Die Enterprise muss sich einer Säuberung unterziehen, die Terroristen nutzen, um das Schiff zu kapern.

In der Hand von TerroristenStarship Mine
Staffel 6 – Folge 18

Regie: Cliff Bole
Buch: Morgan Gendel

Inhalt

Die Enterprise muss sich im Orbit um den Planeten Arkaria einer Baryonsäuberung unterziehen, was es notwendig macht, das Schiff zeitweilig zu evakuieren. Kurz bevor sich Picard als Letzter auf die Planetenoberfläche beamt, wird er Zeuge, wie Terroristen das Schiff übernehmen, um wertvolles Trilithiumharz aus dem Maschinenraum zu stehlen. Während der Rest der Crew auf dem Planeten als Geiseln gefangen gehalten wird, nimmt Picard nimmt allein den Kampf gegen sie auf …

Rezension

Diese Folge unterscheidet sich sowohl inhaltlich als auch in der Darstellung der Charaktere ziemlich stark von dem, was wir von Star Trek kennen, ist aber trotzdem, oder gerade deshalb, hochgradig unterhaltsam.

Doch der Reihe nach: Der Beginn der Episode erweckt noch den Eindruck, dass wir es hier mit einer eher heiteren Geschichte zu tun haben werden. Data versucht mal wieder, seinem Ziel, menschlicher zu werden, näher zu kommen, und übt sich in Small-Talk, womit er den ohnehin schon recht gestressten Captain Picard ein wenig auf die Nerven geht. Später dann, als die Terroristen die Enterprise überfallen, schlägt der Ton der Folge jedoch um, und dem Betrachter wird klar, dass wir es hier tatsächlich mit einer Star Trek-Version von Stirb langsam zu tun haben, in der Picard in die Rolle von Bruce Willis schlüpft.

Nun ist es natürlich recht ungewohnt, den sonst immer so um Diplomatie und Verständigung bemühten Captain als harten Actionhelden zu erleben, der auch nicht davor zurückschreckt, seine Gegner einen nach dem anderen zu töten. Ein wenig wirkt das fast schon wie ein Vorgeschmack auf den Kinofilm Der erste Kontakt, in dem sich Picard ebenfalls recht charakterfremd verhält. Für viele Fans dürfte dieser Aspekt der Folge wie gesagt recht schwer zu schlucken sein. Aber vielleicht sollte man da auch nicht allzu streng sein, denn In der Hand von Terroristen ist trotzdem eine Episode, die man nicht verpassen sollte, enthält sie doch alles, was eine spannende Actionstory im Star Trek-Format ausmacht: eine ausgewogene Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit und eine Handlung, die rasant erzählt wird und den Zuschauer in jeder Minute bei der Stange hält.

Es macht Spaß zu erleben, wie Picard die Gangster immer wieder austrickst, zum Beispiel indem er ihnen zuerst weismacht, er sei der Schiffsfriseur Mr. Mott. Auch beweist er einen unerwartet souveränen Umgang mit der Armbrust. Als er jedoch am Ende der Folge das Schiff in die Luft sprengt, mit der die Anführerin der Terroristen zu fliehen versucht, wird zunächst nicht ganz klar, wie er das eigentlich gemacht hat. Man muss schon zweimal hinsehen, um zu erkennen, dass er die Sicherung des Behälters für das Trilithiumharz entfernt hat, was schlussendlich zu dessen Explosion führte. Auch hier zeigt Picard wieder eine für ihn sonst unbekannte Kaltblütigkeit.

Aber trotz aller Action kommt wie schon erwähnt der Humor nicht zu kurz. Die Szenen, in denen Data den extrem redseligen Commander Hutchinson nacheifert, lassen einen ebenso schmunzeln wie jene Szene, in der es Worf erfolgreich gelingt, sich vor dem Empfang auf der Station zu drücken.

In Hinblick auf die Effekte kann sich In der Hand von Terroristen durchaus sehen lassen, die Säuberungsstrahlen wirken authentisch und bedrohlich.

Noch eine Bemerkung zur Besetzung: Einer der Gangster wird von Tim Russ dargestellt, der später als Lt. Tuvok in Star Trek: Voyager berühmt wurde.

Trotz Captain Picards atypischen Verhaltens ist diese Episode jedem zu empfehlen, der kein Problem damit hat, wenn Star Trek auch mal anders als gewohnt daherkommt und ausgetretene Pfade verlässt.

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Sven Wedekin

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