Der imperiale Offizier Janek Sunber sieht in seinem Jugendfreund Luke Skywalker nur noch einen Feind.

Rebellion: Mein Bruder, mein Feind!Handlung

Während sich Hesz von Jabiim für seinen Verrat in Reue übt und die Spur der Rebellenallianz bis nach Kalist VI verfolgt, bekommt es selbige mit gleich zwei neuen Verrätern zu tun. Der von Kalist VI gerettete Jorin Sol wurde vom Imperium einer Gehirnwäsche unterzogen, was ihn dazu treibt, Anschläge auf Deena und Leia zu verüben. Der imperiale Offizier Janek Sunber, den Luke von Tattooine kennt, bietet derweil an, zu den Rebellen überzulaufen.

Obwohl Leia eine Falle wittert, brechen Luke und Deena auf, um Sunber aus den Klauen des Imperiums zu befreien. Zwar gelingt ihnen das Unterfangen, doch stellt Leia die beiden für ihre Aktion erst einmal unter Arrest. Die Skepsis der Allianzführung ist durchaus berechtigt, denn kaum hat Jorin Sol die Prinzessin angeschossen, taucht eine Flotte Sternenzerstörer auf, angeführt von Darth Vaders Flaggschiff Executer.

Da Jorin dem Imperium den Hyperraumsprungalgorithmus preisgegeben hat, kann sich die Flotte nicht am nächsten Sammelpunkt treffen, sondern muss sich zerstreuen. Das Flaggschiff Rebell 1 wird hart getroffen, wobei Janek Sunber in einen Abgrund stürzt, bevor er Luke töten kann. Kurz vor seinem Abrutsch rettet er allerdings überraschend Leia das Leben. Jorin Sol kämpft unterdessen gegen seine Programmierung an und startet den Hyperraumsprung, bevor er letztendlich als Held stirbt.

Noch ist die Sache jedoch nicht vorbei. Janek Sunbers Leiche wird nicht gefunden, dafür haben die Rebellen hohe Verluste sowie ihre Orientierung verloren. Obendrein ist einer ihrer wichtigsten Informanten aufgeflogen, der im kriminellen Netzwerk des Verbrecherlords Raze platziert war.

Rezension von Rebellion: Mein Bruder, mein Feind!

Die Comicreihe Rebellion schließt direkt an die Reihe Imperium an, wobei der erste Band kurioserweise noch nicht mit „Rebellion“ übertitelt ist. Außerdem ist er innerhalb der Star Wars-Comic-Kollektion vor allen anderen Imperium-Bänden erschienen, was die Chronologie wieder einmal völlig durcheinander bringt. Jedenfalls knüpft die Handlung nahtlos an Auf der falschen Seite des Krieges an.

Im Vorgängerband wurde bereits angedeutet, dass das Imperium Jorin Sol bewusst hat entkommen lassen, und so verwundert es nicht, dass er sich gegen die Rebellen-Allianz wendet. Allerdings ist er ein Verräter wider Willen, da er einer Gehirnwäsche unterzogen wurde. Er wehrt sich mehrfach gegen die Programmierung und rettet schlussendlich mit letzter Kraft das Flaggschiff der Allianz.

Janek Sunber handelt dagegen aus Überzeugung, als er Luke in eine Falle lockt und sich als vermeintlicher Überläufer ausgibt. Irgendwie ist auch sein Verrat vorhersehbar, wobei für ihn Luke Skywalker der Verräter ist. Sein gefälschter Hilferuf bringt nicht nur der Rebellenflotte Ärger, sondern führt obendrein dazu, dass Wyl Tarson als Agent der Allianz auffliegt. Ihn hat man nicht ins Imperium eingeschleust, sondern in die Verbrecherorganisation von Raze, der vom Per Lupelo-System aus sämtlichen Funkverkehr abhört, um seine Überfälle zu planen. Als die Rebellen ihm bei einem imperialen Tanker-Konvoi zuvor kommen, ahnt er bereits, dass sein Netzwerk infiltriert worden ist.

Jedenfalls riskiert Luke viel, um seinen alten Freund Sunber von einem Raumschifffriedhof abzuholen, wo seine Begleiterin Deena ausgerechnet auf Captain Roshuir trifft, mit dem sie auf Kalist VI geschlafen hat. Offenbar ist sie tatsächlich in ihn verliebt, doch er teilt diese Gefühle keineswegs. Seit sie seine Männer in eine tödliche Falle hat laufen lassen, führt er eine persönliche Vendetta gegen sie.  Diesmal können sie, Luke und der scheinbar gefolterte Sunber jedoch gerade noch entkommen, und Roshuir verliert abermals einen ganzen Trupp Soldaten.

Die Verluste der Rebellen in der anschließenden Schlacht fallen dafür allerdings weitaus höher aus als üblich. Sunber bleibt ein sturer Imp, der bereit ist, seinen ehemaligen Freund Luke zu töten. Das überrascht ein wenig, da er zuvor mit Darth Vader gesprochen hat und dieser ihm höchstwahrscheinlich den Befehl erteilt hat, Skywalker lebend zu fassen. Der Schlachtverlauf vereitelt jedenfalls sein Vorhaben, und warum er am Ende Leia rettet, ist kaum nachvollziehbar. Haben ihn seine Alpträume schlussendlich doch unterbewusst beeinflusst?

Auf jeden Fall von Reue zerfressen ist der Jabiimi Hesz, der kurz zu Beginn des Bandes auftaucht, aber im Rest der Handlung keinerlei Rolle mehr spielt. Gänzlich vermisst werden Han Solo, Chewbacca und Mon Mothma. Während die beiden Ersteren wohl mit dem Falken auf einer Schmuggeltour sein dürften, wirft das Fehlen der Rebellenanführerin deutlich mehr Fragen auf. Mit ihr scheint auch der Mon-Calamari-Kreuzer Heimat 1 verschwunden zu sein. Das neue Flaggschiff Rebell 1 ist stattdessen ein alter Separatistenkreuzer der Providence-Klasse. Überhaupt scheinen recht viele Raumschiffe der ehemaligen Konföderation unabhängiger System in den Besitz der Rebellen übergegangen zu sein.

Bei der grafischen Umsetzung schneiden die Raumschiffe immerhin sehr gut ab, wobei der Stil aufgrund wechselnder Zeichner mehrfach schwankt. Dennoch sehen X-Wings, TIE-Fighter und die großen Kreuzer überwiegen fantastisch aus. Das einzige Störende ist gegen Ende ein Leck an der Steuerbordseite der Rebell 1, welches von Bild zu Bild die Position wechselt.

Der kräftige Zeichenstil, der den Großteil des Bandes dominiert, kann zwar durch einen hohen Detailgrad punkten, doch die Gesichter der Figuren sehen teils grauenhaft aus. Zunächst einmal wirken alle Charaktere deutlich älter, als sie tatsächlich sind, und obendrein sind die Gesichter von Luke und Leia derart derb, dass sie kaum wiederzuerkennen sind. Man könnte meinen, sie seien schwer von Meth abhängig. Die bei ihrem ersten Auftritt in Gemeinsam einsam noch durchaus hübsche Deena hat ebenfalls stark nachgelassen. Nun könnte man meinen, dass der stressige Krieg seinen Tribut fordert, doch in Das Imperium schlägt zurück sehen alle Filmcharaktere bekanntlich wieder normal aus.

Am schlimmsten hat es übrigens den Cyborg-Alien Tungo Li erwischt, der hier erstmalig in einem Comic auftaucht. Durch die wechselnden Stile sieht er einmal sehr jung und glatt und dann wieder alt und faltig aus.  Auch sein Hautton ändert sich gravierend, obwohl zumindest die Koloration aus einer Hand stammt. Dennoch ist sie bei einen Zeichenstil etwas dezenter, während sie überwiegend sehr kräftig ist. Immerhin sind die Verläufe stets weich und die Glanz- sowie Leuchteffekte rundum gelungen. Vor allem die Explosionen in den großen Raumschlachten sehen hervorragend aus.

Fazit

Der Übergang von der Imperium-Reihe zur Rebellion-Serie ist nicht ganz geglückt. Die Verluste der Rebellen sind derart gravierend, dass die Allianz zu Beginn von Das Imperium schlägt zurück im Vergleich viel zu gut organisiert wirkt. Die finale Schlacht übertrifft sogar jede im Film, was etwas zu dick aufgetragen ist. Immerhin sollen die Comics lediglich eine Brücke zwischen den Filmen schlagen und diese nicht in den Schatten stellen. Optisch macht der Band durchaus was her, wobei der Fokus wiederum auf den Raumschlachten liegt, die genial aussehen. Leider sind dafür die Charaktere überhaupt nicht gut getroffen.

Erschienen ist Rebellion: Mein Bruder, mein Feind! u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 4 in der Star Wars Comic-Kollektion. Dieser enthält einen kurzen Artikel über die Dreharbeit von Episode IV sowie einen doppelseitigen Beitrag über die Anfänge der Star Wars-Romane, die das Universum erweitert haben, heute aber größtenteils zu den Legends zählen.

 

Info

Autoren: Rob Williams & Thomas Andrews
Zeichner: Brandeon Badeaux & Michel Lacombe
Farben: Wil Glass
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

 

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Warpskala

Warpskala
7 10 0 1
  • Story
    6/10
  • Zeichenstil
    7/10
  • Koloration
    10/10
7/10
Total Score

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