Luke Skywalker soll einen Gefangenen befreien und trifft dabei auf einen alten Freund von Tatooine.
Handlungen
Nach den Ereignissen auf Jabiim schickt die Rebellenallianz einen Rettungstrupp nach Kalist VI, um den in Gefangenschaft geratenen Jorin Sol zu befreien. Was er über die Allianz weiß, darf das Imperium nicht erfahren. Um unbemerkt in die Festung auf Kalist VI einzudringen, gibt sich das Rettungsteam als Besatzung eines imperialen Tankers aus, der von Rebellen angegriffen wird. Nach der Landung kundschaften Captain Harran und Luke Skywalker die feindliche Basis aus, während Deena Shan die Position eines vermeintlichen Rebellenstützpunkts auf Thila an einen Offizier weitergibt, der alsbald mehrere Einheiten dorthin entsendet.
Zunächst scheint der Plan aufzugehen. Ein Großteil der Sturmtruppen wird nach Thila geschickt und läuft dort prompt in eine Sprengfalle. Doch kurz darauf treten Komplikationen auf. Zunächst entdeckt Basso, dass auf der imperialen Basis Tausende Sklaven von Jabiim gefangen gehalten werden, die er ebenfalls zu befreien gedenkt. Dann wird die Auslieferung von Jorin vorverlegt, was den Zeitplan durcheinander bringt. Die Bomben, die der Ablenkung dienen sollen, sind noch nicht platziert, und dann wird Mouse auch noch dabei erwischt. Angeschossen kann er die Sprengsätze zwar noch aktivieren, aber alles geht drunter und drüber.
Zu allem Übel trifft Luke auf seinen alten Kumpel Janek Sunber, den er von Tatooine kennt. Sunber war ebenfalls auf Jabiim und hat dort geholfen, die letzten Aufständischen niederzuschlagen. Von Lukes Rolle dort ahnt er nichts und kauft ihm zunächst die Verkleidung als imperialer Offizier ab. Als Sunber Zweifel an seinem Dienst für das Imperium äußert, da er kurz zuvor einen Kameraden davon abhalten musste, eine Sklavin zu vergewaltigen, legt Skywalker den Finger in die Wunde. Er äußert sich ebenfalls kritisch darüber, dass das Imperium Tausende Zivilisten versklavt und erinnert Sunber daran, dass dessen Großvater einst selbst ein Sklave war.
Als sein Freund aus Kindertagen jedoch herausfindet, dass Luke zur Rebellenallianz gehört, schlägt Sunber Alarm. Fest davon überzeugt, dass das Imperium der Galaxis Ordnung und Disziplin bringt, stellt er sich gegen Skywalker, den er nunmehr als Feind betrachtet. Die Evakuierung der Sklaven lässt er dennoch zu, allerdings nicht die Befreiung des Gefangenen Sol. Als er auf Luke schießt, lenkt dieser den Blasterschuss mit dem Lichtschwert auf ihn zurück, wobei Janek verletzt wird. Die Rebellen entkommen, doch Sols Folterknechte scheinen damit recht zufrieden.
In der Kurzgeschichte Täuschungsmanöver versucht Darth Vader, Rebellen gefangen zu nehmen, um von ihnen den letzten Standort der Flotte zu erfahren. Der von Jorin Sol erfolterte Algorithmus nutzt nämlich nur etwas, wenn der Ausgangspunkt der Berechnung bekannt ist. An ein paar lebende Rebellen heranzukommen erweist sich allerdings als schwierig, da Commander Demmings ein wenig zu gründlich bei deren Eliminierung vorgeht. Sehr zum Ärger von Darth Vader. Doch wie sich herausstellt, ist Demmings gar nicht verantwortlich für das Versagen. Mittels eines Tricks gelingt es, einen heimlichen Sympathisanten der Rebellen-Allianz zu enttarnen.
Rezension von Auf der falschen Seite des Krieges
Während einige Bände der Imperium-Reihe zusammenhangslose Einzelgeschichten erzählen, knüpft diese direkt an den Vorgängerband Im Schatten des Vaters an und erzählt dessen Geschichte nahtlos weiter. Außerdem greift die Titelstory auf zahlreiche Charaktere aus früheren Geschichten zurück. Darunter auf den gestrandeten Klonsoldaten Able, der sich in „General“ Skywalker (erschienen in The Force Unleashed II) der Rebellion angeschlossen hat, da er immer noch loyal zur Republik steht. Weiterhin sind der von Ralltiir stammende Widerstandskämpfer Basso aus Prinzessin … Kriegerin sowie Deena aus Gemeinsam einsam wieder mit dabei (beide erschienen in Imperium: Das Herz der Rebellion).
Während sich Basso für die Befreiung der Sklaven stark macht, sorgt Deena für die Dezimierung der auf Kalist VI stationierten Sturmtruppen. Zu den wenigen Überlebenden zählt ausgerechnet Captain Roshuir, mit dem sie zuvor geschlafen hat, um ihrer Falschinformation Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein ziemlich großes persönliches Opfer, zumal einige der imperialen Offiziere echt widerwärtige Typen sind. Allen voran Clynn, der Janek Sunber zeigen will, wie man Spaß hat. Der lässt die Vergewaltigung jedoch nicht zu und hält seinem Kameraden eine Pistole an den Kopf, was noch Folgen haben wird.
Dennoch stellt sich Sunber loyal an die Seite des Imperiums, was er schon in Bis zum letzten Mann (erschienen in Starfighter: Freibeuter) getan hat. Schon in dieser Geschichte musste er erkennen, dass das Imperium korrupt ist. Damals haben ihm zwei reiche Schnösel zugesetzt, die allein aufgrund ihrer Abstammung im Rang über ihm standen. Als Sunber selbst durch hart erkämpfte Siege im Kampf befördert worden war, wurde dies dann auch noch verleugnet und er im Rang zurückgesetzt.
Nun muss er mit ansehen, wie das Imperium Tausende Zivilisten versklavt und sich seine Kameraden an diesen Menschen vergehen. Offenkundig erkennt er, wie falsch das ist, was jedoch nichts an seiner Überzeugung ändert, dass das Imperium für Ordnung und Disziplin stehe. Selbst als er erfährt, dass sein Freund Biggs Darklighter für die Rebellion gestorben ist und Luke sich ebenfalls der Allianz angeschlossen hat, zieht er keinerlei Konsequenzen aus seinen durchaus vorhandenen Zweifeln. Er ist nicht nur absolut verblendet, sondern offenkundig auch nicht fähig, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Bis zum Ende glaubt Janek, er stehe auf der richtigen Seite des Krieges.
Die grafische Umsetzung von Auf der falschen Seite des Krieges hat derselbe Zeichner übernommen, der auch schon für Bis zum letzten Mann verantwortlich war. Sowohl die Zeichnungen als auch die Koloration stammen von Davide Fabbri, der vor allem ein gutes Auge für technische Details hat. Wieder einmal sehen vor allem die Raumschiffe, Gebäude und Rüstungen der Sturmtruppen hervorragend aus. Die Gesichter wirken dagegen etwas kantig und sind nicht immer ganz perfekt getroffen.
Die Farben sind abermals sehr blass und die Verläufe nicht immer fließend. Es gibt zwar ein paar Glanzeffekte, aber insbesondere auf den Gesichtern sind die Trennlinien zwischen Licht und Schatten ziemlich hart. Insgesamt sehen die Bilder daher wenig naturalistisch aus, doch man kann sich an den Stil gewöhnen. Immerhin die Nachthimmel über Kalist VI können mit ihren leuchtenden Sternen überzeugen.
Rezension von Täuschungsmanöver
Die zweite Story fällt etwas dünn aus, hat aber durchaus ihre Berechtigung. Aus der Titelgeschichte ist bereits bekannt, dass Jorin Sol unter der Folter nachgegeben und Darth Vader all sein Wissen preisgegeben hat. Es muss daher noch erklärt werden, warum die Rebellenflotte bisher nicht aufgespürt werden konnte. Sol ist bekanntlich Mathematiker und hat einen Algorithmus erschaffen, der die nächsten Sprungpunkte der Flotte festlegt. Doch dieser ist nichts wert, wenn man keine Ausgangszahlen für die Gleichung hat.
Die Ergreifung von Rebellen, die mit den Ursprungskoordinaten dienen könnten, schlägt jedoch ein ums andere Mal fehl. Zunächst scheint es so, als liege dies am übereifrigen Commander Demmings, der für sein Versagen von Vader mit der Macht gewürgt wird. Doch am Ende stellt sich heraus, dass der Kanonier Garil Dox die Rebellen absichtlich gemeuchelt hat, um deren Flotte zu schützen. Er ist ein Überlebender Alderaans und hilft seit der Zerstörung seiner Heimatwelt den Rebellen. Allerdings auf fragwürdige Art und Weise.
Die Beiläufigkeit, mit der hier Rebellen massakriert werden, ist fürchterlich. Auch wenn es dem Zweck dient, die Flotte zu schützen, fühlt sich die Ermordung weniger für das Wohl vieler einfach falsch an. Die vermeintliche Rebellenbasis, die Dox zum Schluss ausradiert, erweist sich dabei als Täuschungsmanöver, welches zu seiner Enttarnung führt. Dabei handelte es sich gar nicht mal um einen Allianzstützpunkt, sondern um eine Kolonie überlebender Alderaaner, die Vader zu seinem perversen Vergnügen von Dox hat auslöschen lassen. Um diesen noch weiter zu quälen, erweist er ihm nicht einmal die Gnade eines schnellen Todes, sondern lässt ihn in ein Arbeitslager überführen.
Diese Geschichte ist maximal düster und macht daher wenig Spaß. Dabei ist sie eigentlich gut gezeichnet. Vor allem die Raumschiffe und Darth Vader sind gelungen, wobei der Detailgrad noch besser zur Geltung hätte kommen können, wenn etwas sauberer nachgetuscht worden wäre. Die Linien sind ziemlich dünn und zuweilen zittrig ausgeführt. Die Koloration kann sich dagegen sehen lassen. Die Farben sind satt und die Leuchteffekte vor allem bei Explosionen sehr gut umgesetzt.
Der größte Kritikpunkt betrifft die Schriftart des Titels. Bei dieser schaut das S wie eine Sig-Rune aus, was für eine deutsche Übersetzung gar nicht geht! Das sieht im wahrsten Sinne des Wortes verboten aus und auch wenn das Galaktische Imperium faschistisch ist, wirkt derartige Symbolik in Star Wars deplatziert. Es handelt sich zwar mit Sicherheit um einen unbeabsichtigten Fauxpas, aber der ist gleich gründlich daneben.
Fazit
Die Titelgeschichte kann weitgehend überzeugen und stellt gleich eine ganze Reihe vorangegangener Erzählungen in einen größeren Kontext. Die zweite Story ist dagegen extrem finster und fordert zahlreiche Opfer, nur um zu erklären, warum Vader die Rebellenflotte noch nicht aufgespürt hat. Grafisch ist alles im grünen Bereich. Erschienen ist Imperium: Auf der falschen Seite des Krieges u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 30 in der Star Wars Comic-Kollektion, der einen kurzen Artikel über die Dreharbeiten zu Die Rache der Sith enthält.
Info
Autoren: John Jackson Miller & Welles Hartley
Zeichner: Brian Ching & Davide Fabbri
Farben: Michael Atiyeh, Davide Fabbri & Domenico Neziti
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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