Mit Das Streben nach Mehr Buch 2 endet die Star Trek – Voyager-Romanserie.
Das Ende
Die Full-Circe-Flotte hat einen Hinweis auf den Verbleib der U.S.S. Galen gefunden. Doch als es zur Wiedervereinigung kommt, ist es keine glückliche, sondern vielmehr der Auftakt zu etwas Neuem.
Denn die Edrehmaia, jene mysteriösen Wesen, die die Galen einst entführt haben, haben vor, die galaktische Barriere zu durchdringen, um zur nächsten Galaxie zu reisen. Und sie bieten der Flotte an mitzukommen, weshalb es an Bord der jeweiligen Schiffe zu jeder Menge Entscheidungen über die Zukunft kommt.
Mit Das Streben nach mehr – Buch 2 endet die Star Trek – Voyager-Romanreihe. Es ist damit die letzte der Romanserien, die das Litverse so prägten, deren Geschichte somit jetzt auch hierzulande zu Ende erzählt worden ist – womit natürlich der Weg frei ist für die Star Trek – Coda-Reihe.
Ein bittersüßer Abschied
Im Falle von Star Trek – Voyager ist es ein bittersüßer Abschied. Einer, der die Stärken und Schwächen des Konzepts der Serie zeigt. Einer, in dem, wie auch im ersten Band, noch einmal alle wichtigen Charaktere glänzen können und alle wichtigen Plots abgeschlossen werden.
Als Paradebeispiel hierfür dient in Das Streben nach mehr – Buch 2 beispielsweise der Subplot um Harry Kim und Nancy Conlon, bei dem es darum geht, dass sie auf Grund einer fortschreitenden, genetisch bedingten Degeneration ihres Körpers ihren Geist in ein Hologramm übertragen hat, dabei aber anscheinend alle Erinnerungen an Harry und ihr gemeinsames Kind verloren hat.
Es ist spannend zu lesen, wie sich dieser Subplot entwickelt. Was vor allem Harry Kim alles durchleiden muss, der – und das merkt man deutlich – die ehemalige Chefingenieurin der Full Circle-Flotte wirklich liebt. Der Abschluss des Plots ist bittersüß und ein wenig greift Autorin Kirsten Beyer erneut das Pech auf, dass Harry Kim in der Fernsehserie hatte, was Liebesbeziehungen angeht.
Ein Ende, übers Knie gebrochen
Ansonsten merkt man Das Streben nach mehr – Buch 2 an, dass die Schriftstellerin versucht, auf wenigen Seiten wirklich so vielen Castmitgliedern wie nur möglich noch gerecht zu werden. Jedes bekannte Crewmitglied erhält mindestens eine Szene, in der er, sie oder es glänzen kann. Und sei es auch nur, dass man über den Abschied von Commander Liam O’Donnel von seinem ersten Offizier Lieutenant Commander Atlee Fife liest.
Und am Ende gibt es sogar eine Hochzeit, die vor allem Fans der Star Trek – Voyager-Fernsehserie erfreuen dürfte. Es ist ein gelungener Abschlusspunkt, ehe sich lauter Wege trennen. Und damit ist nicht nur der Weg zwischen der Romanreihe und dem Leser gemeint, sondern ebenso, was die Charaktere angeht.
Doch so schön all diese Aspekte auch sind, am Ende wirkt alles wie übers Knie gebrochen. So als ob Kirsten Beyer nicht so viel Platz wie sonst für Das Streben nach mehr – Buch 2 erhalten hat oder sie gemerkt hat, dass ihr nicht mehr so viele Seiten überbleiben. In jedem Fall merkt man vielen Passagen an, dass Entwicklungen gewaltsam vorzeitig zu einem Abschluss gebracht wurden.
Kein gelungener Abschluss
Ein Eindruck, der durch den Entschluss des Cross-Cult-Verlags, die US-Vorlage auf zwei deutsche Bände aufzuteilen, nur noch verstärkt wird. Denn dadurch, dass der Story nur grob 270 Seiten zur Verfügung standen, wirkt die Erzählung noch gehetzter und auf Zwang abgeschlossen, als es ohnehin schon der Fall ist.
Das Streben nach mehr – Buch 2 hätte ein gelungener Abschluss werden können. Doch am Ende wirkt das Finale zwanghaft und nicht überzeugend. Schade.
Autor: Kirsten Beyer
Titel: Star Trek – Voyager 17: Das Streben nach Mehr – Buch 2
Originaltitel: Star Trek – Voyager: To Lose The Earth
Übersetzer: René Ulmer
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 10/2021
Einband: Taschenbuch
Seiten: 263
ISBN: 978-3-96658-609-2
Sonstige Informationen:
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