Zwölf Jahre vor der Handelsblockade von Naboo stürzt der Kriminelle Iaco Stark die Galaxis in einen Hyperraumkrieg.

Der Stark-Hyperraum-KriegHandlungen

Rückblickend berichten Mace Windu, Plo Koon und einige weitere Zeitzeugen ihre Erlebnisse vom Stark-Hyperraum-Krieg, der inzwischen 12 Jahre zurückliegt. Begonnen hatte alles mit der Gründung des Stark-Handelskombinats durch dessen Namensgeber Iaco Stark. Der Kleinkriminelle hat einige Piraten, Söldner und Verbrecherlords um sich geschart, mit denen er die Handelsrouten der Galaxis unsicher macht.

Unterdessen führen die Neimoidianer zusammen mit den Bacta-Herstellern von Thyferra einen künstlichen Bacta-Mangel herbei, welcher die Situation verschärft, denn Stark lässt nun gezielt Bacta-Transporte überfallen, um die wertvolle medizinische Ressource unter seine Kontrolle zu bringen. Während Meister Tholme und sein Schüler Quinlan Vos nach Thyferra entsandt werden, um Beweise für den Betrug zu finden, soll Meister Tyvokka zusammen mit Senator Valorum und Nute Gunray Verhandlungen mit dem Stark-Kombinat aufnehmen.

Auf Troiken tappt die Delegation in eine Falle, die durch das eigenmächtige Verhalten von Senator Ranulph Tarkin zusätzlich verschärft wird. Der Militarist hat ohne Genehmigung des Senats eine Flotte und Armee zusammengestellt, welche den Konflikt gewaltsam lösen soll. Iaco Stark hat jedoch durch ein Netz aus Spionen davon erfahren, und die Navigationscomputer der Republik mit einem Virus infiziert. Ein Drittel von Tarkins Flotte wird dadurch vernichtet, ein weiteres Drittel über die Galaxis verstreut, und der Rest geht im Orbit von Troiken direkt in Starks Falle.

Tarkin kann lediglich einen kleinen Trupp seiner Armee mit Rettungskapseln auf den Planeten retten, wo er sich in einer Berghöhle mit Tyvokkas Delegation trifft. Der Wookie-Meister selbst wurde bei einem Gefecht mit Starks Söldnern durch Nute Gunrays Sicherheitsdroiden tödlich verletzt. Das Kommando hat nunmehr sein Schüler Plo Koon, der die Höhle verteidigen lässt, während er auf Verstärkung hofft. Tarkin will sich derweil ergeben, da er die Lage als aussichtslos betrachtet.

Zwischen den Gefechten lässt Plo Koon Senator Valorum und Nute Gunray von Adi Gallia, Qui-Gon Jinn und dessen Schüler Obi-Wan zum Raumhafen von Troiken bringen. Dort stiehlt Adi Starks persönliche Yacht und fliegt die beiden VIPs nach Coruscant. Qui-Gon und Obi-Wan bleiben zurück und treffen am Raumhafen auf Meister Tholme und Quinlan Vos, die sich in einem Bacta-Transporter versteckt haben und durch dessen Entführung auf Troiken gelandet sind.

Zusammen gelangen die vier an Bord von Starks Flaggschiff, wo sie den Code gegen das Computervirus in ihren Besitz bringen und an die Republik senden. Unerwartete Hilfe bekommen sie dabei von Iaco Stark höchstpersönlich. Dessen Kombinat zerbricht aufgrund der verlustreichen Schlacht auf dem Planeten, und fortan denkt er nur noch daran, seine eigene Haut zu retten. Nach einem telepathischen Kontakt mit Plo Koon hat er eingewilligt, der Republik zu helfen, wenn er dafür eine Amnestie erhält.

Auf Coruscant hat Valorum zwischenzeitlich den Senat über die Situation auf Troiken informiert, doch die Mehrheit verweigert den dort festsitzenden republikanischen Kräften jede Unterstützung. Daraufhin überzeugt Mace Windu Nute Gunray, einen Flottenverband der Handelsföderation nach Troiken zu entsenden. Als Gegenleistung werden die Jedi über den Bacta-Betrug schweigen. Ein hoher Preis, doch können fast alle republikanischen Kräfte von Troiken gerettet werden. Nur Tarkin tötet sich selbst mit einer Bombe, um einen Schwarm fleischfressender Käfer zu befreien und so die verbliebenen Söldner des Stark-Kombinats mit ins Grab zu nehmen, die sich noch in den Höhlen befinden.

Alle anderen entwickeln sich zu den Charakteren weiter, die aus Episode I: Eine dunkle Bedrohung bekannt sind. Nute Gunray steigt zum Vizekönig auf und Iaco Stark macht ebenfalls Karriere in der Handelsföderation. Valorums politische Laufbahn geht in Richtung Kanzlerschaft und Plo Koon nimmt den Platz seines verstorbenen Meisters Tyvokka im Jedi-Rat ein. Qui-Gon kann der Runde, welche auf die Ereignisse zurückblickt, indessen nicht mehr beiwohnen, da er kurz zuvor auf Naboo von Darth Maul getötet wurde.

In Die devaronianische Version erzählt der Gauner Vilmarh Grahrk alias Villie seinen Kumpanen in einer Cantina auf Nar Shaddaa eine abenteuerliche Geschichte. Von einem mysteriösen Fremden namens Bobo, der kein geringerer als Darth Sidious ist, will er den Auftrag erhalten haben, ein paar Jedi zu töten und ihnen bei der Gelegenheit gleich noch einen Schatz zu stehlen.

Da die Jedi mächtige Gegner sind, benötigt Villie eine ganze Armee. Die findet er in den einfältigen Yinchorri, einer reptiloiden Spezies, die keine eigenen Raumschiffe besitzt und deshalb auf ihren Planeten beschränkt ist. Er verspricht ihnen Raumschiffe, wenn sie ihm bei seinem Vorhaben helfen. Doch zunächst soll er alle Töchter sämtlicher Stammeshäuptlinge heiraten. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als seine Familie einzubinden und seinen Großneffen an die Echsenbräute zu vergeben.

Nachdem seine Familie nun zu den Yinchorri zählt, macht Vilmarh sein Versprechen wahr und fliegt seine neuen Verbündeten zur Nyss-Raumwerft, wo sie gemeinsam eine Flotte Raumschiffe stehlen. Allerdings gehen die Yinchorri noch einen Schritt weiter und zerstören die Station, denn bei ihnen ist es Brauch, alles zu stehlen, was sie brauchen, und alles zu vernichten, was sie nicht benötigen. Diesem Brauch fallen noch einige Planeten zum Opfer, bis die Echsen genügend Raumschiffe haben.

Dann endlich kann der Devaronianer mit seiner Armee nach Coruscant aufbrechen und den Jedi-Tempel überfallen. Dort stößt auch Darth Sidious zu ihnen und stiehlt den Schatz der Jedi persönlich. Während der Sith-Lord entkommt, wird Villie von den Jedi geschnappt und bietet an, den Schatz gegen Bezahlung zurückzustehlen. Er findet Bobo auf einem Urlaubsplaneten in Begleitung von zwei hübschen Twi‘lek-Damen. Sein Haustier frisst den Sith und er bringt den Schatz zu den Jedi zurück.

Zumindest ist es das, was Vilmarh Grahrk behauptet. Außerdem will er einige Zeit mit Quinlan Vos krumme Dinger abgezogen haben, der eigentlich kein richtiger Jedi sei. Als Quin dann zu glauben begann, tatsächlich ein Jedi zu sein, will Villie ihn erschossen haben. So richtig glauben will es ihm jedoch keiner, und das aus gutem Grund. Am Ende verlassen alle den Tisch, nur ein Auftraggeber bleibt sitzen und heuert den Devaronianer für einen neuen Job an.

Rezension von Der Stark-Hyperraum-Krieg

Der Stark-Hyperraum-Krieg ist eigentlich mehr eine Schlacht auf und um den Planeten Troiken. Die Republik hat noch überhaupt keine Streitkräfte und auch Stark kann seine Söldnertruppe nur mit Mühe zusammenhalten. Nach wenigen Tagen sind seine Pläne, die Galaxis zu kontrollieren, schon wieder Geschichte. Ein ausgewachsener Krieg bleibt der Galaxis zu diesem Zeitpunkt also erspart.

Weitaus interessanter ist ohnehin, die bekannten Charaktere in jungen Jahren zu sehen. Obi-Wan und Quinlan Vos sind noch Padawane, wobei letzterer sich später nicht mehr an die Ereignisse erinnern kann, da ihm und Aayla Secura auf einer anderen Mission das Gedächtnis geraubt wurde. Dies geht offenkundig auf eine andere Geschichte zurück und steht in keinem direkten Kontext mit diesem Comic. Der Gedächtnisverlust dient hier lediglich als Aufhänger, um die eigentliche Geschichte zu erzählen.

Diese ist durchaus spannend, wobei vor allem die Intrige um die Bacta-Verknappung starke Politthriller-Elemente hat. Leider wird die Wahrheit durch den Deal mit Nute Gunray nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Iaco Stark kommt ebenfalls ungeschoren davon, was ein wenig auf die Moral drückt. Stattdessen stirbt Meister Tyvakko einen sinnlosen Tod, da Gunray seinen Sicherheitsdroiden den Befehl gibt, alles zu töten, also nicht nur Starks Söldner.

Einen noch sinnloseren Tod stirbt Ranulph Tarkin, Vater des späteren imperialen Großmoffs Wilhuff Tarkin. Er fühlt sich von Plo Koon betrogen, der ihm das Kommando über seine Truppen genommen hat und außerdem trachtet er nach einem ruhmreichen Sieg. Er will sein Kommando und seinen Ruhm zurück und setzt daher mit seinem Suizid ein Zeichen. Tatsächlich erwirkt seine mächtige Familie später, dass er als Held von Troiken in die Geschichte eingeht, dabei hat er lediglich ein paar fleischfressende Käfer entfesselt, die einen längst besiegten Feind einem unnötigen und grausamen Tod zugeführt haben.

Die Jedi hüllen sich jedoch über alle Wahrheiten in Schweigen, um damit dem größeren Wohl des galaktischen Friedens zu dienen. Die wirklich großen Intrigen und Kriege warten allerdings noch in der Zukunft auf den Orden. Qui-Gons Tod ist das erste dunkle Omen dessen, was noch kommt.

An der grafischen Umsetzung dieses Abenteuers gibt es wenig auszusetzen. Der Detailgrad ist ausreichend und besticht vor allem durch eine interessante Architektur und aufwändige Wandverzierungen. Die Raumschiffe sehen ebenfalls gut aus, hätten hier und da aber noch etwas mehr Kontur vertragen können. Die Kostüme sind okay, bloß der Faltenwurf ist nicht immer optimal. Die Charaktere sind mal mehr, mal weniger gut zu erkennen, die größte Problemzone sind die Hände. Der Comic liegt aber immer noch im guten Mittelfeld.

An der Farbgebung gibt es noch weniger zu kritisieren. Die Farbverläufe sind gut, das Spiel von Licht und Schatten passt und es mangelt nicht an Leuchteffekten. Einzig Iaco Starks gelbe Jacke ist etwas grell geraten, weshalb er stets auffällt wie ein Kanarienvogel. Obwohl der Comic insgesamt durchaus gelungen ist, wird er von den Coverartworks übertroffen, die Gemälden gleich einen hohen Realismusgrad haben.

Rezension von Die devaronianische Version

Die zweite Geschichte, die im Rahmen der Comic-Kollektion zum ersten Mal auf Deutsch erschienen ist, kann nicht wirklich ernst genommen werden. Vilmarh Grahrks Prahlerei ist schlichtweg zu abgehoben, um wahr zu sein. Möglich, dass er einen Auftrag von Palpatine erhalten hat, aber er hat diesen bestimmt nicht von seinem Haustier fressen lassen. Ebenso ist Quinlan Vos bekanntlich noch am Leben und tatsächlich ein echter Jedi.

Ob Villie den Yinchorri wirklich Raumschiffe verschafft hat, ist derweil unklar. Es bleibt zu hoffen, dass dem nicht so ist, denn es wäre eine Katastrophe für alle angrenzenden Welten. Die Yinchorri sind zwar nicht besonders helle, lernen jedoch schnell den Umgang mit neuen Technologien und sind äußerst aggressiv. Dass Vilmarh den Sohn seines Cousins an die Töchter der kriegerischen Echsen verheiratet haben will, ist mindestens ebenso grausam.

Aber wer weiß schon, was von seiner Geschichte überhaupt der Wahrheit entspricht? Immerhin passt er seine Erzählung stets den Reaktionen seines Publikums an. Als einer der Anwesenden bemerkt, dass sein Bruder auf der zerstörten Nyss-Werft gearbeitet hat, beginnt Villie sofort, seine Schilderungen zu relativieren und seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Obendrein verstrickt er sich ständig in Widersprüche. So soll der geheimnisvolle Bobo zuerst von ihm verlangt haben, Jedi zu töten, während ihm das später plötzlich nicht mehr in seine Pläne passt. Die Jedi stellt er indessen als völlig unfähig und verzweifelt dar. Sie sollen den Verlust ihres Schatzes sehr betrauert haben, wobei die Darstellung Yodas stark an Gollum aus Herr der Ringe erinnert. Angesichts seiner Worte: „Mein Schatz!“ wirkt das ganz und gar nicht zufällig.

Am Ende nimmt sich Star Wars dann noch selbst auf die Schippe, als Vilmarh meint, er habe Bobo „in einer weit, weit entfernten Galaxis“ gefunden. Das Aussehen der Devaronianer scheint derweil an Mr. Spock aus Star Trek angelehnt zu sein, denn sie haben spitze Ohren wie Vulkanier. Nun ist bekannt, dass den Senderchefs Spocks Aussehen einst  zu „satanisch“ war, was möglicherweise der Grund sein könnte, warum man den Devaronianern zusätzlich Hörner verpasst hat. Mit der roten Hautfarbe, die Spock übrigens ursprünglich auch haben sollte, sehen die Devaronianer wahrhaftig teuflisch aus und werden nur noch von Darth Maul übertroffen.

An Insider-Gags mangelt es der Geschichte jedenfalls nicht, was einen durchaus hier und da schmunzeln lässt. Wirklich ernst nehmen kann man die Geschichte aber ohnehin nicht und sollte dies auch gar nicht erst versuchen. Vilmarh Grahrk ist ein außerirdischer Baron Münchhausen, der einen Haufen „Bantha-Mist“ erzählt, wie einer seiner Zuhörer korrekt anmerkt.

Passend dazu ist der Zeichenstil ebenfalls nicht allzu realistisch. Einige Charaktere, darunter insbesondere Yoda, sehen aus wie Karikaturen, was wohl durchaus beabsichtigt ist. Der Detailgrad der Umgebung ist ganz okay, wodurch der Gesamteindruck gerade noch als mittelprächtig bewertet werden kann. Die Koloration ist nicht unbedingt besser. Manche Farben sind zu grell, andere dagegen total entsättigt. Glanzeffekte gibt es kaum, wirklich gut sehen lediglich Goldgegenstände und Explosionen aus.

Fazit

Die Titelgeschichte ist durchaus interessant und auch grafisch ganz gut umgesetzt. Bekannte Charaktere sind hier in ihren besten Jahren zu erleben. Die Bonusgeschichte ist dagegen Seemannsgarn oder eben „Bantha-Mist“. Die Story sorgt zwar für kurzweilige Unterhaltung, ist aber definitiv kein Kanon. Erschienen ist Der Stark-Hyperraum-Krieg u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 112 in der Star Wars Comic-Kollektion.

Info

Autor: John Ostrander
Zeichner: Davidé Fabbri
Farben: Dave McCaig & Guy Major
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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8 10 0 1
  • Story 1
    10/10
  • Zeichenstil 1
    8/10
  • Koloration 1
    9/10
  • Story 2
    5/10
  • Zeichenstil 2
    6/10
  • Koloration 2
    7/10
8/10
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