Der Pirat Nym wird angeheuert, einen anderen Freibeuter namens Sol Sixxa auszuschalten.

FreibeuterHandlungen

Der Pirat Sol Sixxa treibt auf dem Ozeanplaneten Maramere sein Unwesen. Bisher hat er nur die Besatzer der Handelsföderation angegriffen und dabei eine geheime Tarnvorrichtung erbeutet, doch nun droht er auch zur Gefahr für die einheimische Bevölkerung zu werden. Vor allem, da diese die Rache der Neimoidianer fürchtet. Die Botschafterin Loreli Ro ersucht daher die Jedi um Hilfe, welche ihr den Kontakt zu einem Feeorin namens Nym vermitteln.

Nym ist zwar selbst Pirat, folgt aber einem Ehrenkodex und gilt auf Naboo als Held, da er gemeinsam mit den Gungans gegen die Handelsföderation gekämpft hat. Diese hasst er abgrundtief, weshalb er sogar unentgeltlich gegen die Neimoidianer kämpft. Sein Broterwerb sind andere Aufträge wie aktuell eine Schlacht zwischen zwei verfeindeten Clans auf Rodia. Diese kann er für seinen Auftraggeber entscheiden, welcher ihn im Gegenzug mit einigen Kämpfern nach Maramere begleitet.

Sol Sixxa muss schnell erkennen, dass Nym ein paar Asse im Ärmel hat und er ihm schlussendlich unterlegen ist – trotz der erbeuteten Tarnvorrichtung. Als am Ende die Handelsföderation beide attackiert, verbünden sie sich gegen den gemeinsamen Feind. Gegenüber seiner Auftraggeberin Loreli behauptet Nym jedoch, Sol getötet zu haben, um die Bezahlung abzugreifen.

Die zweite Geschichte macht einen gewaltigen Sprung nach vorn in die Ära des Imperiums. Kurz nach der Schlacht bei Yavin IV hat sich die Kunde von der Zerstörung des ersten Todessterns noch nicht auf zentralen Welten wie Carida herumgesprochen. Das Imperium breitet einen Mantel des Schweigens über das Ereignis, um keine Zweifel bei den eigenen Truppen aufkommen zu lassen.

Der völlig vom Imperium überzeugte Lieutenant Janek Sunber wird nach Maridun entsendet, wo seine hilfreichen Vorschläge von seinen Vorgesetzten Commander Frickett und Captain Gage permanent schlechtgeredet werden. Die beiden stammen aus wohlhabenden Familien, was ihre Karrieren begünstigt hat und sie auf ihren jungen Kameraden, der von einer Randwelt stammt, herabblicken lässt. Einzig der erfahrene General Ziering glaubt an Sunber, auf dessen Meinung er viel Wert legt.

Für die Arroganz von Frickett und Gage zahlt die gesamte Kompanie einen hohen Preis. Erst ignorieren sie Sunbers Hinweis auf einen rituellen Stein der eingeborenen Amanin, der eine heilige Grenze markiert. Als die Truppe bei einem Bergbauaußenposten ankommt, dessen Personal von den Amanin ausradiert wurde, geben sie nichts auf Janeks Warnungen, dass ihre Verteidigungslinie mit einer Klippe im Rücken eine Todesfalle darstellt.

Bereits in der ersten Nacht greifen einige der Einheimischen über die Klippe an und zerstören einen der beiden Juggernauts. Am nächsten Tag kommandiert der erzürnte General den arroganten Gage zu einer Patrouille ab, die prompt in eine Falle läuft. Einzig Gage entkommt. Als das Lager komplett von unzähligen Amanin umstellt ist, erteilt Frickett in seinem Übereifer den Befehl zum Angriff. Dutzende Männer laufen in die Falle und sterben, darunter auch der Commander. Außerdem wird der zweite Juggernaut zerstört, da sich dessen Geschütze nur auf entfernte Ziele ausrichten lassen und die Gegner viel zu nah sind.

Im Lager befördert General Ziering daraufhin Sunber zum Captain und später sogar zum Commander, da er der einzige fähige Offizier vor Ort ist. Janek entwickelt eine neue Verteidigungsstrategie, deren Ziel es ist, so viele Gegner wie möglich mit ins Grab zu nehmen. Fast misslingt diese, da Captain Gage in seiner Feigheit der zweiten Verteidigungslinie den Rückzug befielt, bevor sich die erste Linie von Sunber in Sicherheit bringen kann. Nur dank eines gezielt eingesetzten Termaldetonators kann dieser die meisten seiner Leute retten.

Die Einheimischen sind den Imperialen aber immer noch überlegen und haben längst Blastergewehre erbeutet, die sie einzusetzen wissen. Sie dringen bis zur dritten und letzten Verteidigungslinie vor, wo General Ziering fällt und Commander Sunber verwundet wird. Überraschend lässt der Anführer der Amanin die Angriffe seiner Krieger einstellen und zollt Sunber seinen Respekt. Er unterbreitet ihm ein Friedensangebot, welches für das Imperium akzeptabel ist.

Zurück auf Carida wird Janek Sunber zwar für sein Geschick in der Schlacht und der anschließenden Verhandlung gelobt, doch wird seine Beförderung nicht anerkannt. Da der General tot ist, gibt es nur einen Zeugen für die Beförderung, doch Gage, der bereits zuvor um keine Lüge verlegen war, bestreitet diese. Nichtsdestotrotz betrachtet Janek seine Erfahrungen als lehrreich und lohnenswert.

Rezension von Starfighter: Freibeuter

Die erste Geschichte basiert auf dem 2001 erschienenen Flugsimulator Star Wars: Starfigher von Lucasarts und ist vier Jahre vor dem Ausbruch der Klonkriege angesiedelt. Im Zentrum der Handlung steht der Feeorin-Pirat Nym, der mit seinem Raumschiff Havoc vom Äußeren Rand aus operiert. Es ist erfrischend, hier mal völlig neue Charaktere in Aktion zu sehen, wobei lediglich Jedi-Meisterin Adi Gallia einen kurzen Cameo-Auftritt auf Coruscant hat. Ansonsten kommt die Handlung komplett ohne bekannte Namen aus.

Nym ist zwar ein Gesetzloser, kommt aber durchaus sympathisch rüber. Er hilft gerne den Unterdrückten, natürlich gegen Bezahlung. Aber wenn es gegen die Handelsföderation geht, ist er schon aus Prinzip dabei, denn die hat einst seine Basis auf dem Planeten Lok dem Erdboden gleichgemacht. Auf Welten wie Naboo, die ebenfalls von den Neimoidianern angegriffen worden sind, wird er daher gar als Volksheld gefeiert und wurde von Kanzler Palpatine höchstpersönlich begnadigt.

Das Töten ist dem Feeorin zuwider, was Sol Sixxa zunächst als Schwäche bewertet. Am Ende ist er jedoch froh, dass Nym sein Leben verschont. Da Sol offiziell als tot gilt, muss er sich seinem Konkurrenten unterordnen. Das sollte ihm aber keine Sorgen machen, da Nym sich gut um seine Leute kümmert. Dazu zählen in erster Linie der Bith Jinkins, der sich um Technik wie Nyms mechanischen Arm kümmert, der ängstliche Kole, der vor allem als Informant dient, und Jannik, den er auf Rodia aufgelesen hat. Eigentlich eine gute Basis für weitere Geschichten, zumal die Starfighter derart beliebt sind, dass es deren Raumschiff Havoc sogar als Modell gibt.

Grafisch ist die Geschichte solide umgesetzt. Die Charaktere haben Wiedererkennungswert und ihre Mimik bringt ihre Gefühle gut zum Ausdruck. Kritikwürdig ist lediglich die halbnackte Aliendame, die dem Pirat Sol Sixxa zu Füßen liegt, was nicht ganz jugendfrei und dezent sexistisch ist. Droiden und Raumschiffe sind ebenfalls gut umgesetzt. Die Blickwinkel sind gut gewählt und der Detailgrad kann sich sehen lassen.

Die Koloration schafft zusätzliche Details wie Hautstruktur. Die Farbverläufe könnten etwas weicher sein, aber wenigstens sind immer mindestens drei Farbabstufungen erkennbar. Sämtliche Cover sind etwas aufwendiger gestaltet, aber auch im Comic ist alles im grünen Bereich.

Rezension von Imperium: Bis zum letzten Mann

Die zweite Geschichte hat mit der ersten rein gar nichts zu tun und spielt nicht einmal im selben Zeitraum. In der Ära des Imperiums angesiedelt schildert sie das Schicksal eines loyalen imperialen Offiziers, der von seinen gesellschaftlich höhergestellten Vorgesetzten gemobbt wird. Würde nicht wenigstens der General auf seine Fähigkeiten vertrauen, hätte wohl kein Einziger seines Trupps die Auseinandersetzung mit den Einheimischen auf Maridun überlebt. Wobei man eigentlich eher mit diesen mitfühlen sollte, als mit den imperialen Invasoren.

Zwar ist die Handlung spannend erzählt und zeigt durchaus, welche korrupten Zustände im Imperium herrschen, denn hier zählt nicht das Talent, sondern einzig die soziale Herkunft. Ganz so wie in der realen Welt. Dennoch fehlt der kritische Blick. Janek Sunber zieht absolut keine Lehre aus den Ereignissen. Den Verrat durch Gage, der ihm eine Degradierung einbringt, schluckt er einfach so runter. Wirklich nichts kann seinen Glauben an das Imperium erschüttern, nicht einmal der Pakt mit den Amanin, der die Versklavung gegnerischer Clans vorsieht, welche das Imperium nur allzu gerne ausbeutet.

So viel Korruption, unnötige Gewalt gegen indigene Völker und dann auch noch Sklaverei sollte Sunber doch eigentlich ins Grübeln bringen, ob er noch auf der richtigen Seite steht. Immerhin behauptet die Propaganda, das Imperium würde der Galaxis Frieden, Ordnung und Wohlstand bringen. Die Diskrepanz zwischen diesen Versprechungen und der brutalen Wirklichkeit hat schon so einige Imperiale zur Rebellion überlaufen lassen. Nur Janek Sunbar nicht. Er ist das Musterbeispiel eines unerschütterlichen Patrioten, der selbst nach den schlimmsten Kriegsverbrechen weiter dem Ruf von Uncle Sam bzw. Uncle Palpatine folgt. Wirklich schade, das Star-Wars-Äquivalent einer Chelsea Manning wäre wesentlich interessanter gewesen.

Die grafische Umsetzung bietet da schon wesentlich mehr Reize. Der Zeichner hat ein gutes Auge für technische Details, was den Fahrzeugen, Waffen und Stormtrooper-Rüstungen sehr zugute kommt. Übrigens macht es durchaus Sinn, dass das Imperium für eine unterentwickelte Randwelt alte Fahrzeuge wie Juggernauts und AT-TEs aus Republikbeständen weiter verwendet. Diese sind mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt.

Die Charaktere sind ebenfalls gelungen, obgleich die Gesichtszüge etwas natürlicher hätten ausfallen können. Die einheimischen Amanin sehen vor allem aus der Nähe sehr überzeugend aus und bei ihrer Fortbewegung war man äußerst kreativ. Die Echsenwesen können nämlich nicht nur laufen, sondern sich außerdem wie Droidekas zusammenrollen. Sie sind eine interessante Spezies, die nichts Bekanntem ähnelt.

Bei der Koloration, welche in diesem Fall aus derselben Hand stammt, hat sich der Zeichner für eine stark reduzierte Farbpalette entschieden. Die Bilder sind daher nicht sonderlich bunt und der Stil erinnert ein wenig an Aquarell-Gemälde. Das ist jetzt nichts Schlechtes, es wirkt halt nur etwas entsättigt und nicht sehr naturalistisch. Auf dem Coverartwork von David Michael Beck sieht das schon erheblich anders aus.

Fazit

Beide Geschichten dieses Bandes drehen sich um neue, frische Charaktere, wobei der Pirat Nym eindeutig der Sympathischere ist. Janek Sunber ist dagegen einerseits intelligent und aufmerksam, andererseits aber hoffnungslos verblendet und unbelehrbar. Nicht nur deswegen gibt es kaum Gemeinsamkeiten zwischen beiden Storys, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Zumindest bietet der Band damit aber reichlich Abwechslung. Erschienen ist Starfighter: Freibeuter u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 79 in der Star-Wars-Comic-Kollektion.

Info

Autoren: Haden Blackman & Welles Hartley
Zeichner: Ramon F. Bachs & Davide Fabbri
Farben: Brad Anderson & Davide Fabbri
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
  • Story 1
    9/10
  • Zeichenstil 1
    9/10
  • Koloration 1
    8/10
  • Story 2
    6/10
  • Zeichenstil 2
    9/10
  • Koloration 2
    7/10
8/10
Total Score

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