In Star Trek – Voyager 08: Ewige Gezeiten kommt es zu großen Veränderungen.
Es lässt einen nicht kalt
Auch wenn Kathryn Janeway nun schon seit einiger Zeit tot ist, gibt es immer noch Wesen, die ihr Ableben nicht akzeptieren wollen. So auch Q Junior, der alle Hebel in Bewegung setzt, um sie zurückzuholen, obwohl dies eigentlich nicht möglich ist. Doch er will nicht aufgeben, zu versuchen, seine Tante wiederzubeleben.
Derweil stößt die Full Circle-Flotte auf eine Anomalie. Ein Stück Weltall scheint nicht mehr vorhanden zu sein, stattdessen ist da einfach Nichts! Doch bei dem Versuch, dieses Gebiet näher zu untersuchen, lösen sie eine Katastrophe aus, die am Ende die gesamte Existenz bedroht.
Mit Ewige Gezeiten schreibt Kirsten Beyer einen Star Trek – Voyager-Roman, der den Leser nicht kaltlässt. Am Ende ist man entweder über die Ereignisse, die in der Geschichte passieren, hocherfreut. Oder man ist deswegen enttäuscht, weil das Ergebnis in keinem Verhältnis zum Aufwand steht. Es dürfte nur wenige Personen geben, die keins von beidem sind.
Als ob sie nie existiert haben
Dabei greift die Autorin eine Handlung auf, die in den letzten Teilen der Serie begonnen wurde. Es geht um die wahre Herkunft von Captain Afsarah Eden. Dies war ja ein Mysterium der letzten Romane, das in Band 7 zusätzlich nochmal verstärkt wurde. Jetzt, mit dem vorliegenden Buch, wird klar, dass Kirsten Beyer sich im Laufe der Handlung hauptsächlich darauf fokussiert. Natürlich garniert sie dies mit vielen Plottwists. Und so wird das Rätsel um den Ursprung der Kommandantin schon bald mit der Anomalie verknüpft.
Die auch für die Janeway-Handlung von Ewige Gezeiten wichtig ist. Denn einige der Q entdecken ebenfalls dieses mysteriöse Gebilde, das sich als Zugang zum Omega-Kontinuum herausstellt. Und als sie es erforschen, verschwinden sie. Damit ist nicht einfach nur gemeint, dass sie nicht mehr auftauchen, sondern dass ihre gesamte Existenz ausgelöscht wurde und sich keiner mehr an sie erinnert.
Dieses Ereignis oder besser gesagt die Konsequenz davon schildert Kirsten Beyer eindrucksvoll. Es ist beeindruckend geschrieben, wie einige der Q wegen diesen Vorkommnissen in Panik geraten. Und wie nur Q Junior einen kühlen Kopf behält und weiterforscht.
Sie ist leider wieder zurück
Und hier kommt dann Kathryn Janeway ins Spiel. Denn letzten Endes dreht sich die Handlung von Ewige Gezeiten auch um sie. Und um ihre leider dauerhafte Rückkehr
Womit ich jetzt erstmal ein wenig ausholen muss, um das „leider“ näher zu erläutern. Die Wiederbelebung von Kathryn Janeway ist beileibe nicht das erste Mal, dass Charaktere, die in den Fernsehserien, Filmen oder Büchern ihr Leben verloren, zurückkehren. Man denke nur an Benjamin Siskos Rückkehr in Star Trek – Deep Space Nine 8.10: Einheit. Es kommt eben immer darauf an, wie dieses Ereignis beschrieben wird und was die Konsequenzen daraus sind.
In Benjamin Siskos Fall war es so, dass nach seiner Rückkehr der Charakter lange Zeit nur eine Randfigur war, da die diversen Autoren des Litverse sich anscheinend nicht im Klaren darüber waren, wie sie ihn fortan einsetzen wollten. Aber dies unterminierte sein Opfer aus dem Serienfinale von Deep Space Nine nicht.
Schwach, aber kein Reinfall
Im Falle von Kathryn Janeway ist die Situation jedoch anders gelagert. Ihr Tod in Heldentod, so problematisch der Roman auch gewesen sein mag, war eindrucksvoll. Doch ihre Rückkehr in Ewige Gezeiten untergräbt dieses Ereignis. Es lässt es billig und für umsonst wirken.
Doch das wahre Ärgernis an diesem Buch ist, dass im Prinzip einige Q und jede Menge normale Lebensformen, darunter auch die Besatzung von zwei Sternenflottenschiffen und Asfarha Eden ihr Leben opfern, damit Kathryn Janeway wieder unter den Lebenden weilt. Zwar begründet Kirsten Beyer den Opfergang mit dem Argument, dass dadurch die Anomalie aus dem Universum gedrängt wird. Doch eine der Konsequenzen daraus ist eben, dass der ehemalige Captain der Voyager wieder unter den Lebenden weilt. Ein Charakter, den man ehrlich gesagt nicht vermisst hat und wo die Freude über ihre Wiederkehr zumindest bei mir verhalten ist.
Es steht einfach in keinem Verhältnis, dass so viele Lebewesen, darunter auch solch interessante wie Q Junior, Asfahra Eden und Amanda Rogers, ihr Leben lassen, um vorgeblich die Gefahr des Omega-Kontinuums zurückzudrängen, derweil Kathryn Janeway im Gegenzug wieder normal sterblich ist. Und sie dafür noch mit der Leitung der Full-Circle-Flotte belohnt wird.
Trotzdem muss am Ende nochmal betont werden: So ärgerlich diese Ereignisse in Ewige Gezeiten auch sein mögen – sie stehen nicht für den gesamten Roman, der am Ende immer noch durchschnittliche Unterhaltung bietet. Denn Schreiben, das kann Kirsten Beyer wirklich.
Bewertung 07/15
Autor: Kirsten Beyer
Titel: Star Trek – Voyager 08: Ewige Gezeiten
Originaltitel: Star Trek – Voyager: The Eternal Tide
Übersetzer: René Ulmer
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2016
Einband: Taschenbuch
Seiten: 518
ISBN: 978-3-86425-775-9
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