Obi-Wan Kenobi verlässt sein Exil.

Kurz nachdem Ben Kenobi (Ewan McGregor) auf Daiyu angekommen ist, sucht er nach Informationen zum Verbleib von Leia. Bei seiner Suche trifft er auch einen alten Clonetrooper (Temuera Morrison), der um eine Spende für einen Veteranen bittet. Und natürlich gerät er auch an eine Drogendealerin, die ihm dieses Mal aber nicht Deathsticks, sondern Spice andrehen will. Gespielt wird diese übrigens von Esther McGregor, der Tochter des Hauptdarstellers. Er trifft zudem einen kleinen Jungen, der ihn zu einem Jedi bringen will …

Mehr Schein als Sein

Dieser Jedi nennt sich Haja Estree (Kumail Nanjiani) und wird von Ben schnell als Hochstapler entlarvt, der mithilfe von Magneten und Komplizen den Eindruck erweckt, besondere Fähigkeiten zu haben. Gegen ein kleines Entgelt schafft er Flüchtlinge von Daiyu fort. Er ist also nichts anderes als ein Schleuser, aber immerhin einer mit dem Herz am rechten Fleck, wie sich später herausstellen soll. Immerhin hat er einen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Leia für Ben, der keine Zeit verschwendet und in ein Drogenlabor eindringt. Dabei verzichtet er, sogar in einem Handgemenge mit Vect Nokru (Flea) und seinen Schergen, komplett auf die Macht. Er findet Leia (Vivien Lyra Blair), die ihm bei der Flucht eine harte Zeit bereitet.

Sehr stark wird hier gezeigt, wie gebrochen Obi-Wan Kenobi ist. Er vertraut der Macht nicht mehr, die ihn sein Leben lang begleitet hat. Und er hat Angst vor der Entdeckung, aber wohl auch, wieder jemanden zu enttäuschen.

Die kleine Rebellenprinzessin

Wer Episode IV gesehen hat, was vermutlich auf jeden Leser dieser Rezension zutrifft, erkennt in der kleinen Leia schon die große Anführerin der Rebellion. Es ist erstaunlich, wie Vivien dieser Figur so viel Leben einhauchen kann. Zu Beginn traut sie Ben nicht, was sich noch verschlimmert, als sie herausfindet, dass ihre Entführung eine Falle für Kenobi war. Doch als Ben die Macht einsetzt, was ihm sichtlich schwerfällt, um ihr Leben zu retten, ändert sich dies.

Die beiden bekommen unerwartet Hilfe von Haja Estree, der sie ebenso vom Planeten bringen kann, wie er auch die Flüchtlinge vom Planeten bringt. Der Großinquisitor (Rupert Friend) hatte den Planeten abgeriegelt und eine Garnison Sturmtruppler zur Hilfe geholt. Haja hat aber die Möglichkeit, einen unbemannten Frachter zu starten. Und mehr noch, er stellt sich sogar Reva und riskiert sein Leben, um Ben und Leia ein wenig Zeit zu verschaffen. Er verrät so zwar unabsichtlich den Fluchtplan, aber seine Absichten waren gut.

Obi-Wan Kenobi
© Disney+

Anakin lebt

Reva (Moses Ingram) handelt eigenmächtig, auch nachdem sie vom Großinquisitor abgezogen wurde. Sie setzt ein Kopfgeld aus und jagt Kenobi. Als sie ihn im Frachthafen in die Ecke gedrängt hat, erscheint aber ihr Boss, dem sie kurzerhand ihr Lichtschwert in den Bauch rammt. Diese Gelegenheit nutzen Ben und Leia zur Flucht.

Fans, die bereits Rebels gesehen haben, wissen: Der Großinquisitor ist dort noch am Leben. Wie passt dies also zusammen? Nun, ich bin mir sicher, dass diese Wunde wohl nicht tödlich war. Immerhin hat auch Darth Maul überlebt und die Medizin in dieser Galaxie ist sehr fortschrittlich. Oder, es sind einfach zwei verschiedene Personen, die zufällig vom gleichen Planeten kommen.

Wem Reva noch nicht genug charakterisiert war, der bekommt hier das volle Paket. Sie will Kenobi und das um wirklichen jeden Preis. Aus meiner Sicht kann es nur zwei mögliche Enden geben. Reva stirbt im Kampf gegen Kenobi oder sie wird geläutert und stirbt beim Schutz seines Lebens. Ich wage aber zu bezweifeln, dass sie diese Serie überleben wird. Die Szene, in der Reva Ben von Anakin erzählt, spiegelt auch sehr imposant die Szene aus Episode VI, in der Lukes Gefühle die Existenz seiner Schwester verraten.

Fazit

Mehr Action, eine göttliche Leia und der große Drop am Ende über das Überleben von Anakin bzw. die Reaktion von Ben darauf – das sind die Zutaten hier, die zusammen mit der ersten Episode schon einen ersten kleinen Kreis bilden. Ich bin sehr zufrieden und sehe es als genau richtig an, die ersten beiden Episoden zeitgleich zu veröffentlichen.

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Marco Golüke
Ein Gedanke zu „Star Wars Obi-Wan Kenobi – Teil 2“
  1. Mir hat die zweite Folge gut gefallen und der Planet erinnert mich stark an Blade Runner.

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