Nachdem die Kopfgeldjägerin Aurra Sing zwei Jedi-Meister getötet hat, macht der Orden Jagd auf sie.

 Die Jagd nach Aurra SingHandlungen

Auf Coruscant lockt Aurra Sing die Jedi-Meister Peerce und J’Mikel in eine tödliche Falle. Nur eine junge Twi’lek-Padawan lässt sie am Leben, verspricht ihr aber, sie zu töten, sobald sie eine fertig ausgebildete Jedi-Ritterin ist. Sings Groll gegen die Jedi hat mit ihrer eigenen missglückten Jedi-Ausbildung zu tun, für welche eine strenge Meisterin verantwortlich war, die nicht ohne Grund als Dunkle Frau bekannt ist. Diese würde gerne dabei helfen, Aurra zur Strecke zu bringen, doch lehnt Mace Windu dies aufgrund ihrer persönlichen Befangenheit in dem Fall ab. Stattdessen schickt er die Jedi-Ratsmitglieder Adi Gallia und Ki-Adi-Mundi sowie dessen Padawan A’Sharad Hett.

Die Kopfgeldjägerin erhält unterdessen einen neuen Auftrag von einem korrupten Quarren-Paar, das aufgrund der nicht weniger korrupten Machenschaften des Quarren-Senators Tikkes im Exil leben muss. Außerdem wurde einer der Auftraggeber bei einer Razzia in seiner Fabrik von der Dunklen Frau mit einer giftigen Substanz schwer verletzt und entstellt, weil deren Lichtschwert einen Querschläger erzeugt und dabei einen Tank getroffen hat. Als Aurra den Namen ihrer Ausbilderin hört, nimmt sie den Auftrag mit Freude an.

Die drei anderen Jedi sind ihr bereits auf den Fersen, doch kurz bevor sie die Korvette der Kopfgeldjägerin aufbringen, startet diese einen Angriff mit einem Sternenjäger und schießt die Jedi ab. Deren Rettungskapsel kann vom Raumschiff des Quarren-Senators gerettet werden, der auf dem Zielplaneten geschäftliche Interessen verfolgt. Wie es die Macht will, befindet sich auch die Dunkle Frau auf genau diesem Planeten. Dort kommt es zu einem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die Dunkle Frau versehentlich von einem Quarren angeschossen wird.

Als Aurra Sing ebenfalls das Feuer eröffnet, stellt Adi Gallia ihr nach, läuft jedoch in eine Falle und wird schwer verwundet. Während sich Ki-Adi-Mundi um sie kümmert, bringt sein Padawan die Quarren an Bord ihres Raumschiffs zurück. Allerdings sind sie dort nicht sicher, da die Kopfgeldjägerin einen Weg hinein findet. Nur muss sie feststellen, dass sie dem Tusken-Jedi A’Sharad Hett unterlegen ist. Der wirft sie verwundet von Bord, doch bevor die übrigen zwei Jedi-Meister sie verhaften können, setzt ein Meteoritenschauer ein und alle müssen fliehen. Aurra Sing wird ihrem Schicksal überlassen.

Die Bonusgeschichte Verrat auf dem Todesstern dreht sich um den Klonsoldaten 622, der zusammen mit seinem Vorgesetzten Commander Akobi auf Ralltiir stationiert ist, auf dem die Rebellen langsam die Oberhand gewinnen. Akobi versucht dennoch, den Menschen auf Ralltiir zu helfen und die Stromversorgung in Gang zu bringen. Noch bevor der Generator wieder läuft, kommt es jedoch zu einem Sabotageakt, dem Akobi fast zum Opfer fällt.

Kurz darauf werden die beiden auf den Todesstern versetzt, wo es zu zwei weiteren Anschlägen auf Commander Akobis Leben kommt, verübt von Droiden. 622 lässt deren Schrotteile untersuchen und will den Fall um jeden Preis aufklären, da ihn eine enge Freundschaft mit Akobi verbindet. Der ist nach dem letzten Anschlag lebensgefährlich verletzt und hegt auf dem Sterbebett Zweifel am Imperium. Er gesteht seinem Untergebenen, dass das Rebellenlager, für dessen Zerstörung er eine Auszeichnung erhalten hat, in Wahrheit ein Krankenhaus war, bei dessen Bombardierung ausschließlich Zivilisten umgekommen sind.

622 stellt sich daraufhin ebenfalls kritische Fragen, steht aber trotz allem weiter loyal zum Imperium. Ganz im Gegensatz zum Attentäter, der Akobi wegen eben jenes Angriffs auf das Krankenhaus zur Strecke bringen wollte. Während der Klonsoldat gegen den Mörder ermittelt, begegnet er zunächst einigen Rebellen, die den Todesstern infiltrieren. Kaum hat er den Fall gelöst, kommt es dann zu einem Angriff der Rebellen, bei dem der Todesstern zerstört wird.

Rezension von Die Jagd nach Aurra Sing

Die Titelgeschichte ist zwei Jahre nach Episode I: Die dunkle Bedrohung angesiedelt und baut auf dem Comic Der Outlander auf. In diesem hatte Aurra Sing A‘Sharad Hetts Vater ermordet, weshalb der einen ganz persönlichen Groll gegen sie hegt. Dennoch gestattet ihm Mace Windu, seinen Meister auf der Jagd nach Aurra Sing zu begleiten. Ganz im Gegensatz zur Dunklen Frau, die einst Aurra Sings Meisterin war.

Wie es die Macht so will, wandelt die Dunkle Frau gerade zufällig auf genau dem Planeten, wohin Senator Tikkes von zwei seiner Konkurrenten hingelockt wird, und da diese Aurra Sing auf ihn ansetzen, schließt sich der Kreis. Allerdings wissen die beiden bereits, dass sich die Dunkle Frau ebenfalls am Zielort aufhält, was die Frage aufwirft, warum es sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt dorthin verschlägt. Und dann auch noch exakt an den Punkt, wo kurz darauf der Senator landet. Eine ungewöhnliche Häufung von Zufällen. Tikkes’ Motive sind da schon nachvollziehbarer und eindeutiger. Er plant auf dem abgelegenen Planeten illegalen Bergbau und ahnt nicht, dass seine Todfeinde hinter dem Handel stecken.

Die haben zwar längst einige Beweise für seine Korruption gegen ihn in der Hand, wenden sich jedoch lieber an eine Kopfgeldjägerin statt an die Behörden, da sie selbst hochgradig korrupt sind. Neben dem Konkurrenzdenken hegt das Paar zudem ganz persönliche Motive gegen Tikkes und die Dunkle Frau, da der Mann auf der Flucht schwer verletzt und entstellt wurde. Auf Balmorra wurde er dann von gesetzlosen Colicoiden wieder zusammengeflickt, wobei hier endlich mal die Schöpfer der Droidekas zu sehen sind. Diese haben die Kampfdroiden nach ihrem Ebenbild erschaffen, was im Comic deutlich erkennbar ist.

Von den beiden Quarren ist es jedenfalls keine gute Idee, Aurra Sing bei ihrer Ankunft eine Einheit eben solcher Droidekas auf den Hals zu hetzen, um ihre Fähigkeiten zu testen. Derartige Überraschungen mag sie überhaupt nicht. Anstatt dann aber endlich zur Sache zu kommen, stellen die zwei die Geduld der Kopfgeldjägerin weiter auf die Probe, indem sie diese mit ihrer Leidensgeschichte langweilen. Erst als die Bezeichnung „Dunkle Frau“ fällt, nimmt Aurra den Job sofort an. Nicht nur, dass sie Jedi aus purer Freude tötet, diesmal hat sie außerdem die Chance, ihre einstige Meisterin, von der sie sich im Stich gelassen fühlt, niederzustrecken.

Zunächst greift sie aber erst einmal ihre Verfolger an, die sie nach der Explosion des Jedi-Raumschiffs für tot hält. Doch die Jedi können in einer Rettungskapsel entkommen und werden glücklicherweise von Senator Tikkes’ Leuten geborgen. Dem kommen die Überraschungsgäste allerdings nicht sonderlich gelegen, da seine Bergbauvorhaben auf dem Zielplaneten alles andere als legal sind. Zwar wahrt er gegenüber Gallia und Mundi einen höflichen Anschein, doch gegenüber Hett äußert er sich aufgrund dessen Herkunft offen rassistisch.

Kaum auf dem Planeten gelandet, tappt erst einmal einer von Tikkes’ Scouts in eine Falle, als dieser hinter einem Gebüsch nach ein paar Goldmünzen greift. Scheinbar findet der Narr es nicht einmal ansatzweise seltsam, dass auf einem wilden Planeten Geld fein säuberlich drapiert direkt neben der Landestelle herumliegt. Als ihm eine Handvoll weiterer Quarren zu Hilfe eilt, treten diese prompt in ein Minenfeld, durch welches der Erste noch problemlos hindurch gekommen ist.

Als kurz darauf die Dunkle Frau auftaucht, eröffnet ein verunsicherter Wächter sofort das Feuer auf sie, trifft sie aber zum Glück nur an der Schulter. Übrigens ist es zunächst die rechte Schulter, wohingegen sich die Wunde später an der linken befindet. Jedenfalls tappt als nächste Adi Gallia in ein Minenfeld und wird dabei um einiges schwerer verwundet. Schlussendlich ist es der Padawan A’Sharad Hett, der Aurra Sing vorübergehend ausschaltet. Unglücklicherweise kommt ein Meteoritenschauer dazwischen, weshalb ihre Ergreifung scheitert. Da fragt sich, warum Hett sie überhaupt von Bord vor die Füße seines Meisters geworfen hat. Vielleicht, weil es unentschieden enden musste?

Auf der einen Seite ist Aurra Sing in späteren Geschichten, darunter auch im offiziellen Kanon, weiter auf freiem Fuß. Andererseits konnte sie gleichermaßen keinen weiteren Jedi meucheln, wie zu Beginn die beiden Meister auf Coruscant, da das Schicksal aller Beteiligten ebenfalls vorherbestimmt ist. Adi Gallia, Ki-Adi-Mundi und die Dunkle Frau spielen alle noch eine Rolle während der Klonkriege, und A’Sharad Hett wird gar noch in über einhundert Jahren die Galaxis als Darth Krayt tyrannisieren. Allerdings sollte er in dieser Zeit noch kein rotes Lichtschwert haben, ebenso wenig wie Adi Gallia. Ihr Lichtschwert ist laut Kanon blau, ebenso das von Ki-Adi-Mundi, welches hier violett erscheint.

Und das ist eine perfekte Überleitung zur grafischen Umsetzung. Die ist größtenteils durchaus gelungen, der Detailgrad ist hoch und die meisten Hauptcharaktere sind gut getroffen, allen voran Aurra Sing. Auf deren Haarschmuck ist sogar die Gravur zu erkennen. Abgesehen von einigen verkrampft wirkenden Fingerstellungen gibt es bei den meisten Figuren keine negativen Auffälligkeiten. Leider trifft das nicht auf alle zu. Yoda sieht z. B. aus wie eine schrumpelige Rosine mit herabhängenden Ohren. Während der Faltenwurf in seinem Gesicht nicht mit der Filmvorlage übereinstimmt, ist der Faltenwurf der Kleidung wieder um einiges ausgereifter. Auch Raumschiffe und Umgebungen können überzeugen.

Die Farben sind kräftig und die Verläufe überwiegend weich, weshalb Lichteinfall und Glanzeffekte stimmig erscheinen. An Leuchteffekten gibt es ebenfalls keinen Mangel, insbesondere Explosionen sehen überzeugend aus. Die Covergestaltungen gehen derweil qualitativ deutlich auseinander, wobei eine fast schon fotorealistisch ist.

Rezension von Verrat auf dem Todesstern

Die zweite Story fällt zeitlich völlig aus dem Rahmen, spielt sie doch nur wenige Tage vor der Schlacht von Yavin. Und daraus ergibt sich ein Problem. Das Imperium hat nach dem Ende der Klonkriege keine neuen Klonsoldaten mehr erschaffen, sondern auf normal geborene Rekruten gesetzt. Die Klontruppen dienten in der Anfangszeit zwar weiter in der imperialen Armee, doch rund zwanzig Jahre nach der Ausrufung des Imperiums sollten sie bereits deutlich gealtert sein. Zumal ihr Wachstum von den Kaminoanern beschleunigt wurde. Klonsoldat 622 ist jedoch im besten Alter und das widerspricht dem offiziellen Kanon.

Nichtsdestotrotz funktioniert die Geschichte um den einfachen Soldaten und seinen Vorgesetzten, der zum Ziel mehrerer Anschläge wird. Erst auf Ralltiir, dann auf dem Todesstern. Die Motive des Attentäters sind dabei durchaus nachvollziehbar, und Commander Akobi gibt schließlich auf dem Sterbebett sein Kriegsverbrechen selbst zu. Der Angriff auf ein Krankenhaus könnte dabei kaum aktueller sein und verdeutlicht die Skrupellosigkeit eines jeden völlig enthemmten Imperialismus. Akobi sieht es dabei selbst durchaus kritisch, dass seine Tat vertuscht wurde und er für die Verschleierungsstory sogar noch eine Auszeichnung erhalten hat.

Neben der Gesellschaftskritik stehen vor allem die Krimielemente im Vordergrund. Soldat 622 muss den Attentäter ermitteln, was sich als schwierig erweist, da dieser Droiden benutzt. Wie sich herausstellt, steckt ausgerechnet der Offizier hinter allem, der 622 bei der Auswertung der Droidenüberreste hilft, was erklärt, warum der erste Droidenkopf just in dem Moment explodiert, als dieser eine Spur offenbart. Am Ende kann der Klonsoldat den Fall zwar klären, doch nützt dies nichts, da in genau diesem Moment Lukes X-Wing seine Torpedos in den Reaktorschacht des Todessterns abfeuert. Das Fazit, welches 622 in genau diesem Moment zieht, könnte nicht ironischer sein. Klar wird man sich an diesen Tag erinnern, nur werden die Rebellen dabei nicht als Terroristen gesehen.

Grafisch ist die Kurzgeschichte hervorragend umgesetzt. Der Zeichenstil ist extrem detailliert, Charaktere, Faltenwurf, technisches Gerät und Umgebungen sehen fantastisch aus. Dennoch gibt es ein paar Kritikpunkte. Zum einen standen dem Zeichner für einige Szenen wohl keine Vorlagen zur Verfügung. So sind z. B. die Fenster der Brücke eines Sternenzerstörers rechteckig und nicht dreieckig. Der Hangar, in dem die Fähre von 622 und Akobi landet, wirkt viel zu klein, hat eine Decke aus spitz zulaufenden Bögen und zum Weltraum hin ein Fenster, wo eigentlich eine einzige große Landeöffnung sein sollte.

Weiterhin sind einige Raumschiffe stark gestaucht, darunter der Millennium Falke und Lukes X-Wing. Außerdem ist der Graben des Todessterns viel zu schmal, sodass nur ein Jagdflieger hinein passt. Im Film war er deutlich breiter, sodass darin drei TIE-Fighter nebeneinander fliegen konnten.

Schlussendlich gibt es noch ein paar Ungereimtheiten. Zum einen wäre da der erste Droidenangriff. Der Protokolldroide schießt zwei Offizieren von hinten in den Rücken, später liegen sie jedoch mit dem Kopf nach vorne in Richtung des zerschossenen Droiden. Der zweite Angreifer ist ein Spionagedroide, der viel zu groß geraten ist, sodass er den gesamten Korridor ausfüllt. Später wirkt er etwas kleiner, wenn auch immer noch überdimensioniert. Gäbe es nicht mehrere solche Patzer, hätte hier die Bestnote vergeben werden können.

Fazit

Die beiden Geschichten sind inhaltlich solide erzählt und auch optisch überwiegend gut umgesetzt. Für Fans lohnt sich der Kauf damit allemal. Erschienen ist Die Jagd auf Aurra Sing u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr.61 in der Star Wars Comic-Kollektion.

Info

Autoren: Timothy Truman / Jeremy Barlow
Zeichner: Davidé Fabbri / Patrick Blaine
Farben: Dave McCaig / Studio F
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

 

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8 10 0 1
  • Story 1
    7/10
  • Zeichenstil 1
    9/10
  • Koloration 1
    9/10
  • Story 2
    7/10
  • Zeichenstil 2
    9/10
  • Koloration 2
    10/10
8/10
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