Nach der Schlacht von Kamino bekommt es der Jedi-Orden mehrfach mit Count Dookus Schülerin Asajj Ventress zu tun.
Handlungen
In der ersten Geschichte Die Verteidigung von Kamino müssen die Jedi die Klonfabriken der Republik beschützen. Das erste Kapitel konzentriert sich auf die Raum- und Luftschlacht. Obi-Wan Kenobi und sein Schüler werden über Tipoca-City abgeschossen, genau wie es Anakin in einer Vision vorhergesehen hat. Allerdings können sie von den Kaminoanern vor den gefräßigen Meereskreaturen der Wasserwelt gerettet werden. Andere Jedi haben weniger Glück.
Im zweiten Kapitel wird Tipoca-City von der Droidenarmee der Separatisten überrannt. Die anwesenden Klonsoldaten können dem nur wenig entgegen setzen, da sie noch nicht voll ausgebildet sind. Nur die speziell gezüchteten ARC-Trooper können das Blatt noch wenden, drohen allerdings, die Klonanlage eher zu zerstören, als sie in die Hände der Separatisten fallen zu lassen.
Im dritten Kapitel stürzt sich der Mon-Calamari-Kommandant Merai persönlich in die Schlacht, kommt jedoch nicht durch die mächtigen Schilde von Tipoca-City. Während sein Flaggschiff in den Hyperraum flieht, löscht er mit einem Kamikazeangriff die Hyperraumringe der Jedi aus.
Die zweite Geschichte Sezession zeigt auf, dass nicht alle Jedi damit einverstanden sind, als Generäle in einem Krieg zu dienen. Zwar dürfen Jedi die Republik durchaus verteidigen, sehen sich dabei jedoch eher als Friedenswächter und Diplomaten. Kein Wunder also, dass dem Orden die Spaltung droht.
Eine Handvoll Unzufriedener hat der Weequay Sora Bulq auf seinem Anwesen auf einem Mond seines Heimatsystems versammelt. Mace Windu wird entsandt, das Gespräch mit den abtrünnigen Jedi zu suchen, die dem Orden aus völlig unterschiedlichen Gründen den Rücken gekehrt haben. So ist K’Kruhk ein entschiedener Pazifist, während Jeisel fürchtet, die Jedi könnten korrumpiert werden, wenn sie einer korrupten Republik dienen. Rhad möchte derweil zu den Separatisten überlaufen.
Deren Anführer Dooku schickt ebenfalls eine Abgesandte. Asajj Ventress soll Bulq und seine Anhänger auf die Seite der Separatisten ziehen oder andernfalls ausschalten. Hauptsache, der Jedi-Orden wird gespalten. Mace Windu versucht zwar, dies mit allen Mitteln zu verhindern, und tatsächlich erscheint die Lage zunächst entspannt. Doch in der Nacht taucht Asajj auf und meuchelt die junge Jedi Mira. Bulq wird ebenfalls verletzt und birgt ihre Leiche, während die anderen Jagd auf die Attentäterin machen.
Mace Windu entdeckt dabei das Raumschiff von Ventress, das keinesfalls unbemerkt auf Bulqs Anwesen gelandet sein kann. Aufgrund dieser Tatsache kann er den Weequay als Verräter identifizieren. Keine wirkliche Überraschung, denn immerhin hatte er bereits zu einem früheren Zeitpunkt Quinlan Vos in Kampftechniken der dunklen Seite unterrichtet.
Asajj Ventress kann derweil Rhad auf die dunkle Seite ziehen, dieser wird jedoch von Jeisel ausgeschaltet. Als Mace Windu in den Kampf eingreift, muss die Attentäterin erkennen, dass sie unterlegen ist, und sucht das Weite. Da Windu den Verräter Bulq am Leben gelassen hat, ist die Sache allerdings noch längst nicht ausgestanden. Immerhin konnte er jedoch K’Kruhk für den Orden zurück gewinnen und die immer noch skeptische Jeisel vom Überlaufen abhalten.
Die titelgebende Geschichte führt Anakin und Obi-Wan zusammen mit zwei weiteren Jedi und einem ARC-Trooper auf den Naboo-Mond Ohma-D’un. Wie C-3PO berichtet, haben die Gungans den Kontakt zu ihrer ersten außerweltlichen Kolonie verloren und vermuten einen Überfall von Gewürzschürfern dahinter. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass die Separatisten dahinter stecken, die alle Gungan-Siedler mit einem Giftgas ermordet haben. Da ihre eigenen Truppen aus Droiden bestehen, erhoffen sie sich dadurch einen Vorteil.
Der kleine republikanische Stoßtrupp muss verhindern, dass Naboo zum nächsten Ziel wird. Dabei bekommen sie es jedoch mit Asajj Ventress und einem nahezu unverwundbaren Krieger namens Durge zu tun. Während Anakin mit dem Arc-Trooper, den er Alpha tauft, den Transport des Giftgases nach Naboo verhindern kann, wird Meister Glaive von Ventress getötet. Seine Padawan Zule sowie Obi-Wan werden durch das Gas schwer verletzt und können im letzten Moment von Anakin und Alpha gerettet werden. Asajj und Durge fliehen vorerst.
Die letzte Story Welle der Vernichtung knüpft direkt daran an. Auf der Trauerfeier für die gefallenen Jedi Knol Ven’nari, Jon Antilles, Nico Diath und Fay erzählt Obi-Wan, wie es zu den schweren Verlusten gekommen ist.
Zu fünft waren sie auf dem Lavaplaneten Queyta, um dort ein Gegenmittel für das auf Ohma-D’un getestete Giftgas sicherzustellen. In der Chemiefabrik der Separatisten warteten bereits Asajj Ventress und Durge, welche einen Jedi nach dem anderen ausgeschaltet haben. Am Ende hat nur Obi-Wan überlebt, den Fay mit letzter Kraft von der in einem Lavasee gelegenen Fabrikinsel zurück auf das Festland geschleudert hat. Das Opfer der vier war jedoch nicht umsonst, da Kenobi das Gegenmittel sicher zum Jedi-Tempel nach Coruscant bringen konnte.
Rezension von Die Verteidigung von Kamino
Eigentlich ist Die Verteidigung von Kamino ein eigenständiger Band der Clone Wars-Reihe und diesem gehört auch die Vorgeschichte Aufopferung an, welche aber erst in Ausgabe 114 der Comic-Kollektion als Bonus zum Knights of the Old Republic-Band Dämon erschienen ist. Um die Chronologie noch mehr durcheinander zu wirbeln, spielen sowohl Die Verteidigung von Kamino als auch Im Visier des Bösen vor Das letzte Gefecht um Jabiim, welches bereits in Ausgabe 8 der Kollektion erschienen ist. Viel Spaß, wer da noch den Überblick behalten will.
Wenigstens sind die drei Kapitel in der korrekten Reihenfolge abgedruckt. Dennoch wirkt die Geschichte irgendwie unfertig. Erst gelingt es den Separatisten, Tipoca-City im Handumdrehen einzunehmen, aber dann scheitern sie an den Schilden der Stadt. Wenn die nur Laserfeuer abwehren, aber für Transportschiffe mit Bodentruppen offensichtlich durchlässig sind, warum zieht sich die Konföderation dann zurück? Sie hatten die Klonanlagen doch schon größtenteils unter ihrer Kontrolle und die Verstärkung der Republik war noch ein System weit entfernt.
Aus Sicht der Sith macht es zudem keinen Sinn, der Republik schon so früh im Krieg den Nachschub an neuen Soldaten abzuschneiden. Das mag vielleicht für die Separatisten eine logische Strategie sein, aber nicht für Count Dooku, der insgeheim seinem Meister dabei hilft, ein galaktisches Imperium zu errichten. Ein weiteres Ziel ist die Vernichtung der Jedi und für die Ausführung der Order 66 werden die Klone bekanntlich noch gebraucht. Vielleicht hat die Konföderation ja deshalb nur ein einzelnes Großkampfschiff geschickt? Doch wie will Dooku dieses Desaster seinen unwissenden Anhängern erklären?
Kanon ist der Comic jedenfalls nicht, denn die Serie Star Wars – The Clone Wars hat die Geschichte gründlich umgeschrieben. Zwar gibt es auch im offiziellen Kanon einen Angriff auf Kamino, der jedoch wesentlich später stattfindet. Außerdem beteiligen sich daran keine Mon Calamari, denn die stehen in der Serie auf Seiten der Republik. Der Comic ist damit inhaltlich obsolet.
Immerhin optisch kann er aber durchaus punkten, obwohl der Stil nicht ganz einheitlich ist, da die Zeichner von Kapitel zu Kapitel ausgewechselt worden sind. Das erste Kapitel kann sich sehen lassen. Die Charaktere sind gut getroffen, Hände und Haare wirken sehr natürlich, der Faltenwurf der Kleidung ist optimal. Die Raumschiffe sowie Umgebungen sind ebenfalls hochdetailliert, sodass es kaum etwas zu kritisieren gibt.
Im zweiten Kapitel sind die Linien deutlich dicker getuscht worden, wodurch alles unnatürlicher wirkt. Die Gesichtszüge der Charaktere sind grober und nicht immer so gut getroffen. Schlecht ist der Stil nicht, nur im Vergleich mit dem vorangegangenen sowie dem finalen Kapitel fällt er ziemlich aus dem Rahmen und stört den Gesamteindruck. Im dritten Kapitel ist dann wieder alles perfekt, sodass sich die Kritikpunkte auf den Mittelteil beschränken.
Die Koloration ist erfreulicherweise komplett aus einer Hand und holt stets das Beste aus den Bildern heraus. Die Farbverläufe sind absolut natürlich und sorgen damit sowohl für ein perfektes Spiel von Licht und Schatten als auch für Glanzeffekte. Die Wellen des Ozeans sind ebenfalls sehr naturalistisch gefärbt, egal ob die Gischt je nach Kapitel mal weicher mal kantiger ausfällt. Vollendet wird das Ganze durch stimmungsvolle Leuchteffekte, wobei vor allem die zahlreichen Explosionen hervorstechen. Die Sterne leuchten ebenfalls, allerdings nur im ersten Abschnitt. Im letzten Kapitel bestehen sie leider nur aus weißen und blauen Farbklecksen.
Rezension von Sezession
Die zweite Story spricht endlich ein interessantes Thema an. Jedi sollten keine Generäle sein und die Republik, für die sie in die Schlacht ziehen, ist offenkundig korrupt. Wenigstens einige scheinen das zu erkennen und verweigern sich dem Kriegsgeschehen. Die Beweggründe sind dabei mannigfaltig, weshalb es dem Verräter Bulq auch nicht gelingt, seine Anhänger zusammenzuhalten. Die Geschichte wird dadurch vielschichtig und regt zum Nachdenken an.
Die grafische Umsetzung lässt ebenfalls keine Wünsche offen. Der Detailgrad ist enorm, wobei vor allem die Charaktere sehr gut getroffen sind. Die Posen sowie die Stellungen der Hände sind sehr natürlich und der Faltenwurf der Kleidung ist perfekt. Bulqs Anwesen erweckt durch die einheimische Flora einen exotischen Eindruck.
Abgerundet wird das Ganze durch eine hervorragende Koloration, die fast schon fotorealistisch ist. Die Sterne am Nachthimmel leuchten und der Lichteinfall des Planeten und weiterer Monde erzeugt eine besondere Atmosphäre.
Rezension von Im Visier des Bösen
Eigentlich hat sich Anakin darauf gefreut, nach Naboo zurück zu kehren, allerdings führt ihn seine aktuelle Mission nur zu dessen Mond. Dort muss er sich in den vergifteten Sümpfen mit der mordlüsternen Asajj Ventress und dem Kopfgeldjäger Durge rumschlagen, statt seine geliebte Padmé wiederzusehen. Neben dieser bitteren Ironie hat die Geschichte noch weitaus Grässlicheres zu bieten.
Das Ergebnis des Giftgastests an den Gungan-Siedlern ist höchst unappetitlich und grausam. Verstärkt wird dies durch Ventress‘ Machttrick, die aufgedunsenen Gunganleichen wie Zombies gegen die Jedi einzusetzen. Durge scheint dabei ebenfalls so eine Art Zombie zu sein, da er durch keine Verwundung zu bremsen ist. Zwar besitzt er im Gegensatz zu den meisten Spezies weder ein zentrales Nervensystem noch ein Herz, was ihn sehr widerstandsfähig macht, doch sollten zumindest die zwei Blasterschüsse in seine Schultern die Bewegungsfähigkeit seiner Arme einschränken. Anscheinend leidet er aber nicht mal unter Schmerzen.
Die Jedi sind im Gegenzug ebenfalls wesentlich resistenter gegen das Giftgas als die Gungans. Ihre Haut wirft zwar Blasen, doch keiner stirbt daran. Einzig Meister Glaive wird von Ventress enthauptet, worüber Durge später noch Späße macht. Zule verliert derweil ihren linken Arm, was ebenfalls ziemlich drastisch ist. Nachdem Anakin und Alpha die Giftgaslieferung für Naboo zerstört haben, ziehen sich die Angreifer jedoch feige zurück, obwohl sie durchaus den gesamten Jedi-Trupp hätten besiegen können.
Warum die Republik nur solch ein kleines Team schickt, kann immerhin noch damit erklärt werden, dass anfangs Gewürzschürfer hinter der Funkstille der Gungan-Kolonie vermutet werden. Unklar ist jedoch, wieso niemand sofort Verstärkung ruft, als sie die Gungan-Leichen entdecken. Stattdessen attackiert Anakin in seinem jugendlichen Übermut die Medidroiden der Separatisten-Konföderation und zieht so die Aufmerksamkeit von Ventress und Durge auf das Team.
Kanon ist das Ganze natürlich nicht, allerdings gibt es in der Episode Das Virus aus der Serie The Clone Wars einen ganz ähnlichen Plot. Nur ist es diesmal der verrückte Wissenschaftler Nuvo Vindi, der für die Separatisten ein Blauschattenvirus entwickelt. Dieses testet er auch nicht auf einem Mond, sondern direkt an den Gungans auf Naboo.
Der optische Eindruck der Comicvorlage ist eher durchwachsen. Die Charaktere sind meist weniger gut getroffen, was u. a. daran liegt, dass ihre Gesichter durch völlig überflüssige Linien verunziert werden. Manche Linien ziehen eine Grenze zu den Bereichen, die im Schatten liegen, andere haben keine erkennbare Funktion. Wesentlich geglückter sind dagegen Droiden wie C-3PO. Offenbar hat der Zeichner eher ein Händchen für technische Details mit klaren Kanten.
Der Detailgrad insgesamt ist noch okay und zumindest die Posen sowie Perspektiven sind gelungen. Eine erhebliche Aufwertung erfahren die Zeichnungen durch die rundum geglückte Koloration.
Rezension von Welle der Vernichtung
Die letzte Geschichte greift die Handlung der vorangegangenen Story wieder auf, was der zweiten Hälfte des Bandes eine durchgehende Struktur verleiht. Die Erzählweise als Rückblende funktioniert dabei sehr gut, da sie wie ein Nachruf auf die vier im Kampf gefallenen Jedi rüberkommt.
Lediglich zu Beginn gibt es einen kleinen Logikfehler. Obi-Wan kehrt als einziger Überlebender von der Mission zurück, wobei er mit einem brennenden Sternenjäger auf der Landeplattform des Jedi-Tempels aufschlägt. Wann wurde sein Vehikel denn derart zugerichtet? Wenn es bei seiner Flucht von Queyta zu einer Raumschlacht gekommen wäre, hätte er wohl kaum den Hyperraumsprung geschafft, und bis in den Orbit von Coruscant ist er gewiss nicht verfolgt worden. Zudem haben Ventress und Durge ihn zum Sterben zurückgelassen und waren längst fort, als er von Fay gerettet wurde.
Wie Fay zwei Laserschwertstiche direkt ins Herz überleben konnte, wenn auch nur für kurze Zeit, ist ebenfalls erklärungsbedürftig. Immerhin stirbt sie aber nicht ganz so unangenehm, wie die anderen drei Jedi. Die Bothanerin Knol Ven’nari verbrennt bei einer Explosion, während Jon Antilles und Nico Diath von Durge in Lava getaucht werden. Der Comicband ist insgesamt ziemlich drastisch und daher nichts für kleine Kinder.
Dafür ist die Abschlussgeschichte aber immerhin ein wahrer Augenschmaus. Der Stil ist zwar durch das teils grobe Nachtuschen etwas kantig geraten, aber dennoch hochdetailliert. Die Charaktere sind hervorragend getroffen und ihre Kleidung hat einen exzellenten Faltenwurf. Zusammen mit der stimmungsvollen Koloration, die nicht mit Glanz- und Leuchteffekten spart, wird Welle der Vernichtung zu einem echten Highlight der Comic-Kollektion.
Fazit
Während die Verteidigung von Kamino noch etwas Startschwierigkeiten hat, läuft der Band mit Sezession und Welle der Vernichtung zur Höchstform auf. Und das sowohl erzählerisch als auch grafisch. Als Bonus gibt es noch einen Artikel über Obi-Wans Schicksal in Episode IV, der jedoch nur allseits Bekanntes rezitiert. Der kürzere Artikel über die kreative Vorarbeit an Die Rache der Sith ist da schon interessanter. Erschienen ist Im Visier des Bösen u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 29 in der Star Wars Comic-Kollektion. Leider gibt es an einigen Seitenrändern wieder Papierschnitzel.
Info
Autoren: John Ostrander, Haden Blackman & Scott Allie
Zeichner: Stephen Thompson, Jan Duursema, Tomás Giorello & Brian Ching
Farben: Joe Wayne
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
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