Die Rückreise von einer Konferenz stellt sich als Herausforderung für drei Crewmitglieder der Enterprise heraus.
Gefangen in einem temporären Fragment – Timespace
Staffel 6 – Episode 25
Regie: Adam Nimoy
Buch: Brannon Braga
Inhalt
Captain Picard, Data, Geordi und Troi sind mit einem Runabout auf dem Rückweg von einer Konferenz zur Enterprise. Kurz vor ihrer Ankunft werden sie mit merkwürdigen Zeitanomalien konfrontiert, zum Beispiel erlebt Troi, wie ihre drei Kameraden scheinbar in der Zeit eingefroren werden. Data entdeckt, dass diese Region des Raums von verschiedenen temporalen Fragmenten durchsetzt ist. Schließlich finden sie auch die Enterprise und einen romulanischen Warbird vor, die beide ebenfalls in einem solchen Phänomen gefangen sind …
Rezension
Gefangen in einem temporären Fragment ist wieder einmal einer jener Folgen, die ganz unverkennbar die Handschrift von Brannon Braga tragen, der die Crew hier, ganz ähnlich wie zuvor in der Episode Deja Vu mit einem mehr als kuriosen Zeitphänomen konfrontiert. Für Regisseur Adam Nimoy war es ganz sicher eine Herausforderung, die bizarren Bilder, die das Drehbuch einforderte, zu realisieren. Jedoch hat er diese mit Bravour gemeistert. Nimoy – der tatsächlich der Sohn von Star Trek-Legende Leonard Nimoy ist – stand vor der Aufgabe eine spannende Geschichte in einem Rahmen zu erzählen, in dem wortwörtlich keine Bewegung stattfindet. Sämtliche Personen auf der Enterprise und dem romulanischen Schiff verharren den größten Teil der Folge völlig bewegungslos. Die Spannung ergibt sich daraus, wie bei so vielen anderen Geschichten aus der Feder Brannon Bragas, dass man als Zuschauer miträtselt, was hinter den mysteriösen Ereignissen steckt.
Obwohl die Folge recht viel Technobabble enthält und auch die Auflösung nicht unbedingt leicht zu verstehen ist, ist Gefangen in einem temporären Fragment bis zum Schluss unterhaltsam. Sympathisch ist zum Beispiel der Beginn, in der Picard, Geordi, Data und Troi über ihre Erlebnisse während der von ihnen besuchten Konferenz sprechen. Diese witzige Szene unterstreicht nicht nur wie eng das persönliche Verhältnis zwischen den Offizieren der Enterprise nach nunmehr sechs Staffeln inzwischen ist, sie zeigt auch mal wieder Datas totale Überforderung mit den Nuancen zwischenmenschlicher Kommunikation. Diese stehen im krassen Gegensatz zu seiner analytischen Intelligenz, mit der er das Rätsel der Folge später löst.
Herausragend sind hier aber natürlich vor allem die Effekte. Es ist absolut bemerkenswert, wie man die eingefrorene Zeit visuell dargestellt hat, man denke nur an die starr in der Luft stehende Explosionswolke im Maschinenraum. Um diese und ähnliche Einstellungen zu realisieren, war ein massiver Einsatz von Blue-Screens notwendig, auch da die CGI-Technik zu jener Zeit noch nicht voll ausgereift war. In manchen Szenen mussten die Darsteller aber wirklich reglos da stehen, was für sie sicherlich keine leichte Aufgabe war. Aber im Endergebnis wirken die Bilder, die die Folge zu bieten hat, mehr als überzeugend.
Leider muss man aber, wie bereits erwähnt, sagen, dass das Technobabble hier mal wieder etwas überhand nimmt – leider nicht zum ersten Mal in dieser Staffel, man denke nur an In den Subraum entführt. Natürlich ist es nicht einfach, eine plausibel klingende Erklärung für den Ursprung der Zeitanomalien zu finden, ohne sich in solch technische Einzelheiten zu verlieren. Man muss sich jedoch auch fragen, ob eine solch ausführliche Erklärung überhaupt notwendig ist. Was ist denn dagegen einzuwenden, wenn man gewisse Zusammenhänge einfach mal im Unklaren und damit der Phantasie des Zuschauers lässt?
Ironischerweise bleibt eine wichtige Frage, trotz der vielen erklärenden Dialoge, leider unbeantwortet, nämlich die, warum sich der Warbird am Ende eigentlich auflöst. Dies ergibt keinen Sinn und das lässt den Zuschauer mit einem Fragezeichen zurück. Schade eigentlich.
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