Kaum trifft Rekrut Thom auf Coruscant ein, wird er in den Putsch des Akademie-Direktors General Gentis hineingezogen.

Darth Vader und das GeistergefängnisHandlungen

Der Rekrut Laurita Thom hat als Jahrgangsbester der imperialen Akademie von Raithal die ehrenvolle Aufgabe, eine Rede vor der bis dato größten Abschlussklasse auf Coruscant zu halten. Anschließend überreden ihn seine Freunde Caul und Shens, auf das große Abschlussbankett mitzukommen. Auf der Party bekommt Thom vom Akademiedirektor General Gentis, einem Helden der Klonkriege, seine neue Einsatzorder. Zum Lieutenant befördert soll er direkt Großmoff Tarkin unterstellt werden. Obwohl er als Kind bei einem Bombenanschlag, der seine Eltern tötete, schwer entstellt wurde und seinen linken Arm verloren hat, könnte es nicht besser für ihn laufen.

Dann locken ihn seine Freunde ins Cockpit eines TIE-Prototypen und noch während er sich zu befreien versucht, bricht rund um ihn herum ein Putsch los. Seine Freunde sind darin involviert und als Thom mitten in den Kämpfen landet, fleht ihn der tödlich verletzte Shens an, sich dem Putsch von General Gentis anzuschließen und Darth Vader zu töten. Stattdessen erschießt er Shens und dient sich Darth Vader an.

Mit dem dunklen Lord geht es weiter zum imperialen Palast, wo genau in diesem Moment eine biologische Bombe hochgeht. Das freigesetzte Virus zerfrisst die Lungen der Personen im Gebäude und Palpatine überlebt nur knapp aufgrund der dunklen Seite der Macht. Unter den Überlebenden befindet sich außerdem Großmoff Trachta, der aufgrund einer Kriegsverletzung ein Atemgerät benötigt, welches ihn vor dem Virus geschützt hat. Gemeinsam mit Trachta bringen Vader und Thom den schwer angeschlagenen Imperator zu einer geheimen Startrampe und legen ihn in eine Stasiskammer.

Da Palpatine nicht lange ohne medizinische Versorgung überleben kann, sucht Vader im Jedi-Tempel nach Informationen über einen sicheren Ort. Er findet ihn in einem geheimen Jedi-Gefängnis. Der Orden nutzte es während der Klonkriege, um gefangene Separatistenführer zu inhaftieren. Es wird nur von einer Jedi-Meisterin sowie einer Handvoll Sicherheitsdroiden bewacht. Die sind schnell überwältigt und danach bringt Vader seinen Meister erst einmal auf die Krankenstation.

Um den Putsch auf Coruscant niederzuschlagen, befreit Vader auf Thoms Rat hin alle Gefangenen, um sie zu rekrutieren. Alle, bis auf einen dunklen Jedi, der Trachta einst verstümmelt hat und an dem dieser nun  grausame Rache übt. Den Rest der über 200 Insassen lässt der dunkle Lord gegeneinander antreten, denn er will nur die Stärksten für seine Mission. Übrig bleiben 33, mit denen es zurück nach Coruscant geht.

Unter den rekrutierten Häftlingen befindet sich Captain Volta, deren tragische Familiengeschichte sie zu den Separatisten geführt hat. Als ausgebildete Pilotin kann sie Großmoff Tarkins Shuttle aufspüren und abfangen, bevor dieser in Gentis’ Falle tappt. Samt ihrer neuen Rekruten schleichen sich Vader, Trachta und Thom an Bord und überwältigen bei ihrer Ankunft Direktor Gentis’ Truppen, die überwiegend aus jungen Akademieabsolventen bestehen. Thom lässt es sich dabei nicht nehmen, seinen ehemaligen Freund Caul Gentis zu exekutieren, der kein Geringerer als der Sohn des Generals ist. Dem bleibt keine Zeit zum Trauern, denn der zwischenzeitlich genesene Imperator höchstpersönlich grillt ihn mit Machtblitzen und beendet so den Putsch.

Den befreiten Separatisten verspricht Großmoff Trachta Pardon. Eigentlich will er sie sogar in die imperiale Flotte integrieren, doch Darth Vader stellt sich dem entgegen. Der Sith schickt sie ins Exil, sabotiert dabei jedoch deren Raumschiff, das kurz nach dem Start explodiert. Einzig Volta überlebt, da Thom sich für ihre Aufnahme in die imperiale Akademie eingesetzt hat. Er selbst bekommt höchste Anerkennung vom Imperator, wodurch Darth Vader ihn allerdings als Konkurrenz betrachtet. Sein Fall kommt plötzlich und ist im wahrsten Sinne des Wortes tief.

Die Bonusgeschichte spielt direkt im Anschluss an Episode IV – Eine neue Hoffnung und schildert, wie Darth Vader der Zerstörung des Todesstern entkommen ist und den Weg zurück nach Coruscant gefunden hat. Ihm gelingt ein Hyperraumsprung zum nächsten imperialen Außenposten auf Vaal, in dessen Orbit sein TIE-Jäger von einem Asteroiden getroffen wird. Er stürzt auf den Planeten ab, wo er sich gegen hyänenartige Raubtiere zur Wehr setzen muss. Als er das halbe Rudel samt dessen Anführer abgeschlachtet hat, wird er selbst zum neuen Alphatier.

Auf dem Außenposten tun derweil drei imperiale Offiziere ihre Pflicht. Mehr oder weniger, denn eigentlich nimmt nur Privitt seinen Job ernst. Gerade als er sein Verhalten dem seiner zwei faulen Vorgesetzten anpasst, kreuzt Darth Vader auf und lässt alle drei von seinem Hyänenrudel zerfleischen. Anschließend fliegt der dunkle Lord mit dem Shuttle des Außenpostens zurück nach Coruscant.

Rezension von Darth Vader und das Geistergefängnis

Der Putsch von General Gentis gehört zu den Legends und ist damit kein offizieller Kanon. Innerhalb der Legends wird er jedoch wieder aufgegriffen und u. a. in der Dark Times-Reihe erwähnt. An und für sich macht ein solcher Akt zu Beginn des Imperiums durchaus Sinn. Innerhalb des Militärs gibt es immer noch zahlreiche Offiziere, die loyal zur Republik stehen und nichts mit dem Imperium anfangen können. Die Herrschaft Palpatines ist zudem keineswegs gefestigt und der Todessterns als Mittel der Abschreckung befindet sich noch im Bau und unterliegt der Geheimhaltung.

Direktor Gentis hat jedoch gänzlich andere Motive. Ihm stinkt es, dass unter Imperator Palpatine täglich hunderte seiner Untergebenen an diversen Fronten fallen und heimlich ins imperiale Krematorium auf Coruscant geschafft werden. Er bildet die Rekruten nicht aus, damit sie als Kanonenfutter enden. Außerdem sind auch schon einige seiner eigenen Söhne gefallen.

In Gentis’ Augen ist Palpatine das Problem, das Imperium selbst will er nicht stürzen und schon gar nicht die Republik wiederherstellen. Vielmehr will er sich selbst zum Imperator ausrufen lassen, sobald er Großmoff Tarkin aus dem Weg geräumt hat. Bei seinen Putschplänen unterliegt er jedoch dem Irrtum, dass er den Imperator nach dem Bombenanschlag auf dessen Palast für tot hält. Hier ergibt sich eine offensichtliche Parallele zum Stauffenberg-Attentat auf Hitler. Allerdings ähnelt Gentis eher einem Ernst Röhm, da er mitnichten einem kleinen Verschwörerkreis angehört, der mittels Täuschung arbeitet, sondern ein ganzes Heer befehligt, welches fest an seine Putschpläne glaubt.

Der Ausgang ist für ihn in jedem Falle ähnlich, denn er scheitert und stirbt. Maßgeblich dafür verantwortlich ist Lieutenant Laurita Thom. Aufgrund seiner Gesichtsverbrennungen und seines fehlenden linken Arms wird er anfangs von allen unterschätzt, doch er steigt aufgrund seiner hervorragenden Leistungen schnell in der Hierarchie des Imperiums auf. In Vaders Augen etwas zu schnell, weshalb der dunkle Lord für einen noch schnelleren Fall sorgt. Wer dem Bösen dient, dem wird Böses wiederfahren.

Warum Vader indessen Großmoff Trachta verschont, ist unklar. Während Thom ein absoluter Kriecher ist, der sich bei jeder Gelegenheit anbiedert, steht Trachta in offener Konkurrenz zu dem Sith-Lord und macht keinen Hehl daraus, dass er ihn verachtet. Ebenso unklar ist, wie es Thom gelingen konnte, Volta an der Akademie unterzubringen, während Vader Trachtas Vorschlag einer Amnestie für alle Exknackies doch kurz zuvor abgelehnt und selbige aus purer Bosheit ins Jenseits befördert hat. Das Verhalten des dunklen Lords ist höchst inkonsequent und unlogisch.

Gleiches gilt für den Jedi-Rat, der doch tatsächlich ein geheimes Gefängnis für Kriegsverbrecher der Konföderation unabhängiger Systeme unterhalten hat. In den Aufzeichnungen, die sich Vader im Tempel ansieht, fragt sich bereits sein Alterego Anakin Skywalker, wohin all die Gefangenen verschwunden sind, die er nach Coruscant gebracht hat. Der Rat verweigert ihm aber jede Antwort. Das Verschwindenlassen von Gefangenen ist nun wirklich extrem untypisch für die Jedi, und zum Glück ist das Geistergefängnis kein Kanon. Andernfalls hätte der Jedi-Rat komplett aus dunklen Jedi bestanden. Das Einzige, was durch diese Szene glaubwürdiger wird, ist der Hass Vaders auf die Jedi, da diese das Rechtssystem der Republik untergraben haben.

Grafisch ist die halbgare Handlung ganz passabel umgesetzt. Der Zeichenstil hätte etwas feiner sein können, aber zumindest die Hauptcharaktere sind gut herausgearbeitet. Bei den Nebenfiguren sieht das schon anders aus. Die Rekruten haben alle die gleichen Gesichtszüge, dabei sind sie überhaupt keine Klone wie die Soldaten der alten Generation. Leider ist dies nicht der einzige Fauxpas. Unter den Raumschiffen, die nicht sonderlich sauber gezeichnet sind, befindet sich eine imperiale Fähre, wie sie eigentlich erst viel später in Produktion gehen sollte, Wenige Monate nach Ausrufung des Imperiums sind noch die alten Fähren der Republik in Benutzung. Wenigstens V-Wings kommen noch vor, leider mangelt es diesen jedoch an Details.

Wirklich gut sehen dagegen die Stadtlandschaften auf Coruscant sowie das Geistergefängnis aus. Architektur hat der Zeichner definitiv drauf, womit es doch noch einige Schauwerte gibt. Außerdem hat der Zeichner ein Händchen fürs Gruselige, denn sowohl die Gesichtsverbrennungen von Thom als auch die Augenimplantate von Großmoff Trachta sehen wirklich schaurig aus.

An der Farbgebung gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Es gibt sowohl warme als auch kalte Szenen, die gut aufeinander abgestimmt sind. Durch die Farbverläufe entstehen zusätzliche Details wie Hautstruktur und Glanzeffekte. Die Weltraumhintergründe sind gelungen und besonders hervorzuheben sind die blau leuchtenden Hologramme im Jedi-Tempel, durch welche die abendliche Skyline Coruscants hindurch schimmert.

Rezension von Auf verlorenem Posten

Während die Hauptstory kurz nach Episode III spielt, macht die Bonusgeschichte einen Sprung um rund 20 Jahre nach vorn, wo sie direkt an Episode IV anschließt. Darth Vader ist bekanntlich in seinem TIE-Advanced der Zerstörung des Todessterns entkommen und war danach komplett auf sich gestellt. Zum Glück hat sein spezieller TIE-Jäger einen Hyperraumantrieb, doch ist das Schiff stark beschädigt. So weit, so Kanon.

Alles, was darauf folgt, ist hingegen Legends und taugt auch nicht sonderlich dafür, eine überzeugende Heimkehr des dunklen Lords in den Kanon einzufügen. Das fängt schon damit an, dass der imperiale Außenposten auf Vaal mit nur drei Mann besetzt ist und lediglich aus einer umzäunten Ministation mit einem Shuttle besteht. Übrigens könnte der Name Vaal ein kleiner Insider-Gag sein, denn so heißt auch eine künstliche Intelligenz, die in der Star Trek-Episode Die Stunde der Erkenntnis die Bewohner des Planeten Gamma Trianguli VI versklavt. Inhaltlich gibt es allerdings keine Übereinstimmungen zum Comic.

Auf Vaal leben hyänenartige Raubtiere, deren cartoonhaftes Aussehen nicht sonderlich überzeugend ist. Darth Vader schlachtet erst mal aus purer Bosheit das halbe Rudel ab, aber als er zum neuen Alphatier wird, bedeutet ihm das Rudel plötzlich etwas und er hilft seinen neuen Freunden, andere Tiere zu erlegen. Das passt weder zum Charakter des dunklen Lords, noch ergibt es irgendeinen Sinn. Anfangs verteidigt er sich zwar noch in Notwehr, aber später ergötzt er sich nur noch am Gemetzel.

Aus ebenso purer Boshaftigkeit hetzt er am Ende das Rudel auf die drei Offiziere des Außenpostens, die er gerade beim Däumchendrehen erwischt. Das ist selbst für einen Sith etwas drastisch, immerhin handelt es sich um Imperiale und nicht um Rebellen. Klar macht Vader auch in den Filmen mit den eigenen Offizieren kurzen Prozess, aber die müssen sich dann schon etwas mehr geleistet haben, als nur dumm in der Sonne herum zu stehen. Übrigens ist es ein Rätsel, wie Vader die drei Müßiggänger überhaupt so plötzlich beim Nichtstun erwischen konnte, denn die Anlage ist umzäunt und das Tor geschlossen. Wie ist er mit dem Rudel auf das Gelände gelangt?

So überflüssig wie die Story ist, kommt auch der Zeichenstil daher. Die Charaktere sind eher schlicht skizziert und machen ziemlich lange Gesichter. Auch den Tieren haftet etwas Cartoonhaftes an. Immerhin sind die Raumschiffe meist ganz gut getroffen, aber das gilt nur äußerlich. Die Kontrollen in Darth Vaders TIE-Jäger sind sehr unsauber gezeichnet, als wäre hier ein Kind mit Buntstiften am Werk gewesen. Auch andere Anlagen wirken skizzenhaft, da überschüssige Bleistiftlinien mit nachgetuscht worden sind, statt sie wegzuradieren. Am schlimmsten hat es die Bäume erwischt, deren Laub aus grünem Gekritzel besteht. Immerhin kann sich aber die Koloration sehen lassen und rettet, was noch zu retten ist.

Fazit

Die Geschichte um das Geistergefängnis ist im Großen und Ganzen okay, obwohl es kleinere Logiklücken gibt und der Plot um das Geistergefängnis die Jedi echt schlecht dastehen lässt. Die Bonusgeschichte kann dagegen gar nicht überzeugen. Als weiteren Bonus gibt es einen kurzen Artikel über die Dreharbeiten zu Episode IV, der auf die Probleme von Kenny Baker und Anthony Daniels mit ihren Droidenkostümen eingeht, sowie einen zweiseitigen Werbeartikel über die Star Wars-Modelle von Lego. Eine Covergalerie gibt es diesmal nicht. Erschienen ist Darth Vader und das Geistergefängnis u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 3 in der Star Wars Comic-Kollektion.

Info

Autoren: Haden Blackman / Paul Alden
Zeichner: Agustin Alessio / Raul Trevino
Farben: Michael Nagula
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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  • Story 1
    5/10
  • Zeichenstil 1
    7/10
  • Koloration 1
    10/10
  • Story 2
    1/10
  • Zeichenstil 2
    4/10
  • Koloration 2
    9/10
6/10
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