Die Kinder des Sturms stellten die „Full Circle“-Flotte in Star Trek – Voyager 07 vor enormen Herausforderungen.
Ein guter Fokus
Als die Borg den Alpha- und Beta-Quadranten überfielen, wurde von der Aventine ein erster Kontakt mit den sogenannten Kindern des Sturms hergestellt. Mysteriöse Wesen, die im Delta-Quadranten lebten und in der Lage waren, mehrere tausend Borgwürfel zu vernichten. Die Full-Circle-Flotte soll mehr über diese herausfinden und falls möglich, einen besseren Kontakt herstellen.
Doch es stellt sich heraus, dass diese Spezies komplett anders ist, als gedacht. Der Erstkontakt läuft furchtbar schief, wobei ein Raumschiff zerstört wird, ein weiteres schwer beschädigt fliehen kann und ein anderes, die U.S.S. Demeter, übernommen und entführt wird. Am Ende kommt alles auf den exzentrischen Captain des Schiffes an, Liam O’Donnell. Falls er es überhaupt schafft, seine merkwürdigen Pläne in die Tat umzusetzen und ihn nicht eine Meuterei daran hindert.
Mit Die Kinder des Sturms präsentiert Autorin Kirsten Beyer jetzt den ersten Roman der Star Trek – Voyager-Serie, der zum ersten Mal zeigt, was das neue Konzept der Romanreihe wirklich bietet. Dass dabei das titelgebende Schiff eher eine Nebenrolle spielt und sie sich stattdessen mehr auf die U.S.S. Demeter fokussiert, schadet dem Buch nicht. Im Gegenteil: Es tut der Geschichte sogar gut, dass sich hier auf andere Schiffe der Flottille konzentriert wird.
Kommunikationsprobleme sind niemals gut
Das Raumschiff hat innerhalb der Flotte eine botanische Aufgabe. Es hat allerlei Pflanzensamen und Anlagen, mit denen diese wachsen und gedeihen können, an Bord. Diese Funktion spielt in der Geschichte eine wichtige Rolle.
Dabei präsentiert Kirsten Beyer eine ungewöhnliche Crew. Commander Liam O’Donnell ist zwar nominell der Schiffskommandant, überlässt allerdings sehr viele seiner Aufgaben seinem Ersten Offizier Atlee Fife. Eine außergewöhnliche Kombination, die aber mit dem Segen der Sternenflotte geschieht, da der Commander ein exzellenter Wissenschaftler ist. Doch genauso brillant wie er ist, hat er auch einige Kommunikationsprobleme, die sich im Laufe der Handlung von Die Kinder des Sturms rächen.
Das Gute an der Geschichte ist, dass man die jeweiligen Entscheidungen der Demeter-Offiziere nachvollziehen kann. Man versteht, wieso O’Donnell so agiert, wie er es eben tut. Genauso, wie man auch kapiert, was Atlee Fife dazu treibt, seinem vorgesetzten Offizier quasi in den Rücken zu fallen.
Genial und spannend
Kombiniert man dies mit den titelgebenden Kindern des Sturms, hat man eine geniale und spannende Erzählung vor sich. Vor allem eine, die sich selten vorhersehbar entwickelt.
Hier nutzt die Autorin die Tatsache aus, dass die namensgebenden Kinder über enorme Kräfte verfügen und gleichzeitig mysteriös sind. Sie bewundern das „Leben“, wobei sie damit allerdings etwas anderes meinen, als man denkt. Und sobald enthüllt wird, was sie darunter verstehen, ist klar, dass ein Wettlauf gegen die Zeit anfängt. Einerseits müssen diese „Lebens“-Bedürfnisse der Wesen befriedigt werden, aber andererseits muss die Quelle, für das, was dies bewerkstelligt, möglichst lange ausreichen. Eine besondere Herausforderung für die Crew der Demeter.
Und somit bewirkt Kinder des Sturms etwas enorm Wichtiges. Zum ersten Mal hat man wirklich das Gefühl, den Sinn und Zweck der Full-Circle-Mission nachvollziehen zu können. Ebenso ist es super, dass Autorin Kirsten Beyer sich auch noch auf andere Schiffe der Flotte konzentriert und eben nicht nur auf die Voyager. Und es wird ein wunderbarer „Sense of Wonder“ in die Erzählung eingebaut, der durch diese titelgebenden Wesen entsteht und, je mehr man über diese erfährt, nur noch verstärkt wird.
Auch andere Plots werden weiterentwickelt
Doch bedeutet das alles nicht, dass das Schiff, auf dem die Serie beruht, ignoriert wird. Im Gegenteil: Die Voyager und ihre Besatzung kommen in diesem Roman ebenfalls zur Geltung. Kirsten Beyer treibt nämlich im Laufe der Handlung diverse Nebenplots weiter, wie zum Beispiel das Mysterium um die wahre Herkunft von der Flottenleiterin Afsarah Eden.
All dies macht Kinder des Sturms zu einem enorm gelungenen Star Trek – Voyager-Roman, den ich nur ans Herz legen kann.
Bewertung 15/15
Autor: Kirsten Beyer
Titel: Star Trek – Voyager 07: Kinder des Sturms
Originaltitel: Star Trek – Voyager: Children of the Storm
Übersetzer: René Ulmer
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 03/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 405
ISBN: 978-3-86425-423-9
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