In Das Streben nach Mehr – Buch 1 steht die Full-Circe-Flotte vor ihrer größten Herausforderung.
Ein verspätetes Ende
Die Full-Circle-Flotte steht unter Schock. Die U.S.S. Galen, ein Schiff ihrer Gemeinschaft, scheint bei einem Erstkontakt mit mysteriösen Außerirdischen vernichtet worden zu sein. Die Flottille, unter dem Kommando von Admiral Janeway, versucht herauszufinden, was geschehen ist und zu überlegen, was man nun tun soll.
Doch die Galen ist nicht vernichtet worden. Stattdessen wurde sie von den Wesen über mehrere Lichtjahre hinweg transportiert und hat dabei großen Schaden erlitten. Jetzt muss die Crew zusammenarbeiten, um ihr Überleben zu sichern und auch nach einer Möglichkeit zu suchen, mit den Fremden, die sie transportiert haben, zu kommunizieren. Was keine leichte Aufgabe ist.
Das Streben nach mehr – Buch 1 markiert den Beginn des Abschlusses der Star Trek – Voyager-Romanreihe. Ein Mal mehr hat Kirsten Beyer in die Tasten gegriffen, die zu dem Zeitpunkt, als der Band erschien, bereits Teil des Teams der neuen Star Trek- Fernsehserien geworden war. Dies, sowie die Tatsache, dass das Schicksal der Trek-Literatur lange Zeit in der Schwebe war, sorgte dafür, dass ihre Abschlussgeschichte erst mit deutlichem zeitlichen Abstand zu den vorherigen Büchern der Reihe herauskam, weshalb es am Ende gemeinsam mit Star Trek – Coda den Schlussstrich unter dem Star Trek-Litverse bildete.
Ein Wiedersehen mit vielen liebgewonnen Figuren
Man merkt der Erzählung an, dass es hier zu Ende geht. Ein letztes Mal lässt die Autorin alle liebgewonnen Figuren auftreten. Sie versucht, jedem Charakter einen Moment zu geben, wo er glänzen kann. Wobei sie sich allerdings gleichzeitig auf nur wenige Handlungen fokussiert, die sie zum Abschluss bringt.
Dabei steht vor allem die U.S.S. Galen im Mittelpunkt des Geschehens. Das Schiff war das Medizinschiff der Flotte, die Heimat des Holodocs und Reginald Barcleys, ausgestattet mit einer revolutionären Holotechnologie, die auch in Das Streben nach mehr – Buch 1 Verwendung findet.
Denn Nancy Conlons Geist, deren Körper auf Grund einer tödlichen Genkrankheit immer mehr abbaut, soll in ein Hologramm übertragen werden. Nur, dass sie die Chefingenieurin des Schiffes ist und dementsprechend gebraucht wird. Etwas Unterstützung findet sie dabei in der Beziehung zu Harry Kim, wobei sie sich unsicher ist, wie es mit dieser weiter gehen soll und was mit ihrem gemeinsamen Kind passieren soll.
Interessante Aliens
Solche Plots mögen in Das Streben nach mehr – Buch 1 übertrieben melodramatisch wirken. Doch sorgten solche Handlungen in der Star Trek – Voyager-Reihe dafür, dass man mit den Figuren mitfühlte. Dass man sie kennen und lieben lernte.
Wie auch beispielsweise den schrulligen Commander Liam O’Donnel, den Schiffskommandanten der U.S.S. Demeter, der in diesem Buch einige großartige Momente erhält. Er steht dabei stellvertretend für alle anderen Repräsentanten der Full-Circle-Flotte, denen die Autorin Kirsten Beyer noch ein Mal einen Augenblick im Rampenlicht gönnt, wohlwissend, dass das Ende der Reihe unaufhaltsam näher rückt.
Gleichzeitig schafft sie es in Das Streben nach mehr – Buch 1, dass die Aliens, von deren Existenz man ja schon in Architekten der Unendlichkeit Buch 2 erfahren hat, als interessant empfindet. Sie beschreibt sie als absolut fremdartig. Man ist sich nie im Klaren darüber, ob sie jetzt gut oder böse sind. Erst nach und nach streut die Autorin Hinweise darauf ein, was die Alien vorhaben.
Man merkt Das Streben nach mehr – Buch 1 an, dass Kirsten Beyer der Voyager-Crew und der Full-Circle-Flotte einen schönen Abschied gestalten möchte. Doch Spannung vermag trotz aller guter Ansätze nicht aufzukommen. Stattdessen plätschert die Handlung vor sich hin. Und hier in Deutschland kommt noch hinzu, dass der Cross-Cult-Verlag einmal mehr die Frechheit besessen hat, den Roman in zwei schmale Bücher aufzuteilen, wodurch natürlich jeglicher Spannungsaufbau für die Katz ist.
Autor: Kirsten Beyer
Titel: Star Trek – Voyager 16: Das Streben nach Mehr – Buch 1
Originaltitel: Star Trek – Voyager: To Lose The Earth
Übersetzer: René Ulmer
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 10/2021
Einband: Taschenbuch
Seiten: 263
ISBN: 978-3-96658-609-2
Sonstige Informationen:
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