Nach dem Sieg über Darth Hayze erleben Zayne Carrick und seine Freunde neue Abenteuer.
Handlungen
In der ersten Geschichte Ein neuer Feind versuchen Marn Hierogryph, Jarael und Rohlan, das Raff-Syndikat auf dem Monde Metellos 3 über den Tisch zu ziehen. Sie schleichen sich in verschiedenen Rollen auf einer Planetenbörse ein und während Rohlan behauptet, Ureinwohner des unrechtmäßig verkauften Planeten Italbos zu sein, bietet sich Gryph als vermeintlicher Anwalt an. Dumm nur, dass der örtliche Verbrecherboss den Snivvianer erkennt und seine Truppen losschickt, die drei zu verhaften.
Während Gryph im letzten Moment von Zayne gerettet wird, lässt der Chevin Nunk Plaarvins die beiden anderen unter einer Glaskuppel aufhängen, um sie bei Sonnenaufgang zu rösten. Da das Raff-Syndikat neben den Chev und Rodianern auch von den Trandoshanern geleitet wird, schlüpft Slyssk in die Rolle eines angeblichen Syndikatsbosses und enthebt Nunk seines Amtes. Dreistigkeit siegt, doch die Sonne ist bereits über der Kuppel aufgegangen.
Überraschenderweise haben Rohlan und Jarael überlebt, denn letztere hat scheinbar Jedi-Fähigkeiten. Zumindest konnte sie die Ketten brechen. Als dann auch noch wider Erwarten die erneute Versteigerung des Planeten Italbos klappt, ist wieder alles im Lot und die Gauner verlassen Metellos 3 mit einem hübschen Gewinn.
In Auf Ehre und Gewissen stößt die Crew des Schürfschiffes Heiße Aussichten, welches Slyssk diesmal rechtmäßig erworben hat, auf den verschollenen Luxusliner Fillorean. Die Crew und die Passagiere sind fast alle tot, nur der kleine und unscheinbare Toki Tollivar ist noch am Leben und in Begleitung seines Droiden Kayo. Als Slyssk plötzlich erwürgt in der Schiffskombüse liegt und von Rohlan gerade noch mittels eines Luftröhrenschnittes gerettet werden kann, fällt der Verdacht zunächst auf den Droiden.
Während Zayne Kayo die Arme abhackt, würgt Toki in der Kombüse sein nächstes Opfer. Dabei spürt er etwas in Jarael, was ihn umso hasserfüllter mit der Macht zudrücken lässt. Der unauffällige Bimm entpuppt sich als Sith und Zayne ist ihm deutlich unterlegen. Schlussendlich ergreift Kayo seinen Meister, da er es leid ist, dessen Leichen wegzuräumen. Diese Ablenkung nutzt Rohlan, um die beiden in Stücke zu schießen. Für Zaynes Versagen beim Schutz von Jarael findet er deutliche Worte.
In der letzten Geschichte Fatale Duelle geht es schlussendlich richtig zur Sache. Die Crew der Heiße Aussichten stattet Jervos Welt einen Besuch ab. Gryph hat noch eine Rechnung mit dem Chef von Lhosan Industries offen, der ihn auf Taris beinahe mit einer Bombe ins Jenseits befördert hätte, die für den dortigen Senator bestimmt war. Eigentlich will er Jervo Thalien nur abziehen, doch es kommt alles anders als gedacht.
Für Zayne Carrick verwandelt sich sein größter Traum ebenfalls in einen Alptraum. Zunächst ist er total begeistert von den Swoop-Rennen und nimmt sogar an einem Amateur-Rennen teil. Als er im Anschluss seinem Idol Ghoethar Kleej begegnet, ist er völlig aus dem Häuschen. Der Gotal verhält sich jedoch sehr abweisend und droht Zayne sogar Gewalt an, wenn er beim nächsten Amateurrennen nicht auf seinen Sohn Aubin aufpasst.
Wie sich herausstellt, ist der gefeierte Star in Wirklichkeit ein Sklave und sein Sohn wird gegen ihn verwendet, da er versucht hat, die Wahrheit über die Swoop-Rennen in die Galaxis zu posaunen. Seine Worte wurden jedoch unterdrückt und durch eine Abschiedsrede ersetzt. Jervo, der mit Sklavenhändlern paktiert, will ihn ausschalten. Und als er dann noch erfährt, dass Gryph an Bord seiner Raumstation gesichtet wurde, will er den gleich noch mit erledigen. Das letzte Rennen droht, zu einem Massaker zu werden. Natürlich würde das Ganze als tragischer Unfall getarnt, da die Republik tödliche Wettkämpfe verboten hat.
Zum Glück hat Gryph sich in einem Lüftungsschacht versteckt und von dort aus Jervos finstere Pläne mitbekommen. Mehr noch, er hat dessen Aussagen aufgezeichnet. Zusammen mit dem Zeugenbericht von Ghoethar Kleej, den Gryph zufällig hat mitgehen lassen, haben er und seine Crew genügend Beweise gegen den Konzernboss in der Hand. Diesen jubelt Jarael dem Verantwortlichen für die musikalische Begleitung unter, sodass zum Ende des nächsten Rennens statt theatralischer Musik die Wahrheit aus den Lautsprechern der Arena tönt.
Das Rennen läuft auch nicht so ganz, wie Jervo es geplant hat. Zayne crasht sein Swoop durch die Glasscheibe zur Zuschauertribüne, sodass er, Aubin und dessen Vater Goethar entkommen können. Das Rennen gewinnt derweil Rohlan, dessen Teilnahme sich als äußerst hilfreich erwiesen hat. Gemeinsam flüchten alle nach Pantolomin, wo die beiden befreiten Sklaven untertauchen können.
Goethar trennt sich jedoch im Streit von Zayne und Gryph, nachdem er Jaraels Gesichtstattoos gesehen hat. Leider erklärt er nicht, was es damit auf sich hat, weshalb Zayne sie zur Rede stellt. Peinlich berührt gesteht sie ihm, dass sie einst eine Sklavenhalterin war. Selbstverständlich ist sie bei der Verbrecherorganisation Feuertaufe längst ausgestiegen, was der Grund für ihr Untertauchen auf Taris war. Nun holen sie jedoch die Geister ihrer Vergangenheit ein.
Bevor sie ins Visier der Feuertaufe gerät, steht aber erst einmal Jervo auf der Abschussliste. Dieser konnte zwar verhindern, dass das Beweismaterial für seine kriminellen Machenschaften über die gesamte Galaxis ausgestrahlt wurde, doch zehntausende Zuschauer haben in seiner Arena alles mitbekommen. So etwas spricht sich rum und die Medien stellen ihm fortan unbequeme Fragen. Um den Schaden zu begrenzen, will er seine Kontakte zu den Sklaventreibern kappen, was die natürlich gar nicht gerne sehen.
Rezension von Knights of the Old Republic VI: Ein neuer Feind
Im sechsten Band wird nicht etwa ein neuer Handlungsbogen aufgebaut, stattdessen werden drei abgeschlossene Kurzgeschichten präsentiert. Gleich bei der ersten fällt Gryph in alte Verhaltensmuster zurück und bis auf Zayne, der noch im Urlaub ist, machen alle mit. So richtig durchdacht ist sein neuster Coup jedoch nicht. Zum einen unterschätzt Marn Hierogryph seinen Bekanntheitsgrad und obendrein wandelt er seinen echten Namen für seine Tarnidentität wenig originell ab. Kein Wunder, dass es bei Nunk Plaarvins klingelt, als dieser von der Ankunft eines „Professor Gryphomarn“ erfährt.
Es kommtm, wie es kommen muss, wobei ausgerechnet Gryph der Verhaftung entgeht. Zayne muss wohl geahnt haben, dass der Coup nur misslingen kann, weshalb er sich auch nicht daran beteiligen wollte. Zumindest hat sich Gryph jedoch an ihr Arrangement gehalten, nur Verbrecher abzuziehen. Dumm nur, dass das Raff-Syndikat ein ziemlich mächtiger Gegner ist, mit dem man sich nicht leichtfertig anlegen sollte.
Nur mit einem weiteren Trick gelingt es, den lokalen Verbrecherboss doch noch zu überrumpeln. Allerdings war der eingangs noch zu schlau, um auf Gryphs Tarnung hereinzufallen. Es wirkt daher etwas ungeschickt, dass er gemeinsam mit Zayne und Slyssk als Gesandter des Syndikats auftritt. Letztere beiden sind immerhin noch Unbekannte, aber beim erneuten Auftreten des Snivvianers hätten bei Nunk abermals die Alarmglocken schrillen müssen.
Jedenfalls sind die versklavten Chev nun von ihrem Chevin befreit, führen die Planetenbörse aber für das Syndikat weiter. Im Übrigen ist es schon ziemlich korrupt, dass die Republik der organisierten Kriminalität eine solche Institution überlässt. Schlimm genug, dass dort Spekulanten wissentlich in einen wertlosen Planeten investieren, um ihn dann gewinnbringend weiter zu verhökern, bis die Blase platzt. Das ist so weit noch ganz realistisch. Dennoch scheint das Star Wars-Universum insgesamt noch krimineller zu sein als die hinterletzte Bananenrepublik der Erde.
Viel interessanter ist da schon Jaraels Entwicklung. Diese scheint einen Draht zur Macht zu haben. Darüber hinaus wirkt es so, als wäre sie nur verhaftet worden, um Gelegenheit zu haben, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Eigentlich schade, dass dieser Ansatz nicht in einem neuen großen Storybogen untergebracht wurde, denn erzähltechnisch schneidet diese Kurzgeschichte eher mittelmäßig ab.
Grafisch ist sie sogar der absolute Tiefpunkt der Knights of the Old Republic-Reihe. Der Stil wirkt durch die dicken Linien recht grob und auf manchen Bildern herrscht ein derart heilloses Durcheinander, dass es schwer fällt, der Handlung zu folgen. Dies gilt vor allem für die Actionsequenzen, bei denen alles drunter und drüber geht. Vor allem das Blasterfeuer ist viel zu großflächig und wirkt dadurch unnatürlich.
Noch heftiger sind die Charaktere betroffen, die kaum wiederzuerkennen sind. Gryph hat es dabei am schlimmsten erwischt. Bisher hatte er kurzes Haar, welches auch einen Großteil seines Gesichts bedeckte. Außerdem hatten Gesicht und Schädel bisher die gleiche Farbe. Nun hebt sich sein viel zu rosafarbenes Gesicht plötzlich deutlich von seiner dunkleren Mähne ab. Sein Aussehen wich zwar schon vorher deutlich von dem eines typischen Snivvianers ab, nun sieht er aber aus wie ein Tellarit. Man fühlt sich im falschen Universum.
Das einzige, was an den restlichen Charakteren halbwegs gelungen wirkt, ist die Kleidung. Der Detailgrad ist okay und auch der Faltenwurf stimmt. Die Umgebung fällt derweil etwas grob aus, was vor allem an der viel zu dicken Linienführung liegt. Das neue Raumschiff der Outlaws darf natürlich dreckig aussehen, denn Slyssk hat sich hier einen richtig üblen Schrottkübel andrehen lassen. Der Name Heiße Aussichten ist direkt schon zynisch und das nicht nur in Bezug auf den Zustand des Schiffes, sondern ebenso auf das Schicksal, welchem Jarael und Rohlan nur knapp entgehen.
Die Aussichten ins All sind derweil etwas trübe, die Sterne bestehen nur aus Klecksen und sind obendrein in eine Vordergrund- und Hintergrundebene unterteilt. Das wirkt etwas unnatürlich. Gleiches gilt für die Koloration, die insgesamt zwar akzeptabel ist, aber zu krasse Kontraste aufweist und keinerlei Glanzeffekte.
Rezension von Knights of the Old Republic VI: Auf Ehre und Gewissen
Die zweite Geschichte ist schon etwas interessanter, aber leider auch vorhersehbar. Auf dem Luxusliner Fillorean gibt es nur einen Überlebenden und nachdem feststeht, dass alle Mordopfer erwürgt worden sind, sollte klar sein, wer der Täter ist. Die Crew der Heiße Aussichten hat ja schließlich ein Alibi und ohnehin kommt keiner der Protagonisten als Täter infrage. Der Droide Kayo taugt ebenfalls nur bedingt als Ablenkung, denn immerhin hat er seinen Meister am Leben gelassen und schützt ihn sogar.
Überraschend ist lediglich, wie eiskalt Rohlan den Bimm hinrichtet und dabei gleich dessen Droiden verschrottet. Als er dann noch Zayne droht, lässt ihn das in einem sehr finsteren Licht erscheinen. Kann man ihm noch trauen? Zumindest Jarael ist er treu ergeben. Deren Entwicklung wird nun konsequent vorangetrieben. Wie es scheint, hat sie sogar mehr Potential zu einer Jedi als Zayne Carrick. Schlussendlich ist dessen Droide Elbee aus seinem Dämmerzustand erwacht, in den er sich seit Campers Abschied versetzt hat.
Optisch geht es mit dieser Geschichte ebenfalls wieder leicht aufwärts. Die Zeichnungen sind weicher und die Charaktere sehen wieder aus, wie man sie kennt. Die Koloration ist zwar etwas düster, doch das passt ganz gut zur Geschichte des Geisterschiffes. Die Farben passen zur Stimmung, der geringe Lichteinfall wirkt realistisch und außerdem gibt es wieder Glanzeffekte.
Rezension von Knights of the Old Republic VI: Fatale Duelle
Die letzte Geschichte ist die längste und eröffnet zudem einen neuen, größeren Handlungsbogen. Eigentlich hätte hier der Titel Ein neuer Feind gepasst, denn mit dem Sklavenhändlerring Feuertaufe wird hier ein neuer Gegner etabliert. Einer, der Jarael bestens bekannt ist, was tiefe Einblicke in ihre Vergangenheit gewährt.
Der Comic greift darüber hinaus ein sehr ernstes Thema auf. Menschenhandel ist leider immer noch sehr aktuell, auch in westlichen Demokratien, welche als Vorlage für die galaktische Republik dienen. Im Sport werden dabei durchaus Spieler zwischen Vereinen hin und her verkauft. Im Gegensatz zu Ghoethar Kleej verdienen die Stars europäischer Vereine zwar in der Regel ganz gut, aber vor allem in Afrika sieht die Lage schon eher so düster aus wie in Fatale Duelle. Diesen Unterschied zwischen der höchsten Liga und dem, was sich auf den unteren Rängen abspielt, verdeutlicht Ghoethar in seiner Zeugenaussage, was sich durchaus als gesellschaftskritisches Statement lesen lässt.
Inhaltlich entwickelt sich der sechste Band damit wieder in eine sehr positive Richtung und am Ende bekommt Jervo, was er verdient. Allerdings nicht von Seiten der Republik, was eine Auseinandersetzung mit der organisierten Kriminalität zur Folge gehabt hätte. Stattdessen übernimmt eben diese die Bestrafung, womit die Feuertaufe weiter im Spiel bleibt. Da sie es nunmehr auf Jarael abgesehen hat, wird die Verbrecherorganisation in Zukunft noch eine größere Rolle spielen.
Optisch bleibt die dritte Geschichte leider auf mittelmäßigem Niveau. Die Charaktere sind mal mehr, mal weniger gut getroffen. Insbesondere Zayne Carrick schneidet häufig unnatürlich wirkende Grimassen. Die Linien sind sehr unsauber nachgetuscht und zuweilen regelrecht hingekritzelt worden. Der Gesamteindruck ist noch okay, aber auf einzelnen Bildern fällt es schon sehr negativ auf.
Zumindest die Koloration ist ganz gut gelungen. Die Leuchteffekte können überzeugen, was vor allem bei Hologrammen positiv auffällt. An Glanzeffekten wurde hingegen gespart. Außerdem fehlt den Sternen das Leuchten, die bestehen wieder aus Farbklecksen auf einer Vorder- und Hintergrundebene.
Fazit
Nach dem großen Zwischenfinale im letzten Band beginnt dieser erst einmal mit zwei in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten. Außer den Andeutungen von Jaraels Machtsensität tragen sie nicht viel zur Entwicklung der Charaktere bei. Erst die letzte Story steht wieder in größerem Zusammenhang mit dem, was war und was noch kommen wird. Sie bildet den Auftakt zu einem neuen Handlungsbogen und ist daher ein Muss für alle Fans der Reihe. Außerdem wirft sie ein Schlaglicht auf ein ernstes Thema.
Rein optisch ist Band 6 genauso durchwachsen wie seine Geschichten, wobei die erste den absoluten Tiefpunkt darstellt. Man vermisst weiterhin den hervorragenden Zeichenstil der ersten Bände. Lediglich die Covergalerie bietet in der Hinsicht ein paar Glanzlichter. Zumindest die Verarbeitung lässt aber keine Wünsche offen. Erschienen ist Ein neuer Feind u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 104 in der Star Wars Comic-Kollektion.
Info
Autor: John Jackson Miller
Zeichner: Bong Dazo, Dean Zachary & Brian Ching
Farben: Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story 16/10
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Zeichenstil 15/10
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Koloration 17/10
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Story 27/10
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Zeichenstil 27/10
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Koloration 28/10
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Story 310/10
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Zeichenstil 37/10
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Koloration 38/10
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