Picard wird mit einer schweren Aufgabe betraut.

Tödliche Nachfolge – Reunion
Staffel 4 – Folge 7

Story: Drew Deighan, Thomas & Jo Perry
Buch: Thomas & Jo Perry, Ronald D. Moore & Brannon Braga
Regie: Jonathan Frakes

Inhalt:

Der Führer des klingonischen Hohen Rates, K’Mpec (Charles Cooper), liegt im Sterben. Er vertraut Picard (Patrick Stewart) seinen Verdacht an, vergiftet worden zu sein, und legt die Zukunft der Allianz zwischen der Föderation und den Klingonen in seine Hände. Er soll entscheiden, wer K’Mpecs Platz nach dessen Tod einnehmen soll. Unterdessen gibt es ein Wiedersehen zwischen Worf (Michael Dorn) und seiner alten Flamme K’Ehleyr (Suzie Plakson), die eine besondere Überraschung für ihn im Gepäck hat …

Rezension:

Tödliche Nachfolge ist eine Klingonenepisode, die aus verschiedenen Gründen interessant und wichtig ist.

Zum einen gibt es den ersten Auftritt von Gowron, den künftigen Anführer des klingonischen Imperiums. Dieser, von Robert O’Reilly einfach grandios verkörperte Charakter wird sich vor allem durch seine Mitwirkung an der Nachfolgeserie Deep Space Nine eine große Popularität unter den Fans erarbeiten.

Zum anderen erfährt Worf hier, dass sein Zusammentreffen mit K’Ehleyr in der Folge Klingonenbegegnung nicht folgenlos geblieben ist: K’Ehleyr präsentiert ihm ihren gemeinsamen Sohn Alexander, was den stolzen Klingonen völlig kalt erwischt. Für ihn kommt dabei auch noch erschwerend hinzu, dass die Entehrung, welche er in Die Sünden des Vaters erlitten hat, auch auf Alexander übergeht. Während K’Ehleyr dies nicht besonders stört, stellt es für Worf ein schwerwiegendes Problem dar. Dies führt natürlich zu Konflikten mit ihr, zumal sie allem, was mit der klingonischen Lebensart zu tun hat, mit einer kaum verhohlenen Verachtung begegnet, da sie selbst ja nur eine Halbklingonin ist. Hier wird bereits die Grundlage für die Schwierigkeiten gelegt, die Alexander später dadurch haben wird, dass in seinen Adern sowohl menschliches als auch klingonisches Blut fließt. In mehreren künftigen Episoden wird Worfs nicht gänzlich unkompliziertes Verhältnis zu seinem Sohn noch thematisiert werden, was Worfs Charakter noch einmal stark wachsen lassen wird.

Zugleich ist Tödliche Nachfolge aber auch ein spannender Krimi, bei dem es um die Frage geht, wer K’Mpec getötet hat. Der Verräter Duras, der auch an Worfs Entehrung Schuld ist, ist natürlich von Anfang an der Hauptverdächtige. Schließlich kommt es zum Duell zwischen ihm und Worf, in dessen Verlauf Duras von ihm getötet wird.

Es ist hier das erste Mal, dass ein Star Trek-Hauptcharakter vorsätzlich einen Mord begeht, auch wenn es sich dabei nach der klingonischen Rechtssprechung nicht um ein Verbrechen handelt, da Worf ja den Tod seiner Gefährtin rächte. Picard hingegen weist ihn zurecht, zeigt aber auch ein gewisses Verständnis dafür, dass sein Sicherheitsoffizier aus seiner Sicht keine andere Möglichkeit sah, als Duras zu töten.

Hier stoßen einmal mehr die unterschiedlichen Wertvorstellungen der Klingonen und Menschen zusammen. Ähnliches erlebten wir ja bereits in der Episode Auf schmalen Grad. Wieder zeigt sich, dass Worf eben doch mehr ist als einfach nur der Mann mit dem großen Kopf. Wie schon Mr. Spock in der Originalserie ist er ein Grenzgänger zwischen zwei Welten, der immer mal wieder in Konflikt mit seinen menschlichen Kameraden gerät, wenn er sich bei seinem Verhalten von den Werten und Normen seines eigenen Volkes leiten lässt. Gerade dadurch wurde Worf zu einem der interessantesten und ambivalentesten Hauptfiguren im gesamten Star Trek-Franchise.

Und noch ein Wort zu Besetzung: Neben Robert O’Reilly brilliert hier vor allem Suzie Plakson, die in dieser Folge ihren zweiten und leider auch schon letzten Auftritt hat. Durch ihre Darstellung der eigensinnigen Halbklingonin hat sie sich einen besonderen Platz in den Herzen der Fans erspielt.

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Sven Wedekin

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