhin die Sache zu heiß, sodass Fett den Job fortan alleine erledigen muss.
Er hat auch schon einen Plan, wie er Starkiller aus der Reserve locken kann. Er entführt dessen Geliebte Juno Eclipse, die inzwischen eine Nebulon-B-Fregatte der Rebellen kommandiert. Starkiller und dessen Meister Kota, den er auf Cato Neimoida eingesammelt hat, treffen zeitgleich auf der Fregatte ein und müssen sich dort mit Killerdroiden und Schattenwachen herumschlagen, während Boba Fett seine Geisel zu Darth Vader nach Kamino bringt.
Die Rebellenflotte folgt ihm dorthin, um Darth Vader gefangen zu nehmen. Starkiller schafft es tatsächlich, den dunklen Lord zu besiegen, und muss sich entscheiden, ob er ihn den Rebellen ausliefert oder niederstreckt, was seinen Fall auf die dunkle Seite bedeuten würde. Boba Fett steht derweil vor einer ähnlichen Wahl, ob er Starkiller erschießen soll oder ihn mit Juno ziehen lässt.
In der zweiten Geschichte „General“ Skywalker landet Luke mit einer Gruppe Rebellen auf einem entlegenen Dschungelplaneten, wo die Rebellen einen Horchposten errichten wollen. Allerdings war schon jemand vor ihnen da. Luke entdeckt erst eine Handvoll Gräber und dann ein überwuchertes Kanonenboot der Republik. Als er seinen Kameraden davon erzählen will, werden die Rebellen von TIE-Jägern angegriffen und kurz darauf landen zwei imperiale Fähren voller Sturmtruppler.
Die Imperialen stoßen zuerst auf einen überlebenden Klonsoldaten der Republik, der sich als Able 1707 identifiziert und sich ihnen zunächst anschließen will, da er denkt, sie würden zur Republik gehören. Der imperiale Kommandant hält dies jedoch für einen Trick und lässt auf ihn schießen. Glück für die Rebellen, denn die fragt er nun neugierig, wer sie seien. Luke und sein Kamerad klären ihn über den Fall der Republik, das neue Imperium und die Auslöschung des Jedi-Ordens auf. Da Able die Order 66 nie erhalten und daher immer noch großen Respekt vor den Jedi hat, schließt er sich Luke Skywalker an. Gemeinsam entkommen sie den Imperialen und anschließend erhält der Nachrichtendienst der Rebellenallianz einen neuen Mitstreiter.
In der letzten Story Wrackteile bleiben Boba Fett 30 Minuten, um einen Gegenstand vom Wrack eines imperialen Sternenzerstörers zu bergen, bevor dieses zerstört wird. Kein leichtes Unterfangen, denn er muss sich gegen Kampfdroiden und Mynocks wehren. In letzter Sekunde kann er mit der Beute entkommen, die er zu einem ehemaligen Offizier des Imperiums nach Coruscant bringt. Wie sich dort herausstellt, handelt es sich um ein Hologramm von dessen Frau, die er drei Jahre zuvor verloren hat. Viel entscheidender ist für den Kopfgeldjäger allerdings, dass der in Ungnade Gefallene die zweite Rate des Honorars nicht zahlen kann. Fett sorgt daraufhin dafür, dass der Mann wieder mit seiner Frau vereint wird.
Rezension von The Force Unleashed II
Der zweite Band basiert, wie schon der erste Comic, auf dem gleichnamigen Computerspiel. Allerdings erzählt er diesmal nicht die exakte Handlung nach, sondern schildert die Ereignisse aus der Sicht des Kopfgeldjägers Boba Fett. Im Prinzip spielt dieser damit die Hauptrolle und nicht Starkiller. Das ist schade, denn so geht die Charakterentwicklung des eigentlichen Protagonisten völlig unter.
Der Comic geht weder auf die Visionen des Jedi-Klons ein, wegen derer er sich erneut gegen Vader wendet, noch zeigt er seine Begegnung mit Yoda auf Dagobah. Man sieht Starkiller das erste Mal überhaupt nur als Hologramm, welches Vader dem Kopfgeldjäger zeigt. Später ist der Jedi dann fast nur noch aus Fetts Beobachterperspektive zu sehen. Die einzige Ausnahme ist Starkillers Kampf gegen die Spinnendroiden an Bord der Nebulon-B-Fregatte. Diese Szene, in der Fett bereits nicht mehr an Bord ist, hat es wohl nur in den Comic geschafft, weil man die Kampfdroiden in Aktion zeigen wollte.
Diese Vernachlässigung des Protagonisten ist ärgerlich für alle Fans der Spielreihe, wohingegen Fans von Boba Fett ihre helle Freude an dem Comic haben werden. Im Spiel taucht Fett erstmals in der Szene auf, in der Vader ihn anheuert und auf seinen abtrünnigen Schüler ansetzt. Eine weibliche Begleitung hat der Kopfgeldjäger im Spiel nicht. Ihre gemeinsame Eröffnungsszene auf Nar Shaddaa sowie die Nachforschungen der beiden auf Cato Neimoidia sind für den Comic hinzugedichtet worden.
Übrigens ist das Wiedererwachen des gigantischen Gorog ziemlich unrealistisch, wenn man das Spiel kennt und weiß, wie Starkiller das Monster zugerichtet hat. Hier wollte man es wohl einfach noch mal in Aktion zeigen und da der Fokus auf Boba Fett und nicht auf Starkiller liegt, ging das nur mittels einer Wiederauferstehung. Die wirklich krassen Widersprüche zum Spiel kommen aber erst noch.
An Bord der Nebulon-B-Fregatte trifft Starkiller im Spiel mehrmals auf Boba Fett, der gerade Juno entführt. Der Kopfgeldjäger startet schließlich mit der Slave 1 vom Hangardeck aus. Im Comic parkt Fett sein Schiff hingegen außerhalb der Fregatte und setzt Juno eine Atemmaske auf, um mit ihr einen Weltraumspaziergang zur Slave 1 zu machen. Wirklich Sinn ergibt diese Änderung nicht, da die Neuinterpretation weniger realistisch ist.
Jedenfalls verliert sich Fetts Spur im Spiel, nachdem er Juno entführt hat. Im Comic bekommt er dagegen noch einen weiteren Nebenplot spendiert, in dem es um Klone des Kopfgeldjägers geht, mit denen er sich auf Kamino herumschlagen muss. Wie sich dabei herausstellt, war seine Gefährtin eine imperiale Agentin, die Genproben von ihm geklaut und sogar einen Hirnscan angefertigt hat, während er neben ihr schlief. Eigentlich überflüssig, da Boba bekanntlich nur ein Klon seines Vaters ist und die Kaminoaner Jango Fetts DNA noch gespeichert haben sollten.
Die Szene, in der Vader den Jedi-Klon mit Juno erpresst, ist wieder 1 zu 1 übernommen. Allerdings stürzt sie im Spiel auf eine Landeplattform und nicht auf eine Brücke. Der anschließende Endkampf gegen Vader ist im Comic stark abgekürzt, aber immerhin das Finale stimmt wieder. Nur ist hier alles aus Sicht von Boba Fett zu sehen, der Starkiller diesmal entkommen lässt, um ihn sich für später aufzuheben. Warum? Es kann nur gemutmaßt werden, dass er von dem Kuss zwischen dem Jedi und Juno so gerührt ist, dass er Milde walten lässt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die abweichende Perspektive gegenüber der Spielvorlage durchaus erfrischend ist und die Ausweitung des Plots um Boba Fett im Großen und Ganzen funktioniert. Dennoch wäre es gut gewesen, die Perspektive von Starkiller nicht derart zu vernachlässigen. Dann wäre der Comic auch nicht so extrem dünn ausgefallen. Schon das Spiel ist deutlich kürzer als der erste Teil und wirkt irgendwie unfertig, als wäre die Entwicklung mittendrin abgebrochen worden. Leider folgte nie ein dritter Teil, der allerdings nötig gewesen wäre, um eine Brücke zu Episode IV zu schlagen. Immerhin ist bereits klar, dass Darth Vader der Gefangenschaft durch die Rebellen wieder entkommen wird.
Vielleicht hätte an dieser Stelle der Comic die Handlung zu Ende bringen können. Stattdessen wird nur angedeutet, dass Boba Fett Vaders Standort in Erfahrung bringt und ihm wohl bei der Flucht helfen wird. Eine Fortsetzung gibt es auch in Comicform nicht. Dabei ist The Force Unleashed II ein absolutes Highlight, vor allem, was die grafische Umsetzung angeht, die den ersten Band um Längen toppt.
Der Detailgrad ist wirklich enorm, wobei vor allem die Planeten Cato Neimoidia und Kamino derart gelungen sind, dass sie der für die damalige Zeit hervorragenden Spielegrafik in nichts nachstehen. Selbiges trifft auf die Raumschiffe zu, angefangen bei Boba Fetts Slave 1 über ein neues TIE-Fighter-Modell bis hin zur Nebulon-B-Fregatte, den Y-Wings und einem zerschossenen Sternenzerstörer. Zusammen mit den farbenprächtigen Weltraumhintergründen ist das visuelle Erlebnis einfach bombastisch!
Die Charaktere sind ebenfalls gut getroffen und vor allem Darth Vader sieht viel besser aus als im ersten Band. Größte Mühe hat man sich außerdem mit den Kampfdroiden gegeben, die exakt wie die im Spiel aussehen und extra für dieses entworfen worden sind. Am Zeichenstil gibt es wirklich nichts zu kritisieren und gleiches gilt für die Koloration. Die ist schon geradezu fotorealistisch und sorgt für optimale Lichtverhältnisse. Außerdem sind auf Kamino Regenschauer und Oberflächenfeuchtigkeit hinzugefügt worden. Ein besonderes Lob verdienen schlussendlich die Leuchteffekte, wobei vor allem die Hologramme hervorzuheben sind.
Rezension von „General“ Skywalker
Lange nach dem zweiten Weltkrieg wurde von Soldaten berichtet, die isoliert auf abgelegenen Pazifikinseln nichts vom Kriegsende mitbekommen haben. Auf diesen Geschichten dürfte die Story von „General“ Skywalker beruhen. Statt einem Japaner geht es hier um einen Klonsoldaten, der von Luke Skywalker entdeckt wird. Glücklicherweise ist dieser lange vor der Erteilung der Order 66 verschollen, sonst hätte er Luke wohl sofort erschossen. Stattdessen hält er ihn für einen Jedi-General und folgt ihm daraufhin in den Kampf gegen das Imperium.
Die Handlung nimmt bereits die abtrünnigen Klonsoldaten vorweg, die später in den Serien Rebels und The Bad Batch eine zentrale Rolle spielen sollten. Von daher funktioniert die Story recht gut. Die einzige etwas unrealistische Szene ist die, in der Luke noch einmal mit seinem X-Wing zurückkehrt, um den Klon im Flug mit einer Landestütze vom Boden aufzusammeln. So schnell wie ein X-Wing fliegt, hätte sich Able bei dem Manöver sämtliche Knochen brechen müssen.
Während die Geschichte ansonsten recht spannend ist, kann der teils skizzenhafte Zeichenstil nicht mithalten. Zumindest die aus den Filmen bekannten Charaktere sind nicht wirklich gut getroffen. Die Helme der Sturmtruppler sind komplett deformiert und haben viel zu schmale Visiere. Einzig die alte Rüstung des Klonsoldaten Able ist komischerweise perfekt umgesetzt. Diese extremen Qualitätsschwankungen werden auf einer doppelseitigen Collage am deutlichsten. Während die Jedi und General Grievous aus der Prequel-Trilogie auf der linken Seite gut getroffen sind, können die Hauptcharaktere der alten Trilogie auf der gegenüberliegenden Seite nicht überzeugen. Vor allem Chewbacca ist kaum wiederzuerkennen und erinnert eher an einen zu groß geratenen Cousin Itt aus der Addams Family.
Bei den Raumschiffen stimmen derweil die Proportionen überhaupt nicht, was vor allem bei den TIE-Fightern und X-Wings unangenehm auffällt. Die Nebulon-B-Fregatten in der Rebellenflotte sind sogar noch missratener und sehen wie fliegende Schrotthaufen aus. Die zweite Geschichte hat nicht nur inhaltlich nichts mit The Force Unleashed II zu tun, sondern bricht auch optisch total mit der Hauptstory.
Das trifft ebenso auf die Koloration zu, welche im Vergleich regelrecht entsättigt ist. Die Farbverläufe schaffen nicht immer ein realistisches Spiel von Licht und Schatten und der Farbton der TIE-Fighter ist eine Nuance zu blau. Immerhin die Explosionen sehen aber ganz gut aus.
Rezension von Wrackteile
Die letzte Story hat ebenfalls nichts mit The Force Unleashed zu tun, wobei es mit Boba Fett aber immerhin ein verbindendes Element gibt. Der Kopfgeldjäger muss sich durch das Wrack eines Sternenzerstörers kämpfen, um einen Gegenstand zu bergen. Das ist jetzt nicht sonderlich interessant. Die Auflösung ist hingegen bittersüß, denn der Auftraggeber wollte ein Erinnerungsstück an seine verstorbene Frau, mit welcher er sogleich von Boba Fett wiedervereint wird.
Während Fett in der Hauptgeschichte ein Liebespaar verschont, kommt er in dieser Geschichte ungleich gnadenloser daher. Und das nur, weil er um die Hälfte seines Honorars geprellt wurde. Er gibt seinem Auftraggeber nicht einmal die Chance, das Geld aufzutreiben, was ziemlich kurzsichtig ist, wenn es ihm doch darum geht, den vollen Lohn einzustreichen. Eine Drohung wäre hier die logischere Alternative gewesen, um zum Ziel zu gelangen. Wenn sein Klient sich dann quer gestellt hätte, wäre dessen Tod immer noch eine Option gewesen. Zudem hätte dies den Todeswunsch des in Ungnade gefallenen Offiziers unterstrichen.
Wrackteile verspielt aber nicht nur sein erzählerisches Potential, sondern bleibt ebenso optisch hinter den Erwartungen zurück. Der Zeichenstil wirkt teilweise etwas skizzenhaft, wenn auch nicht so extrem wie bei „General“ Skywalker. Zuweilen stimmen hier abermals die Proportionen nicht und vor allem die Slave 1 sowie der Sternenzerstörer haben einen sehr bescheidenen Detailgrad. Im direkten Vergleich zu The Force Unleashed II wird der Mangel an Details noch viel offensichtlicher.
Immerhin Boba Fett ist meist gut getroffen und die Koloration lässt seine Rüstung richtig glänzen. Vielleicht sogar ein wenig zu sehr, denn im Film ist sie eigentlich eher matt. Immerhin die Abnutzungen können aber überzeugen. Die Lichtverhältnisse stimmen größtenteils und die Leuchteffekte von Explosionen und Hologrammen sind super.
Fazit
Die Hauptgeschichte kann vor allem grafisch überzeugen und wird dadurch zu einem absoluten Highlight. Der Inhalt ist allerdings ausbaufähig, zumal der Comic derart dünn ausfällt, dass gleich zwei weitere Geschichten in den Band gepackt wurden. Die haben keinerlei Bezug zur Titelgeschichte und bleiben optisch weit hinter selbiger zurück. Immerhin die Story von „General“ Skywalker kann aber überzeugen.
Erschienen ist The Force Unleashed II u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 80 in der Star Wars Comic-Kollektion. Dieser enthält einen kurzen Artikel mit Insiderwissen über Episode VI: Die Rückkehr der Jedi-Ritter. So sollte Han Solo ursprünglich sterben, was George Lucas jedoch ablehnte. Weiterhin ist Ewok ein phonetisches Anagramm von Wookie, denn eigentlich sollte Chewbaccas Spezies gegen das Imperium kämpfen.
Schlussendlich gibt es noch einen zweiseitigen Artikel über die Spielvorlage von The Force Unleashed, der allerdings einen Fauxpas enthält. Darth Vader benutzt nämlich nicht Starkiller, um den untergetauchten Jedi auf Kashyyyk zu töten, wie der Autor behauptet. Der Jedi ist nämlich Starkillers Vater, welcher von Vader höchstpersönlich ermordet wird. Galen ist zu dem Zeitpunkt noch ein Kind und wird erst ab da zu Vaders Schüler.
Info
Autoren: Haden Blackman & Ron Marz
Zeichner: Omar Francia, Manuel Silva, Adriana Melo & Nicola Scott
Farben: Diego Rodriguez & Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story 18/10
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Zeichenstil 110/10
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Koloration 110/10
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