Die Enterprise trifft auf die Tamarianer. Die Kommunikation erweist sich als schwierig.

Darmok
Staffel 5 – Folge 2

Inhalt

Die Enterprise empfängt den Ruf eines tamarianischen Raumschiffes in Form einer Reihe mathematischer Gleichungen. Dies wird als Bitte um ein Treffen im Orbit des Planeten El-Adrel interpretiert. Dort angekommen, entführen die Tamarianer Captain Picard und beamen ihn zusammen mit ihren eigenen Kommandanten auf die Oberfläche des Planeten. Da die Sprache der Tamarianer äußerst eigenartig ist, gelingt es den beiden nur mühsam, miteinander zu kommunizieren. Doch beide sind dazu gezwungen, zusammenzuarbeiten, da sie sich auf dem Planeten bald einer tödlichen Gefahr gegenübersehen …

Darmok

Rezension

Auf den ersten Blick ist Darmok eine absolut typische Star Trek Episode, da sie sich mit einem Thema beschäftigt, welches in der Geschichte des Franchise schon des öfteren behandelt wurde: Die Schwierigkeit der Kommunikation zwischen zwei grundverschiedenen Völkern und wie man sie lösen kann. Aus diesem Grund wird die Episode auch von vielen Fans als eine der besten der fünften Staffel, wenn nicht gar der ganzen Serie betrachtet.

Bei näherem Hinsehen fallen jedoch diverse Ungereimtheiten auf. Die Tamarianer drücken sich zwar ausschließlich über Metaphern aus, bedienen sich dabei aber der englischen – bzw. in der Synchronfassung der deutschen – Sprache. Die Frage ist, warum es ihnen deshalb so schwer fällt, die Sprache der Menschen zu verstehen? Da sie dieselben Vokabeln benutzen, müsste es für die Tamarianer doch viel leichter sein, die Sprache der Menschen in die ihre zu übersetzen.
Auch ist ihr ganzer Plan etwas schwer nachzuvollziehen. Weshalb bringt der tamarianische Captain sowohl sich als auch Picard in Lebensgefahr, indem er sich mit ihm auf die Konfrontation mit dem auf El-Adrel lebenden Monster einlässt? Angenommen sie beide wären ums Leben gekommen, was wäre dann gewonnen gewesen? Hätte es nicht auch andere, für beide weit weniger gefährliche Möglichkeiten gegeben, die Sprachbarriere zu überwinden?

Darmok

Und überhaupt: Wie lernen tamarianische Kinder eigentlich selbst ihre Sprache? Man müsste ihnen ja zuerst die Bedeutung der Metaphern und dann erst die Vokabeln beibringen. Umgekehrt wäre es doch wesentlich einfacher, allerdings wäre dann das ganze in der Episode skizzierte Konzept ihrer Sprache in der gezeigten Form unnötig.
Aber nichtsdestotrotz bietet die Folge interessante Denkansätze und ist spannend inszeniert. Es dürfte kein Zweifel bestehen, dass Gene Roddenberry diese Geschichte gemocht hätte. Ob er mit der Umsetzung ebenso zufrieden gewesen wäre, sei jedoch dahingestellt.

Unterm Strich hat die Folge es, allen Fehlern zum Trotz, durchaus verdient, zu den Klassikern der Serie gezählt zu werden, zeigt sie doch auf mustergültige Weise auf, wie wichtig es ist, zu versuchen, einen vermeintlichen Feind erst einmal zu verstehen, bevor man ihn angreift und einen verheerenden Krieg riskiert. Diese Botschaft ist mal wieder Star Trek pur. Einmal mehr bietet die Serie hier mehr als nur bloße Unterhaltung, sondern vermittelt eine, gerade in unserer Zeit, enorm wichtige Botschaft. Auch visuell ist die Episode gelungen, da es in ihr endlich mal wieder Außenaufnahmen zu bestaunen gibt, die eine willkommene Abwechslung zu den auf die Dauer doch recht steril wirkenden Studiosets bietet. Ein Nachteil ist jedoch, dass man das Monster nur sehr kurz zu sehen bekommt und auch nichts über seine Natur erfährt. Aber trotzdem bleibt Darmok eine sehr gute Episode, auch wenn sie hier und da hinter ihren Möglichkeiten bleibt.

Darmok

Fun Facts

  • Paul Winfield, der hier den tamarianischen Captain spielt, war auch schon als Captain Tyrell im Film Star Trek II – Der Zorn des Khan zu sehen. Außerdem kennt man ihn als Officer Traxler in Der Terminator.
  • Die spätere Oscar-Preisträgerin Ashley Judd gibt hier ihr Star Trek-Debüt in der Rolle des Fähnrich Leffler.
  • Das von Captain Picard zitierte Gilgamesch-Epos gehört zu den ältesten dichterischen Werken der Menschheitsgeschichte.

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