Auf Darth Maul und seinen Bruder Savage Opress wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, was sich als schlechte Idee herausstellt.
Handlung
Darth Maul und sein Bruder Savage Opress machen die Galaxis unsicher, was dazu führt, dass der Minenunternehmer Ja’Boag ein Kopfgeld auf die beiden aussetzt. Immerhin haben die zwei Zabrak einen wichtigen Geschäftspartner getötet und schaden damit dem Geschäft. Eine wirklich gute Idee ist das Kopfgeld jedoch nicht, da die beiden Sith nicht nur alle Kopfgeldjäger problemlos ausschalten, sondern auch Jagd auf Ja’Boag machen.
Der Unternehmer versteckt sich in einer seiner Minen auf dem Planeten Moorjhone, wo er alsbald heimgesucht wird. Zu seinem Glück schickt der Jedi-Rat Judd, Salmara und deren Padawan Dray, um ihn zu schützen. Zwar wird Meister Judd verletzt und Dray verliert beide Hände, aber immerhin können sie zunächst Savage in Karbonit einfrieren und Maul in die Flucht schlagen. Den Rest soll die erbarmungslose Wüste erledigen, wie Ja’Boag meint.
Dummerweise hat der gierige Geschäftsmann zuvor die gesamte einheimische Bevölkerung ebenfalls zum Sterben an die Oberfläche verbannt. Die Moorjhoni sehen Darth Maul daher als ihren Erlöser an, der ihnen prophezeit wurde. Der „Dämon im Licht“, wie es in der Legende heißt, soll sie vor dem Tag der drei Sonnen retten, der alle zehn Jahre eintritt und in Kürze wieder ansteht. Wenn an besagtem Tag die dritte Sonne über Moorjhone aufgeht, steigen die ohnehin schon heißen Temperaturen auf ein Niveau, welches alles Leben an der Oberfläche auslöscht.
Der Sith fügt sich in die Rolle ein, da ihm eine Armee durchaus gelegen kommt, um seinen Bruder aus der Mine zu befreien. Er drillt die Moorjhoni gnadenlos und lässt sie erst kurz vor Sonnenaufgang angreifen, damit kein Zurückweichen mehr möglich ist. Allerdings greift die Republik in die Schlacht ein, denn die Jedi sind inzwischen darauf gekommen, dass Ja’Boag kein gewöhnlicher Geschäftsmann ist, sondern die Einheimischen auslöschen will.
Der Jedi-Rat hat Meister Kenobi mit dem Sternenzerstörer Liberation geschickt, um diesem Treiben ein Ende zu setzen. Allerdings tötet Maul mit einem Speerwurf einen Klonsoldaten, was die Lage eskalieren lässt. Während er mit seinem Bruder entkommt, beendet Jedi-Meister Judd das Gefecht zwischen den Morrjhoni und den Klonsoldaten. Er wird damit zu deren wahrem Erlöser und opfert sich selbst, um alle Überlebenden in die unterirdische Mine zu evakuieren. Über den Verantwortlichen Ja’Boag richten derweil die Sith.
Rezension von Darth Maul – Todesurteil
Im Gegensatz zu den bisherigen Comics, die während der Ära der Klonkriege spielen, basiert dieser Band auf der TV-Serie. Die Geschichte entstand erst nach der fünften Staffel von The Clone Wars und zuvor wäre es auch gar nicht möglich gewesen, den tot geglaubten Darth Maul zurückzuholen, da sein Überleben erst in der Serie festgelegt wurde. Weiterhin erhielt Maul mit Savage Opress einen Bruder, der im Comic ebenfalls eine Rolle spielt.
Die Handlung um die beiden Zabrak-Brüder kann voll und ganz überzeugen. Sie fügt sich sogar perfekt in den Kanon ein und erhebt Darth Maul über die Rolle des brutalen Vollstreckers. Wie sein einstiger Meister Darth Sidious manipuliert er die Bevölkerung eines ganzen Planeten, um sie für seine Ziele einzuspannen. Eine einheimische Prophezeiung über einen „Dämon im Licht“, der eine Art Erlöser für die Einheimischen darstellt, kommt ihm dabei zupass.
Selbstverständlich werden die Moorjhoni von Maul enttäuscht und erkennen dies erst, als er sie als Ablenkung missbraucht. Allerdings erfüllt sich die Prophezeiung am Ende doch noch, als der Jedi-Meister Judd, welcher durch seine reptiloide Gestalt ebenfalls wie ein Dämon erscheint, den Kampf beendet und alle Überlebenden in die Mine führt. Um Leben zu retten, lässt er erst Maul entkommen und opfert sich am Ende selbst, was ihn zu einem wahren Jedi macht.
Meisterin Salmara findet in Ja’Boags Büro einen weitaus weniger heldenhaften Tod, als sie sich Darth Maul in den Weg stellt und dabei hinterrücks von dessen aufgetautem Bruder mit dem Lichtschwert erdolcht wird. Da sie allein kaum eine Chance gegen solch mächtige Sith hatte, hätte sie besser aus dem Weg gehen sollen. Zumal Maul es gar nicht mal auf Salmara oder deren Padawan abgesehen hatte. Ihm ging es nur darum, seinen Bruder zu befreien und das Kopfgeld loszuwerden. Dray lässt er daher auch am Leben, ebenso wie er ihm zuvor die Hände nur deswegen abgeschlagen hatte, weil ihn der Junge angegriffen hat.
Übrigens sind dem Jüngling die Hände wieder angenäht worden. Bacta scheint ein wahres Wundermittel zu sein, was die Frage aufwirft, warum Anakin Skywalkers rechter Unterarm nicht mehr zu retten war? Oder wäre es einfach nur zu drastisch gewesen, wenn ein kleines Kind seine Hände dauerhaft eingebüßt hätte?
Drastisch wird es zum Ende aber doch noch. Nachdem Maul und Savage ihren Gefangenen überzeugt haben, die Kopfgeldjagd abzublasen und ihnen als Entschädigung sein gesamtes Vermögen zu überweisen, wird Ja‘Boag kurzerhand durch die Luftschleuse befördert. Obgleich es sicherlich nicht das Ziel der beiden Sith war, haben sie damit dennoch für Gerechtigkeit gesorgt.
Die gelungene Handlung ist in ebenso gelungenen Bildern erzählt. Der Zeichenstil ist sehr detailliert und die Charaktere sind gut getroffen. Die katzenartigen Moorjhoni sind alle individuell gestaltet, sodass alle leicht auseinander zu halten sind. Der Sternenzerstörer mit dem passenden Namen Liberation ist ebenfalls perfekt umgesetzt, lediglich die Flügel der republikanischen Kanonenboote sind auf einem Bild etwas zu lang geraten.
An der Koloration gibt es gleichermaßen nichts auszusetzen. Die Farbverläufe sind fließend, der Lichteinfall passt, ebenso die Leucht- und Blendeffekte. Fast schon fotorealistisch sind die Covergestaltungen, für welche sich mit Dave Dorman ein anderer Künstler verantwortlich zeichnet. Darth Maul wirkt hier wirklich furchteinflößend, weshalb es absolut nachvollziehbar ist, dass die Moorjhoni ihn für einen Dämon halten.
Fazit
Fans der Serie The Clone Wars kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Handlung um Darth Maul und Savage Opress ist spannend erzählt und grafisch einwandfrei umgesetzt. Als Bonus gibt es zwei Artikel. Der erste beschäftigt sich mit der Geschichte der Star Wars-Comics, welche noch vor dem Kinostart von Eine neue Hoffnung beginnt. Im zweiten geht es um die überarbeitete Fassung von Episode IV, in der Han Solo nicht länger zuerst auf Greedo schießt. Erschienen ist Darth Maul: Todesurteil u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 11 in der Star Wars Comic-Kollektion.
Info
Autor: Tom Taylor
Zeichner: Bruno Redondo
Farben: Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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