Obi-Wan glaubt, dass Asajj Ventress noch lebt. Zusammen mit Anakin will er sie endlich zur Strecke bringen.

BesessenHandlungen

Obi-Wan Kenobi ist von dem Gedanken besessen, dass Asajj Ventress noch lebt, obwohl sein einstiger Padawan überzeugt ist, sie auf Coruscant getötet zu haben. Auf Trigalis, einem Planeten unter Kontrolle der Schwarzen Sonne, folgt er der Spur bis zum Verbrecherboss Xist. Als er diesen im Kampf besiegt, gibt Xist die Informationen über Ventress’ nächstes Ziel nur allzu bereitwillig preis.

Nachdem Obi-Wan Anakin von dessen Fronturlaub auf Naboo abgeholt hat, fliegen die beiden weiter zu den Zielkoordinaten, wo Ventress angeblich eine Konkurrentin von Xist ermorden soll. Tatsächlich wurde deren Schiff überfallen und die gesamte Besatzung gemeuchelt. Allerdings steckt der nahezu unverwundbare Kopfgeldjäger Durge hinter dem Attentat. Während Skywalker diesen in die nächste Sonne befördert, gelingt es Kenobi, die Flugrouten von Durge aus dem Kopf von dessen Droiden zu bergen. Ihr nächstes Ziel ist Boz Pity.

Um dorthin zu gelangen, müssen sich die beiden Jedi aber erst einmal ein Gefecht mit einem Geschwader Vulture-Droidenkampfjäger liefern. Im letzten Moment werden sie von dem republikanischen Sternenzerstörer Intervention gerettet, der unter dem Kommando von Senator Bail Organa steht. Kurz darauf trifft auch Mace Windu ein und schlussendlich versammelt sich fast der gesamte Jedi-Rat auf dem Schlachtschiff, um zu beraten, wie man der tot geglaubten Ventress ein Ende bereiten könnte.

Keine leichte Aufgabe, ist Boz Pity doch von einer Blockade der Separatisten umgeben, die aus über hundert Kampfkreuzern besteht. Die Friedhofswelt einer untergangenen Zivilisation von Riesen ist zudem auch am Boden stark befestigt. Mit nur einem Kreuzer wollen die Jedi hinter der Blockade aus dem Hyperraum springen und diese so umgehen. Dabei kommt Anakin jedoch dem Gravitationsfeld des Planeten zu nahe und legt eine Bruchlandung hin. Dennoch können die republikanischen Streitkräfte sowohl die Orbital- als auch die Bodenschlacht für sich entscheiden. Lediglich zwei Jedi werden von General Grievous getötet, darunter Adi Gallia.

Unterdessen dringt Obi-Wan in die Festung der Separatisten ein und findet dort Asajj Ventress in einem Bacta-Tank vor. Zu allem Übel taucht auch noch Count Dooku auf. Der überlässt es jedoch Ventress, den Jedi zu eliminieren, woran diese natürlich scheitert. Kenobi versucht dabei mehrfach, sie auf die helle Seite zu ziehen, was ihm mehrmals misslingt. Bevor Asajj diese Schwäche ausnutzen kann, streckt Anakin sie nieder. Sterbend warnt sie Obi-Wan vor einem geplanten Angriff auf Coruscant. Nur ist sie am Ende nicht ganz so tot, wie alle glauben.

In der zweiten Story verfolgt der Jedi-Meister gemeinsam mit Anakin die flüchtigen Separatistenführer Count Dooku und General Grievous nach Ruhe (so heißt der Planet). Dort eingetroffen wird ihr Kanonenboot abgeschossen, weshalb sie mit Speeder-Bikes weitermüssen. Diese werden nach halber Strecke von einer Droidenpatrouille zerstört. Dabei werden auch die beiden Klone getötet, die die Jedi eskortiert haben.

Am nächsten Tag geht es zu Fuß weiter, und kaum haben Obi-Wan und Anakin die Festung des Counts erreicht, stellen sie fest, dass sie in eine Falle getappt sind. Auf sie wartet lediglich ein Heer von Droiden, und aus dem gerade gelandeten Schiff des Separatistenführers kommen auch nur drei Droidekas. Im letzten Moment werden die beiden Jedi von den übrigen Klonen gerettet, die das Kanonenboot zwischenzeitlich repariert haben. Die Jagd auf Dooku geht weiter.

Rezension von Besessen

Obwohl ursprünglich als letzter Band der Reihe erschienen, spielt Besessen irgendwo parallel zu Neue Klone, gleicher Krieg. Beide Storys schlagen die Brücke zu Episode III, wobei sie aber nur noch locker miteinander verknüpft sind. So taucht neben Ventress auch Durge wieder auf, der bereits im Haupthandlungsbogen eingeführt worden ist. Dass Asajj bei ihrem Sturz auf Coruscant nicht gestorben ist, war derweil vorhersehbar. Anakin hätte mal besser nach der Leiche sehen sollen.

An der Fortsetzung gibt es aber noch mehr, was überhaupt nicht funktioniert. Das fängt schon damit an, dass Kenobi den Informationen des Verbrecherbosses Xist glaubt, obwohl dieser offen zugibt, im Dienste der Separatisten zu stehen. Außerdem meint er, die Attentäterin, bei der es sich um Ventress handeln könnte, sei auf eine seiner Konkurrentinnen angesetzt worden. Da wird er dem Jedi wohl kaum sagen, wie er die Zielperson retten kann.

Obi-Wan handelt hier völlig naiv und tappt prompt in die Falle. Zum Glück hat er etwas Hilfe, wobei Aayla Secura ihm auf Trigalis zwar sagt, er solle nicht allein fliegen, sich jedoch selbst aus dem Spiel nimmt. Offenkundig hat sie keinen Bock auf Kenobis wahnhafte Jagd auf Ventress. Für die holt er sich schließlich Anakin mit ins Boot, der anfangs genauso wenig Lust darauf hat, zumal er dafür seinen verdienten Fronturlaub bei seiner Frau Padmé abbrechen muss. Sie ist es dann aber, die ihn überzeugt, seinem einstigen Meister zu folgen.

Glück für Obi-Wan, der in seinem angeschlagenen Zustand allein gegen Durge kaum eine Chance gehabt hätte. Aus lauter Dankbarkeit lässt er dann seinen ehemaligen Padawan mit dem unkaputtbaren Kopfgeldjäger allein, der selbst dann noch weiter kämpft, nachdem Anakin ihm den linken Arm abgenommen und in einer Explosion verbrannt hat. Schlussendlich lockt er den Berserker in eine Rettungskapsel und schießt diese mit Hilfe der Macht in die Sonne. Der Stern scheint dabei recht nah zu sein und deutlich kleiner als der Todesstern. Nicht einmal die Perspektiven und Größenverhältnisse stimmen hier.

Es wird aber noch unglaubwürdiger. So werden die beiden in letzter Sekunde von einem Venator-Sternenzerstörer vor einem Schwarm Droidenkampfjäger gerettet. Hier ist nicht nur das Timing phänomenal, es bleibt darüber hinaus unklar, woher Bail Organa wusste, wo genau Obi-Wan sich aufhalten würde. Dieser hat Bail nämlich nicht informiert und verneint außerdem, einen Notruf abgesetzt zu haben. Des Weiteren sollte der Senator eigentlich mit Mace Windu auf einer Mission am Äußeren Rand sein. Da wird die Macht wohl alles auf wundersame Weise zusammengefügt haben.

Anders lässt sich auch der Sieg der Republik auf Boz Pity nicht erklären. Die durchbricht mit nur einem Sternenzerstörer eine Blockade aus hunderten feindlichen Kriegsschiffen, und die Bruchlandung auf dem Planeten wird von gerade mal einer Handvoll Jedi- und ARC-Kampfjäger gedeckt. Die schießen allen Ernstes mehrere Kreuzer der Separatisten zu Schrott und alle Jedi überleben dabei.

Auf dem Planeten treffen sie glücklicherweise nur auf eine Handvoll Kampfdroiden. Eine ziemlich kleine Bodenstreitmacht, wenn man bedenkt, dass sich mit Count Dooku und General Grievous ein wichtiger Teil der Separatistenführung auf Boz Pity aufhält. Auf der anderen Seite ist die Intervention beim Absturz ziemlich stark beschädigt worden, was eigentlich viele Tote und Verletzte zur Folge hätte haben müssen. Dennoch gelingt es den Überlebenden, den Planeten im Handumdrehen einzunehmen. Lediglich Grievous gelingt es, zwei Jedi auszuschalten. Der Tod von Adi Gallia ist so aber nicht Kanon, da sie in der TV-Serie The Clone Wars von Savage Opress auf Florrum getötet wird.

Ventress nimmt in der Serie ebenfalls einen völlig anderen Werdegang und kehrt Dooku schon weitaus eher den Rücken, als dieser sie nämlich durch Opress ersetzt. Was Kenobi sich davon verspricht, sie zu jagen, bleibt aber auch im Rahmen dieser Legends-Geschichte unklar. Erst ist er davon besessen, Asajj ausfindig zu machen und geht auf eigene Faust hohe Risiken ein, um sie zu stoppen. Als er sie dann endlich gefunden hat, will er plötzlich nur mit ihr reden und sie überzeugen, dass Count Dooku ein schlechter Umgang ist. Das will sie jedoch nicht einmal dann einsehen, als der Sith sie zum Sterben zurücklässt.

Dieser feige Akt ist im Übrigen genauso wenig nachvollziehbar. Am Fluchtshuttle wartend meint der Count, Asajj würde ihn nicht rechtzeitig erreichen, obwohl sie genau in diesem Moment angerannt kommt. Er verrät sie wegen ein paar Sekunden und obendrein flieht er, obwohl er eine überlegene Streitmacht im Orbit hat. Das ergibt alles überhaupt keinen Sinn. Ebenso wie Ventress’ Verhalten, die verraten und besiegt am Boden liegend noch einmal versucht, Obi-Wan anzugreifen, nur um es sich nach einem Hieb durch Anakins Lichtschwert dann doch anders zu überlegen und ihrem Erzrivalen eine wichtige Information zu enthüllen.

Nach ihrem scheinbaren Tod lässt Obi-Wan sie mit einem Lazarettschiff nach Coruscant fliegen. Wie das durch die Blockade gekommen sein soll oder wohin diese verschwunden ist, fragt man besser gar nicht erst. Jedenfalls wacht Asajj an Bord zum zweiten Mal von den Toten auf und bringt die Piloten mittels eines Gedankentricks dazu, sie weit weg zu bringen, um irgendwo ein neues Leben anzufangen. Wie viele Leben hat diese Frau eigentlich? Vielleicht neun? Ist sie jetzt Catwoman?

Der Comic ist leider nicht nur storytechnisch eher mau, sondern ebenso grafisch. Der raue Stil erzeugt teils zwar einen gebrauchten Look, der vor allem bei Kleidung und Fahrzeugen ganz gut aussieht, aber er wirkt auch dort grob und unsauber, wo dies von Nachteil ist. So sind die Charaktere selten gut getroffen. Bei Padmé fragt man sich gar, wer für den Comic Modell gestanden hat. Jedenfalls nicht Natalie Portman.

Halbwegs interessant wirkt zumindest die Architektur auf Trigalis und Naboo, obwohl ein etwas geradlinigerer Zeichenstil auch hier definitiv mehr hätte herausholen können. Ein gewisser Detailgrad ist zwar vorhanden, doch an den Rändern schlägt vieles in Gekritzel aus. Besonders negativ fällt dies bei den Händen auf, deren Finger häufig in Spitzen ohne Nägel enden. Mit den anderen Clone Wars-Comics, für die größtenteils Jan Duursema verantwortlich zeichnet, kann diese Story keinesfalls mithalten.

Die Koloration holt immerhin noch das Beste aus den Bildern heraus. Die weichen Farbverläufe erzeugen mit ihrem Spiel von Licht und Schatten zusätzliche Detailtiefe und garnieren die Bilder mit Glanzeffekten. Die Leuchteffekte lassen derweil Lichtschwerter und Explosionen hell erstrahlen. Ein besonderes Highlight sind die Sternenhintergründe, die fast schon wie Weltraumbilder des Hubble-Teleskops wirken.

Rezension von Obi-Wan Kenobi & Anakin Skywalker: Klonkriege

War die erste Geschichte schon total unlogisch, setzt die Fortsetzung dem noch die Krone auf. Warum zum Henker schickt die Republik nur ein einzelnes Kanonenboot mit zwei Jedi und einer Handvoll Klone, um die Festung von Count Dooku einzunehmen? Eine solche Strategie ist blanker Selbstmord! Und wie ist das Kanonenboot überhaupt nach Ruhe gekommen? Die Intervention war ja auf Boz Pity abgestürzt und irreparabel beschädigt. Kanonenboote haben indes keinen Hyperantrieb, und wenn der Trupp mit einem anderen Sternenzerstörer angereist ist, hätte der leicht ein größeres Kontingent an Bodentruppen auf die Planetenoberfläche schicken können.

Nichts ergibt hier auch nur ansatzweise Sinn. Auch nicht Obi-Wans Erwartung, die Festung noch vor dem Count erreichen zu können. Der ist bekanntlich von Boz Pity geflohen, lange bevor sich die beiden Jedi ebenfalls auf den Weg gemacht haben. Er hatte also einen Vorsprung. Dennoch hofft Kenobi selbst dann noch, vor dem Count einzutreffen, als er und Anakin im Wald übernachten und anschließend zu Fuß weiter müssen. Wo nimmt er nur seine Überzeugung her?

Der Umstand, dass die Jedi tatsächlich vor Dooku eintreffen, liegt schlussendlich daran, dass dieser nie die Absicht hatte, dort hinzureisen. Als im Außenbereich der Festung keine Droidentruppen zu sehen sind, stürmt Anakin blind hinein und als dort die Falle zuschnappt, meint Kenobi noch, dass sie das hätten voraussehen müssen. Warum nur haben sie es dann nicht? Selbst für Leser ohne jeden Bezug zur Macht ist die Falle vorhersehbar.

Um die Unglaubwürdigkeit auf die Spitze zu treiben, bahnen sich die zwei Jedi einen Weg durch die überlegene Droidenarmee, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen. In der Arena von Geonosis sind unter ähnlichen Umständen weit mehr Jedi gestorben. Waren die alle unfähig? Oder sind Obi-Wan und Anakin unverwundbar? Als sie am Ende den Planeten mit leeren Händen verlassen, verkommt die Geschichte restlos zum überflüssigen Lückenfüller.

Einzig der Zeichenstil kann hier noch etwas Positives herausholen. Zumindest was die Fahrzeuge, Droiden und Architektur angeht. Der Zeichner hat ein Händchen für technische Details. Allerdings nicht für Gesichter. Die Meister Kenobi und Skywalker haben kaum Ähnlichkeit mit den Filmvorlagen. Insbesondere Anakin macht ein ziemlich langes Gesicht, die Nase stimmt überhaupt nicht. Das Einzige, was an diesem Comic nicht kritisiert werden muss, ist die rundum gelungene Koloration.

Fazit

Eine Geschichte muss nicht gleich schlecht sein, nur weil sie vom offiziellen Kanon eingeholt wurde. Das beweisen die meisten Bände der Clone Wars-Reihe. Was diesen angeht, ist es jedoch gut, dass er nicht Teil des Kanons ist. Die Storys sind derart hanebüchen und in sich unlogisch, dass das Lesen kaum Spaß bereitet. Obendrein bleibt der Band auch grafisch weit hinter allen anderen der Reihe zurück und bietet nur wenig Schauwert. Erschienen ist Besessen u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 46 in der Star Wars Comic-Kollektion.

Chronologische Übersicht

Wer die Clone Wars-Reihe in chronologisch korrekter Reihenfolge lesen möchte, muss sich vorab über selbige informieren. Denn sowohl in der Erstveröffentlichung als auch in der Comic-Kollektion herrscht zuweilen ein absolutes Durcheinander. Außerdem gibt es einige Einzelgeschichten, die mit der Hauptstory wenig bis gar nichts zu tun haben. In Band 8 der Softcoverausgabe finden sich gar zwei Geschichten, die erst nach dem Ende der Klonkriege spielen, wobei der Auftakt zu Dark Times völlig deplatziert ist, da dies eine eigenständige Comicreihe ist, die zwischen Episode III und IV spielt.

Hier nun die korrekte Reihenfolge des Haupthandlungsbogens sowie der Nebenplots innerhalb der Comic-Kollektion:

  • Band 114: Aufopferung
  • Band 29: Die Verteidigung von Kamino, Sezession, Im Visier des Bösen & Welle der Vernichtung
  • Band 8: Das letzte Gefecht um Jabiim, Der Sturm nach dem Sturm
  • Band 23: Blutige Fronten & Kampf ums Überleben
  • Band 8: Hass und Furcht & Niemandsland
  • Band 116: Licht und Schatten
  • Band 41: Kräftemessen, Für immer jung, Armor & Schlachtschiffe über Rendili
  • Band 64: Aayla Undercover & Neue Klone, gleicher Krieg
  • Parallel dazu Band 46: Besessen
  • Band 120: Der unsichtbare Feind

Info

Autoren: W. Haden Blackman & Miles Lane
Zeichner: Brian Ching & Nicola Scott
Farben: Sno Cone Studios, Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

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6 10 0 1
  • Story 1
    3/10
  • Zeichenstil 1
    5/10
  • Koloration 1
    10/10
  • Story 2
    1/10
  • Zeichenstil 2
    7/10
  • Koloration 2
    10/10
6/10
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