Der Rebellenspion Wyl Tarson wird vom Verbrecherboss Raze zu einer Selbstmordmission gezwungen.
Handlung
Nachdem Wyl Tarson als Spion der Rebellen-Allianz aufgeflogen ist, lässt der Verbrecherboss Raze ihm eine Bombe sowie einen Kommunikator in den Kopf implantieren. So kann Raze jeden seiner Schritte überwachen, ihm Anweisungen geben und notfalls töten, wenn er nicht spurt. Anschließend wird Wyl zusammen mit Laynara auf eine Mission geschickt. Er soll ein Team zusammenstellen, welches in einen imperialen Datenknoten auf Ahakista eindringen und diesen mit einer getarnten Wanze anzapfen soll. Mit den gewonnenen Informationen über den imperialen Flugverkehr will Raze weitere Raubzüge planen.
Zunächst muss Wyl zwei Zwischenstopps einlegen, um ehemalige Spione der Rebellen zu rekrutieren. Den betrunkenen Baco Par entführt er kurzerhand, während sich Darca Nyl mit einem Lichtschwert zu wehren weiß. Ihn kann Laynara schließlich überreden, sich dem Team anzuschließen. Auf Ahakista werden sie vom Casinobetreiber Sardoth erwartet. Außerdem erhalten sie Unterstützung von der Imperialen Rasha Bex, die in Razes Schuld steht.
Schlussendlich erwarten sich alle noch die Hilfe des örtlichen Widerstandsanführers Dunlan, der jedoch ablehnt. Nach einigen von ihm verübten Anschlägen auf hochrangige Würdenträger des Planeten, die mit dem Imperium kooperieren, schreitet Selbiges ein und geht hart gegen die verarmte Bevölkerung vor. Es kommt zu willkürlichen Hausdurchsuchungen und AT-AT-Kampfläufer patrouillieren durch die engen Straßen, wobei zahlreiche Häuser zerstört werden. Als das Imperium Dunlans engste Vertraute auslöscht, ändert er schließlich seine Meinung und sorgt für das gewünschte Ablenkungsmanöver, mit welchem zugleich die Stromversorgung der imperialen Anlage gekappt wird.
Rasha kümmert sich um ein Sicherheitskraftfeld, wobei ihr Verrat jedoch auffliegt, und auch die anderen bekommen in den unterirdischen Tunneln, die zum Datenkern führen, unerwarteten Ärger. Zunächst entpuppt sich Sardoth als dunkler Jedi, der von Darca Nyl dessen Lichtschwert einfordert, da dieses einst seinem Meister gehörte. Der Einsatz der Macht ruft wiederum Darth Vader auf den Plan, der sich um das Sardoth-Problem kümmert.
Baco Par knackt zwischenzeitlich das Tor des Datenknotens, wird dabei aber tödlich von den anrückenden Sturmtruppen getroffen. Nur Wyl und Laynara schaffen es in die Anlage und können die Wanze platzieren, bevor Darth Vader sie stellt. Um zu überleben, bleibt Tarson keine andere Wahl, als sich dem Sith zu beugen. Nicht, dass es ihm etwas ausmachen würde, Raze ans Messer zu liefern, nachdem Vader dessen Sprengkapsel in Wyls Kopf mit Hilfe der Macht unschädlich gemacht hat. Allerdings bietet er auch an, alle aktiven Rebellenspione zu enttarnen um sein Leben sowie das von Laynara zu retten.
Rezension von Rebellion: Das Bauernopfer
Der zweite Comic aus der Rebellion-Reihe setzt an einem Nebenplot des vorherigen Bandes an und lenkt den Fokus dabei auf Wyl Tarson, der ursprünglich nur eine kurze Nebenrolle hatte. Hauptcharaktere wie Luke und Leia spielen in dieser Geschichte überhaupt keine Rolle. Dafür gibt es jede Menge neue Figuren, darunter Baco Par und Darca Nyl, zwei ehemalige Agenten der Allianz. Ersterer hat sich komplett zurückgezogen und ist dem Alkohol verfallen, der andere trauert um seine Familie und ist darüber ein klein wenig verrückt geworden.
Die beiden wissen nicht, dass sie in Wirklichkeit für eine Mission des Verbrecherlords Raze angeheuert werden. Wyl lässt sie in dem Glauben, die Rebellen-Allianz würde ihn schicken. Eine Wahl hat er dabei nicht wirklich, denn Raze erpresst ihn mit einem Sprengsatz in seinem Kopf. Diesen hat Laynara eingepflanzt, wobei sie ebenfalls keine andere Wahl hatte, da sie sich seit Jahren in der Gewalt von Raze befindet und niemand aus dessen Syndikat aussteigt, ohne dabei den Tod zu finden. Am Ende werden die beiden sogar ein Paar und Wyl verrät die Allianz, um ihr Leben zu retten. Und natürlich auch sein eigenes.
In Rückblenden wird gezeigt, wie er schon früher aus Angst feige gehandelt hat. Beim Kampf gegen das Imperium auf seiner Heimatwelt ließ er seinen Bruder Val ohne Deckung in den Tod rennen. Vor Vader knickt er dementsprechend schnell ein. Die Frage ist nur, wem die platzierte Wanze etwas nutzen könnte? Denn Razes Syndikat wird kurz darauf vom Imperium ausradiert und Laynara hatte nicht die nötige Zeit, sie umzuprogrammieren, damit die Daten stattdessen an die Rebellion geschickt werden.
Die weiteren Charaktere haben alle unterschiedliche Motive, sich an der Selbstmordmission zu beteiligen. Rasha Bex steht bei Raze in der Schuld, bekommt aber schnell kalte Füße, als Dunlan nicht mitmachen will und ihre Abwesenheit zu lange dauert. Letztendlich versucht sie, ihren Teil der Mission unauffällig zu erledigen. Zwar gelingt es ihr, doch fliegt sie dabei auf. Ihr Schicksal ist ungewiss, aber zumindest bleibt sie am Leben.
Dunlan opfert sich dagegen nach anfänglichem Zögern für den Kampf gegen das Imperium. Viel hat er ohnehin nicht mehr zu verlieren als Vader ihn stellt und mit dem Lichtschwert exekutiert. Als nächsten knöpft sich der dunkle Lord Sardoth vor. Diesem geht es als Casinobetreiber unter der imperialen Besatzung eigentlich ganz gut, doch von seiner Zusammenarbeit mit Raze verspricht er sich noch höhere Gewinne. Allerdings sabotiert er kurz darauf die Mission, als er Darca Nyl das Lichtschwert seines Meisters abnehmen will. Damit hätte er auch warten können, bis die Mission erfolgreich abgeschlossen ist.
Doch Sardoth betrachtet es als persönlichen Affront, dass der Nichtjedi Nyl überhaupt ein Lichtschwert mit sich führt. Interessanterweise ist Selbiges wie auch sein eigenes Lichtschwert mit einer roten Klinge ausgestattet. Der Iktotchi ist nämlich ein dunkler Jedi, der sich gegen den Orden gewendet und aktiv die Order 66 unterstützt hat. Für diesen Verrat erntet er jedoch keine Anerkennung von Vader, sondern nur den Tod durch dessen Hand. Die Regel der Zwei hat er wohl nicht bedacht, als er sich den Sith andienen wollte. Da er dem dunklen Lord kaum etwas entgegenzusetzen hat, betrachtet dieser ihn dementsprechend als unwürdig. Sein Judaslohn ist nur gerecht. Darca Nyl kann unterdessen entkommen und wird Zeuge von Wyl Tarsons Verrat. Die Sache ist also noch nicht vorbei.
Optisch ist Imperium: Das Bauernopfer einheitlich auf einem guten Niveau. Hier und da könnte der Detailgrad etwas höher sein, vor allem, was die alte Stadt auf Ahakista angeht. Die Raumschiffe sehen gut aus, bei der Flotte von Sternenzerstörern fällt allerdings auf, dass mit Copy and Paste gearbeitet wurde.
Die Charaktere haben dagegen einen hohen Wiedererkennungswert und sind recht gut gezeichnet. Nur bei den Händen gibt es hin und wieder das Problem, dass Mittel- und Ringfinger wie zusammengeklebt wirken, während Zeigefinger und kleiner Finger weit abstehen. Irgendwie machen das ziemlich viele Zeichner, was in diesem Comic umso ärgerlicher ist, da auf anderen Bildern die Posen der Hände sehr natürlich geraten sind. An mangelndem Talent liegt es also nicht.
Ein wenig irritierend ist schlussendlich das Logo von Razes Syndikat, welches aus drei im Kreis angeordneten Sechsen besteht. Die Zahlen im Aurebesh sind tatsächlich den arabischen Ziffern nachempfunden, was etwas fantasielos ist. Warum hier jedoch die aus dem Christentum stammende Zahl des Teufels bemüht wird, ist nicht nachvollziehbar. Da hätte die dritte 6 noch eher an die Order 66 gehört, denn die war wirklich teuflisch, und die Sith stehen bekanntlich für das personifizierte Böse. Hier wirkt das Ganze hingegen einfach nur deplatziert, zumal der Kreativität bei der Gestaltung des Logos keine Grenzen gesetzt waren.
Die Koloration kann sich wiederum durchaus sehen lassen. Die Farben sind zwar oft eher dezent, passen aber größtenteils. Die Farbverläufe sorgen auf den Gesichtern für ein gutes Verhältnis von Licht und Schatten, nur auf manchen Wänden im Hintergrund sind sie zu geradlinig. Die Licht- und Glanzeffekte sehen durchgehend gut aus.
Fazit
Dank frischer Charaktere bietet dieser Band eine gelungene Abwechslung zur Haupthandlung der Rebellion-Reihe. Die einzige größere Schwäche liegt im unlogischen Verhalten einzelner Figuren. Das grafische Niveau ist durchaus hoch, wenn auch nicht ganz perfekt. Erschienen ist Rebellion: Das Bauernopfer u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 67 in der Star-Wars-Comic-Kollektion.
Info
Autoren: Rob Williams & Brandon Badeaux
Zeichner: Michel Lacombe
Farben: Wil Glass
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Story6/10
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Zeichenstil8/10
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Koloration7/10
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