Senator Palpatine entsendet seinen Schüler Darth Maul, die führenden Köpfe der Verbrecherorganisation Schwarze Sonne zu töten.
Handlungen
Noch bevor Senator Palpatine Kanzler Valorum durch seine Intrige mit der Handelsföderation ablöst, plant er bereits die Beseitigung potentieller Konkurrenten im Kampf um die Herrschaft über die Galaxis. Das Verbrechersyndikat der Schwarzen Sonne ist eine solche Bedrohung für sein zukünftiges Imperium. Er schickt daher Darth Maul auf eine Mission, den Kopf der Schwarzen Sonne und dessen neun führende Vigos zu ermorden. Ganz zerschlagen soll Maul die Organisation jedoch nicht, da sie seinem Meister noch nützlich sein könnte.
Der Zabrak bricht umgehend mit seinem neuen Sith-Infiltrator zu einer Raumstation auf, die sich in den Händen des Syndikats befindet. Dort lässt er sich zum ersten Vigo Darnada bringen. Ironischerweise bekommt der Dug kurz vor Mauls Ankunft Besuch von einem Neimoidianer, der ihn vor der Rückkehr der Sith warnt. Darnada hält den Informanten jedoch für verrückt und schlägt dessen Warnung in den Wind. Hätte er mal lieber darauf gehört.
Nach dem Mord sprengt der Sith die gesamte Raumstation in die Luft und lässt nur Asa Naga entkommen. Dieser soll nämlich den anderen Vigos mitteilen, dass er im Auftrag von einem der ihren handelt. Das soll Misstrauen in den Reihen der Schwarzen Sonne säen, sodass ihr Anführer Alexi Garyn sich genötigt sieht, alle Verbrecherlords zu versammeln. Wo die Versammlung einberufen wird, erfährt Maul von Vigo Morn auf Mon Cala, welcher hofft, der Sith lasse ihn am Leben, wenn er die Information preisgibt. Natürlich besteht keinerlei Anlass für einen solchen Akt der Gnade.
Weiter geht es nach Ralltiir zum großen Showdown. Dort schneidet sich Darth Maul erst einmal durch die Elitewachen, bevor er die verbliebenen sieben Vigos ausschaltet. Um zu Alexi Garyn zu gelangen, muss er nur noch an dessen persönlicher Leibwache Mighella vorbei. Die Nachtschwester von Dathomir ist selbst in den Künsten der dunklen Seite bewandert, gegen den ebenfalls von Dathomir stammenden Darth Maul kann sie jedoch nichts ausrichten.
Garyn versucht, Maul schlussendlich noch etwas hinzuhalten und offenbart ihm, dass er einst ein Jedi werden wollte, jedoch zu alt war, um in den Orden aufgenommen zu werden. Obendrein ist er nicht sonderlich stark in der Macht, denn sein Henker erledigt ihn im Handumdrehen. Palpatine ist nach Mauls Rückkehr sehr zufrieden mit seinem Schüler und vertraut ihm gleich die nächste Mission an.
Die zusätzliche Geschichte Soldat macht einen historischen Sprung nach vorn und ist dem ersten Stormtrooper gewidmet, der die Tantive IV entert, als diese von Darth Vader im Orbit von Tatooine aufgebracht wird. Zu Beginn betet der namenlose Soldat noch, er möge nicht als Erster vorangeschickt werden, da dies einem Todesurteil gleichkäme. Vor seinem inneren Auge zieht bereits sein Leben an ihm vorbei.
Er stammt vom Wüstenplaneten Marianas, wo sein Vater bei der Ankunft des Imperiums erschossen wird. Daraus zieht er den Schluss, dass es besser wäre, sich auf die Seite des Imperiums zu stellen. Er bittet darum, mitgenommen zu werden, da er das Leben auf der öden Staubkugel hasst. Dafür muss er lediglich einen weiteren Mann erschießen, der sich skeptisch gegenüber dem Imperium geäußert hat.
In seiner Ausbildung geht das Morden weiter und auch seine ersten Kampfeinsätze verlaufen blutig. Der Stormtrooper rechtfertigt das vor seinem Gewissen damit, dass er nur Befehle befolgt. Einige seiner Kameraden haben schon eher Gewissenskonflikte damit, das Feuer auf zehntausende unbewaffnete Zivilisten zu eröffnen, und laufen zur Rebellenallianz über.
Erst als der namenlose Soldat schließlich doch ausgewählt wird, allen anderen voran die Tantive IV zu betreten, überdenkt er sein Leben. Er schwört sogar insgeheim, dass er zu den Rebellen überläuft, sollte er diesen Einsatz überleben. Tatsächlich wird er nicht sofort niedergeschossen und kann stattdessen sogar einige Rebellen niederstrecken. Kurz darauf gibt Vader den Befehl, Gefangene zu nehmen und deshalb nur noch im Betäubungsmodus zu schießen. Das Schlimmste scheint vorbei, doch genau in dem Moment begegnet er Prinzessin Leia.
Rezension von Darth Maul
Der vorliegende Comic wirft ein Schlaglicht auf die Vorgeschichte von Darth Maul, der wenige Monate später recht schweigsam Jagd auf Qui-Gon Jinn machen wird. Hier bekommt er etwas mehr Text, aber nicht unbedingt mehr Tiefgang. Maul ist nicht mehr als ein williger Vollstrecker von Darth Sidious, der zu diesem Zeitpunkt noch als Senator für Naboo auf Coruscant weilt.
Seine aktuelle Mission passt dabei recht gut in den Kanon der Filme, zumal gezeigt wird, wie er von seinem Meister den Sith-Infiltrator geschenkt bekommt. Qui-Gon spürt bei seinem Aufbruch etwas Dunkles, kann jedoch das getarnte Schiff nicht am Himmel von Coruscant ausmachen. Dies ist zugleich die einzige Szene, in der Jedi vorkommen, im Rest des Bandes kämpft nur noch ein Sith gegen ein Heer von Kriminellen. Obwohl die Zerschlagung der Schwarzen Sonne eine durchaus lobenswerte Tat ist, macht das Maul jedoch zu keinem positiven Protagonisten.
Der Zabrak ist ein skrupelloser Schlächter, der nicht mal vor einer Nachtschwester Halt macht, obwohl diese vom selben Planeten wie er stammt und ebenfalls der dunklen Seite dient. Ironischerweise lässt er sie genauso so sterben, wie er einst von Obi-Wan Kenobi getötet werden wird. Nur mit dem Unterschied, dass Mighella nicht von den Toten wiederaufersteht. Zumindest trägt sie aber für ihren Abgesang das passende Outfit, mit welchem sie auf dem Día de Muertos, dem mexikanischen Tag der Toten, auftreten könnte.
Der Rest der Schwarzen Sonne wird ebenfalls brutal abgeschlachtet. Alexi Garyn opfert dabei seine gesamten Vigos, um sich in Sicherheit zu bringen. Nur Mighella möchte er nicht in den Tod schicken, doch die stellt sich Maul freiwillig. Nachdem sie gefallen ist, stirbt auch Garyn den höchst unspektakulären Tod eines Feiglings. Darth Maul ertränkt ihn in einer unterirdischen Höhle, noch bevor er von dort mit seinem Raumgleiter flüchten kann.
Zusammengefasst ist der Comic ein einziges Gemetzel, welches aber zumindest gut in Szene gesetzt ist. Der Zeichenstil ist hervorragend, was nicht weiter verwundert, da einer der Besten dafür engagiert wurde. Die Charaktere sind perfekt umgesetzt, insbesondere Darth Maul wirkt auf jedem Bild finster und bedrohlich. Die Posen und Gesichtsausdrücke sind sehr natürlich, ebenso der Faltenwurf der Kostüme.
Gleiches gilt für die Koloration, die nicht mit Glanz- und Leuchteffekten spart. Die Farbpalette passt und ist sehr stimmungsvoll. Rein optisch ist die Darth Maul-Story ein echtes Highlight.
Rezension von Soldat
In jedem Film gibt es Hauptrollen, Nebenrollen und Statisten. Dieser Comic beschäftigt sich mit einer Statistenrolle und gibt ihr eine Hintergrundgeschichte. Leider ist diese nicht allzu tiefgründig. Der namenlose Soldat kommt von einem öden Planeten und verschwindet von dort mit den Erstbesten, die ihn mitnehmen. In dem Fall ein Trupp Imperialer. Fortan befolgt er nur noch deren Befehle, ohne sich darüber Gedanken zu machen.
Hier wird wirklich jede Chance verspielt, die Wirkmechanismen von Propaganda aufzuzeigen. Was bewegt einen jungen Mann dazu, sich der imperialen Armee anzuschließen? Die meisten würden es wohl tun, weil sie glauben, dadurch zu Helden zu werden. Manchen mag es vielleicht auch nur um ein geregeltes Einkommen gehen, während andere darin eine große Karrierechance sehen. Die Motivation des Stormtroopers aus dieser Geschichte bleibt jedoch unklar. Er scheint eher völlig unmotiviert zu sein.
Er hat zu nichts eine Meinung und befolgt gewissenlos alle Befehle. Er könnte genauso gut ein Kampfdroide sein. Lediglich, als er mit seinem eigenen Tod konfrontiert wird, fängt er an, sein Leben zu überdenken. Ein wirklicher Denkprozess findet aber nach wie vor nicht statt. Es ist eher eine Überlegung, wie er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen könnte. Doch dazu kommt es nicht mehr, denn obwohl er den ersten Schritt an Bord der Tantive IV überlebt, stirbt er am Ende doch. Eine ziemlich zynische Umsetzung des Sprichwortes: Die Ersten werden die Letzten sein. Oder war es nicht umgekehrt?
Die grafische Umsetzung ist auch eher durchschnittlich. Der Zeichenstil ist ganz okay, weist aber deutliche Mängel auf. Am schlimmsten hat es Darth Vader erwischt, dessen Helm total plattgedrückt ist, als wäre ihm ein Amboss auf die Rübe gerauscht. Bei anderen Charakteren stimmen die Proportionen nicht so ganz und der Detailgrad könnte insgesamt etwas höher sein.
Die Koloration ist derweil okay. Die Farben sind zwar etwas blass, aber zumindest sind die Lichtspiegelungen auf den Stormtrooperanzügen gelungen. Für eine kurzweilige Geschichte wie Soldat mag es ausreichen, aber der qualitative Abstand zur Hauptgeschichte um Darth Maul ist in etwa so hoch wie die zeitliche Distanz zwischen den beiden Comics. Warum die beiden Geschichten in einen Band gepackt worden sind, ist aber ohnehin nicht nachvollziehbar, haben sie doch inhaltlich überhaupt nichts miteinander zu tun.
Fazit
Der titelgebende Part über Darth Maul ist durchaus spannend und optisch ein Augenschmaus. Dafür lohnt sich der Kauf allemal. Die Bonusgeschichte hätte ebenfalls Potential, wenn sie etwas tiefgründiger umgesetzt worden wäre. So bietet sie in jeder Hinsicht einen starken Kontrast zur Haupthandlung, was bei der Gesamtbewertung jedoch ausgeklammert werden sollte. Erschienen ist Darth Maul u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 111 in der Star Wars Comic-Kollektion.
Info
Autoren: Ron Marz / Garth Ennis
Zeichner: Jan Duursema / John McCrea
Farben: Dave McCaig / Brad Anderson
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Warpskala
Warpskala-
Story 19/10
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Zeichenstil 110/10
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Koloration 110/10
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Story 28/10
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Zeichenstil 26/10
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Koloration 28/10
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