Darth Maul und Mutter Talzin werden zur Zielscheibe für Darth Sidious und dessen neuem Schüler Count Dooku.

Sohn DathomirsHandlung

Zu Beginn wird Darth Maul von einigen Mandalorianern aus dem geheimen Separatistengefängnis auf Stygeon befreit – direkt vor den Augen seines einstigen Meisters Darth Sidious und dessen neuem Schüler Count Dooku. Sidious kommt dies jedoch durchaus gelegen, denn er beabsichtigt, Maul als Köder gegen Mutter Talzin zu benutzen. Einst war die Nachtschwester seine Verbündete, doch inzwischen führen die beiden eine persönliche Fehde gegeneinander.

Was folgt, ist ein intrigantes Kräftemessen dunkler Mächte. Zunächst lässt der Sith-Lord Talzins Sohn von Count Dooku und General Grievous erbarmungslos verfolgen. Erst machen sie das Lager von Mauls mandalorianischen Verbündeten auf Zanibar dem Erdboden gleich, kurz darauf bombardieren sie Ord Mantell, wo er sich mit seinen Unterstützern von der Schwarzen Sonne und den Pykes trifft.

Auf Ord Mantell hoffen sie auch, Mutter Talzin aus der Reserve zu locken, doch die schickt nur einige Zabrak-Krieger. Während sie Count Dooku nicht in die Falle geht, erwischt Maul den Separatistenführer sowie General Grievous auf deren Flaggschiff und bringt die beiden auf eine geheime Asteroidenbasis der Mandalorianer. Dort unterbreitet Talzin dem Count ein Angebot, sich mit ihr gegen Sidious zu verbünden, worauf er scheinbar eingeht.

Tatsächlich müssen sie sich erst einmal gegen republikanische Kräfte verbünden, die Palpatine Maul zusätzlich auf den Hals gehetzt hat. General Kenobi ist durch die Ermordung seiner Freundin Satine durch Maul besonders motiviert, diesen unschädlich zu machen. Allerdings gelingt es lediglich Dooku, eine Jedi-Meisterin zu töten, bevor er mit Maul entkommen kann. Ebenso gelingt es Grievous, sich mit einer Rettungskapsel abzusetzen.

Noch vor der Ankunft auf Dathomir erkennt Maul, dass Dookus Allianz von Sidious geplant war, und beendet diese. Er bietet seinen Gefangenen als Opfer für seine Mutter dar, die dem Count die Lebensenergie aussaugt, um sich zu manifestieren. In dem Moment tauchen jedoch Grievous und Sidious höchstpersönlich auf. Zu dritt können sie Talzin überwältigen, die ihrem Sohn mit letzter Kraft die Flucht ermöglicht, bevor der Cyborg-General sie mit zwei Lichtschwertern niederstreckt. Die Sith haben schlussendlich über die Nachtschwestern gesiegt und Maul bleiben nur noch eine Handvoll mandalorianischer Verbündeter, mit denen er seine Heimatwelt verlassen muss.

Die zweite Geschichte „Namenlos“ spielt noch vor Episode I. Darth Sidious schickt seinen Schüler darin aus, einen Jedi zu töten. Der Twi’lek erweist sich jedoch als schnell und geschickt. Nur mit einem Holzstab bewaffnet schafft er es, Maul zu besiegen. Dieser modifiziert daraufhin sein Lichtschwert und fügt eine zweite Klinge hinzu, mit der er den Jedi überrumpelt. Als sein Meister ihm empfiehlt, dem Lichtschwert einen Namen zu geben, lehnt dieser ab, da er in der Waffe nur ein Werkzeug sieht.

In „Gebrandmarkt“ unterzieht Sidious seinen Schüler einer weiteren Prüfung. Von einem Planeten im Äußeren Rand geht eine Erschütterung der Macht aus, die Maul unterbinden soll, bevor die Jedi sie ebenfalls spüren. Wie sich herausstellt, kämpfen dort auf einer rauen Welt Nutzer der dunklen Seite in einem blutigen Ring für Geld. Maul soll dem Champion eine Botschaft seines Meisters überbringen, die zu seiner Überraschung in einem Angebot an den Kämpfer besteht, Sidious‘ neuer Schüler zu werden. Dieser müsse dafür nur Maul töten.

Zunächst bekommt es Maul mit der Angst zu tun, denn im Ring macht ein Dämpfungsfeld sein Lichtschwert unbrauchbar. Doch aus Furcht erwächst bekanntlich Zorn, woraus wiederum Hass erwächst und der stärkt die dunkle Seite. So gelingt es Maul mittels der Macht, das Dämpfungsfeld zu zerstören und seinen Möchtegern-Nachfolger mit dem Lichtschwert zu enthaupten. Mit seinem Sieg dämmert ihm, dass dies alles nur eine Prüfung war und sein Meister bestätigt ihm, diese bestanden zu haben.

Rezension von Darth Maul: Sohn Dathomirs

Die Titelgeschichte war ursprünglich als Drehbuch für die sechste Staffel der TV-Serie The Clone Wars gedacht und zählt daher zum offiziellen Kanon. Der Band ist daher auch nicht mit Legends übertitelt. Allerdings gibt es gute Gründe, warum die Story nie verfilmt worden ist und daher durchaus zu den Legends zählen sollte. So warnt Maul seinen Nachfolger Dooku, dass sein einstiger Meister den Count ebenso verraten werde, wie er selbst von ihm verraten wurde. Sidious habe längst einen neuen Schüler erwählt. Dieses Vorwissen steht jedoch in krassem Widerspruch zu Count Dookus überraschtem Blick, als sein Meister Anakin Skywalker befiehlt, ihn zu töten.

Ansonsten fügt sich die Geschichte nahtlos in den Serienkanon ein. Die Handlung setzt nach der Gründung des Schattenkollektivs durch Maul und dessen Bruder ein. Auf Mandalore war Maul für den Tod von Herzogin Satine verantwortlich und regierte den Planeten für kurze Zeit zusammen mit Savage über ein Marionettenregime, bis Palpatine ihre Machenschaften dort beendete und dabei Opress tötete. Aus diesem Grund ist Maul nun wieder als Einzelkind unterwegs, hat aber immer noch einige Mandalorianer auf seiner Seite. Außerdem ist er im Besitz des schwarzen Schwertes von Mandalore.

Während die Wiederauferstehung von Maul und die Einführung seines Bruders noch einigen neuen Erzählstoff aufbieten konnten, wird die vorliegende Geschichte durch die aus Episode III bekannten Ereignisse recht vorhersehbar. Es ist von Anfang an klar, dass Count Dooku sich weder Maul anschließen noch seiner Mutter Talzin unterliegen wird, da sein Schicksal bereits feststeht. Gleiches gilt für General Grievous, der einmal mehr mit einer Rettungskapsel entkommt.

Einzig der Tod von Mutter Talzin ist eine Überraschung und hätte definitiv in die Serie gehört. Für Maul läuft es ebenfalls nicht gerade gut und das nicht nur, weil er nach seinem Bruder nun auch noch seine Mutter verliert. Sein Schattenkollektiv erleidet eine herbe Niederlage, woraufhin sich die Pykes und die Schwarze Sonne von ihm abwenden. Er muss quasi noch mal von vorne anfangen und wird dies mit der Gründung von Crimson Dawn bekanntlich tun.

Die Jedi sind in dieser Geschichte eigentlich überflüssig, denn im Kern geht es um einen Konflikt zwischen Sith und den Nachtschwestern. Obi-Wan Kenobi und Mace Windu gibt die Mission, auf welche der Oberste Kanzler sie schickt, lediglich Rätsel auf. Einen Sieg erringen sie weder über die Separatisten noch über Maul oder das organisierte Verbrechen. Dafür verlieren sie mit Tiplee eine weitere Meisterin, die bereits aus der TV-Serie bekannt ist, nun jedoch in einem Comic aus selbiger herausgeschrieben wird. Für Fans der Serie, die diesen Band nicht besitzen, wird ihr Verschwinden damit unerklärlich.

Der Zeichenstil ist ganz okay, wenn auch nicht so detailliert wie im Vorgänger-Band Darth Maul: Todesurteil, der zudem die interessantere Story zu bieten hat. Hier sind bei weitem nicht alle Charaktere gut getroffen. Count Dooku sieht nicht wirklich wie Christopher Lee aus, Kanzler Palpatine ist ebenso nur mit viel Fantasie zu erkennen und Aayla Securas Gesicht ist viel zu kantig. Darth Maul und Mutter Talzin sind dagegen einigermaßen gut getroffen und General Grievous ist am besten gelungen.

Die Kampfdroiden sind so weit okay, haben aber seltsame Muster aufgesprüht. Die Raumschiffe sind ebenfalls geglückt und die Raumschlachten können überzeugen. Die planetaren Anlagen hätten derweil mehr Detailtiefe vertragen können. Insgesamt gesehen wäre hier zwar mehr drin gewesen, aber der Stil ist keineswegs schlecht und bietet einige Schauwerte.

Bei der Koloration gibt es schlussendlich nichts zu kritisieren. Die Farben fließen weich ineinander über und der Lichteinfall ist perfekt. Es mangelt nicht an Leuchteffekten und die Explosionen sorgen für die nötige Action. Besonders hervorzuheben sind die leuchtenden Sternenhintergründe, die sämtliche Bilder auf Raumschiffen und Stationen erheblich aufwerten.

Rezension von Namenlos

Diese lediglich acht Seiten umfassende Kurzgeschichte ist leider nur ein Lückenfüller. Darth Maul soll einen Jedi massakrieren, was ihm erst im zweiten Anlauf gelingt. Beim ersten Mal schafft es der Twi’lek noch, den Sith mit einem Holzstab abzuwehren, doch dies scheint ihn überheblich und unvorsichtig zu machen. Andernfalls hätte er sich nach dem ersten Angriff einen anderen Ort zum Meditieren gesucht oder sich wenigstens mit einem Lichtschwert verteidigt.

Die Story ist ein recht dürftiger Erklärungsversuch dafür, dass Darth Mauls Lichtschwert zwei Klingen hat. Warum sein Meister ihn auffordert, diesem Schwert einen Namen zu geben, ist nicht nachvollziehbar. Bisher hat kein Sith und auch kein Jedi seiner Waffe je einen Namen gegeben. Das hier ist Star Wars und nicht Full Metal Jacket! Da diese Kurzgeschichte ohnehin wieder mit Legends übertitelt ist, kann man sie getrost ausblenden.

Sie hat ohnehin nicht einmal optisch was zu bieten. Die Bilder erinnern an die Kinderzeichnungen, die sonst in den Panini-Heften unter den Leserbriefen abgedruckt sind und selbst dort haben einige Kids mehr drauf als das. Der Stil ist kantig und skizzenhaft, sodass die Charaktere bestenfalls als Karikaturen durchgehen. Die Hintergründe bestehen meist nur aus farbigen Flächen und wenn doch mal was zu sehen ist, wünscht man sich die leeren Flächen direkt zurück.

Die Farben sind ebenfalls sehr schlicht gehalten, Licht und Schatten werden durch nur zwei scharf abgegrenzte Nuancen erzeugt. Farbverläufe gibt es nur wenige, darunter bei Leuchteffekten, die aber auch nicht wirklich überzeugen können. Für eine Auftragsarbeit ist das Ergebnis in jeder Hinsicht mehr als dürftig.

Rezension von Darth Maul: Gebrandmarkt

Die letzte Story führt ebenfalls in die Zeit vor Episode I zurück und bietet einen Einblick in Darth Mauls Ausbildung. Zwar ist die Falle, die Darth Sidious seinem Schüler stellt, lediglich ein Test, doch wenn Maul diesen nicht bestanden hätte, wäre wohl Silus sein Nachfolger geworden. Sith haben da wenig Mitgefühl mit ihren Schülern, insbesondere, wenn diese scheitern. In der Hinsicht bringt der Comic den Charakter der dunklen Seite binnen 12 Seiten sehr gut auf den Punkt.

Grafisch ist die Kurzgeschichte zwar kein großer Wurf, aber allemal besser als die vorhergehende Story. Darth Maul ist gut getroffen, sein Sith-Infiltrator und die Droidekas sind gelungen. Silus und einige der Aliens wirken dagegen etwas plump und die Oberfläche des Planeten ist eher unspektakulär. Die Farbpalette ist stark eingeschränkt und es gibt nur auf großen Flächen allzu lineare Farbverläufe. Immerhin die Leuchteffekte sehen aber gut aus.

Fazit

Da die Hauptstory zum Kanon gehört, sollte sie in keiner Sammlung fehlen, auch wenn sie eher durchwachsen ist. Die zweite Bonusgeschichte Gebrandmarkt ist ganz nett, aber Namenlos ist leider ein Totalausfall. Als weiteren Bonus gibt es einen Artikel über Musiker, die in ihren Werken einen Bezug zu Star Wars haben. Darunter die Beastie Boys, nach deren Album Hello Nasty wiederum der X-Wing-Pilot Ello Asty aus Episode VII benannt ist. Leider wurde im Artikel der Song Dark Side of the Force von S.P.O.C.K. vergessen. Erschienen ist Darth Maul: Sohn Dathomirs u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 18 in der Star Wars Comic-Kollektion.

Info

Autor: Jeremy Barlow, Christian Read & Rob Williams
Zeichner: Juan Frigeri, Chris Slane & Cully Hamner
Farben: Wes Dzioba, Giulia Brusco, Matt Hollingsworth & Wil Glass
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

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7 10 0 1
  • Story 1
    7/10
  • Zeichenstil 1
    7/10
  • Koloration 1
    10/10
  • Story 2
    2/10
  • Zeichenstil 2
    1/10
  • Koloration 2
    3/10
  • Story 3
    7/10
  • Zeichenstil 3
    6/10
  • Koloration 3
    6/10
7/10
Total Score

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