Lt. Barclay entdeckt ein Monster im Transportstrahl.
Todesangst beim Beamen
Realm of Fear
Staffel 6 – Episode 2
Regie: Cliff Bole
Buch: Brannon Braga
Inhalt
Die Enterprise findet das Föderationsraumschiff Yosemite im Weltraum treibend vor, von der Besatzung fehlt jedoch jede Spur. Während man das Schiff untersucht, um herauszufinden, was aus ihr geworden ist, schlägt sich Lt. Barclay mit ganz eigenen Problemen herum, denn er hat eine panische Angst vor dem Beamen. Diese verschlimmert sich rapide, als er während des Beamvorganges zur Yosemite ein Monster im Transporterstrahl zu sehen glaubt …
Rezension
Todesangst beim Beamen ist keine besonders spannende oder gar dramatische Episode. Die Geschichte dreht sich in erster Linie um eine von Lt. Barclays zahlreiche Neurosen, in diesem Fall, wie der Titel schon sagt, seine Furcht davor, gebeamt zu werden. Schon seit den Tagen der Originalserie war bekannt, dass es im Star Trek-Universum Personen gibt, welche entsprechende Ängste haben, man erinnert sich dabei natürlich vor allem an Dr. McCoy und dessen legendäre Abneigung dagegen, seinen Körper in seine atomaren Bestandteile zerlegen und durch den Raum schicken zu lassen. Angesichts der Tatsache, dass es in der Wirklichkeit Menschen gibt, die Angst vor dem Fliegen haben, erscheint es nur realistisch, dass in der Star Trek-Zukunft die Furcht vor dem Beamen verbreitet ist. Und es ist nur folgerichtig, dass gerade der immer etwas nervöse Barclay eines dieser bedauernswerten Individuen ist, die sich damit herumplagen müssen.
So trägt dessen Darsteller Dwight Schultz diese Folge auf seinen Schultern. Da in Todesangst beim Beamen wie erwähnt keine wirkliche Spannung aufkommt, kann man auch ohne Übertreibung sagen, dass Schultz die Folge rettet, denn ohne seine großartige Darstellung wäre sie wohl eher langweilig. Wie bereits in Der schüchterne Reginald ist es amüsant, ihn dabei zuzusehen, wie er erfolglos versucht, zunächst allein mit seinen Neurosen fertigzuwerden. Dass diese Figur recht populär geworden ist, ist wohl auch der Tatsache zu verdanken, dass sich viele Zuschauer mit ihr besser identifizieren können als mit den stets so souveränen Hauptcharakteren der Serie, die scheinbar vor gar nichts Angst haben. Nicht trotz, sondern gerade wegen seiner vielen Probleme bei der Interaktion mit anderen Crewmitgliedern ist Barclay eine der realistischsten Figuren von The Next Generation.
Trotzdem hat die Episode die ein oder andere Länge und bietet inhaltlich auch nicht besonders viel Substanz. Und auch als reine Komödie funktioniert sie nicht wirklich, denn dafür wirken die Gags zu sehr, als wären sie ursprünglich nicht verwendetes Material aus dem Drehbuch von Der schüchterne Reginald.
In technischer Hinsicht in die Folge vor allem deshalb interessant, da man hier erstmals einen Beamvorgang aus der Perspektive der Person, die gebeamt wird, erleben kann. Man kann darüber streiten, ob dessen Darstellung etwas trashig-unglaubwürdig erscheint, aber als Visualisierung des Beamens funktionieren diese Szenen durchaus.
Die Erklärung für Barclays vermeintliche Halluzinationen während des Transportvorganges werden leider einmal mehr unter Rückgriff von recht viel Techno-Bubble geliefert.
So ist Todesangst beim Beamen eine eher durchschnittliche Episode ohne echte dramatische Höhepunkte, die zwar recht sehenswert ist, aber beim Zuschauer keinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen vermag.
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