Der hochangesehene Vulkanier Sarek kommt an Bord der Enterprise.

Botschafter Sarek – Sarek
Staffel 3 – Episode 23
Regie: Les Landau
Buch: Peter Beagle
Story: Marc Cushman & Jake Jacobs

Inhalt

Die Enterprise nimmt einen besonderen Gast an Bord: den vulkanischen Botschafter Sarek, Spocks Vater, der zu einer wichtigen diplomatischen Mission gebracht werden soll. Während der Reise mehren sich die Hinweise, dass Sarek an einer vulkanischen Krankheit leidet, die seinen Geist langsam verfallen lässt und es ihm auch immer schwerer macht, seine Emotionen zu kontrollieren. Dadurch gerät der Erfolg der Mission, auf den er Jahrzehnte hingearbeitet hat, ernsthaft in Gefahr. Um es Sarek zu ermöglichen, die Verhandlungen führen zu können, entschließt sich Captain Picard zu einem gewagten Schritt …

Rezension

In dieser Folge erleben wir den ersten nennenswerten Auftritt eines Charakters aus der Originalserie in TNG. Mark Lenard war zum ersten Mal in der TOS-Episode Reise nach Babel zu sehen und spielte die Rolle des Sarek anschließend in einigen der Kinofilme. Und auch in Botschafter Sarek gibt er dieser Figur wieder jene Würde, die wir aus seinen früheren Auftritten kennen.

Und doch wird er in dieser Folge von ihm auch anders dargestellt als gewohnt. Wie sehen hier einen Sarek, der seine Emotionen aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr im Griff hat und der mehr als einmal äußerst gereizt reagiert, wenn man ihn darauf anspricht. Mark Lenard hat es zum Glück vermeiden können, seine Figur als senilen Greis erscheinen zu lassen. Vielmehr ist er hier ein Mann, der einen quälenden Kampf mit seinen inneren Dämonen führt, ohne sich dies allzu sehr anmerken zu lassen. Wie auch vielen Menschen fällt es Sarek äußerst schwer, die negativen Nebeneffekte des Alters bei sich zu akzeptieren. Stattdessen verleugnet er sie, sowohl vor sich selbst als auch vor seiner eigenen Ehefrau. In dieser Hinsicht ist Botschafter Sarek eine bemerkenswert realistische Folge.

Interessant anzusehen sind auch die durch Sareks telepathische Fähigkeiten ausgelösten Wutausbrüche innerhalb der Enterprise-Crew. Ständig geraten die Crew-Mitglieder wegen irgendwelcher Nichtigkeiten in Streit miteinander und werden sogar handgreiflich. Es ist fast schon erfrischend, die sonst immer so disziplinierte Mannschaft einmal so streitlustig und gereizt zu sehen. Dass sich sogar Picard und Riker vor den Augen der versammelten Crew auf der Brücke gegenseitig anschreien, erlebt man jedenfalls nicht alle Tage.

Ein absolutes schauspielerisches Highlight der Episode ist aber auf jeden Fall jene Szene, in der Picard sich nach der Gedankenverschmelzung mit Sarek mit dessen aufgestauten negativen Gefühlen konfrontiert sieht. Innerhalb kürzester Zeit wird er von all der Traurigkeit, den Schuldgefühlen und Ängsten Sareks übermannt, was ihm an den Rand des psychischen Zusammenbruchs bringt. Dies wird von Patrick Stewart eindrucksvoll dargestellt. Vor allem aber demonstriert jene Szene, was für ein emotionaler Orkan in Sareks Inneren toben muss. Man fragt sich, wie die Vulkanier es schaffen, dieser Belastung standzuhalten.

Ein Wort noch zu den Legaranern, jener Rasse, mit der Sarek die Verhandlungen führen will. Es scheint sich hierbei um ein höchst absonderliches Volk zu handeln. Sie mögen es, in einer übelriechenden Brühe zu baden, und legen Wert darauf, dass die Wände des Konferenzraumes absolut kahl sind. Leider erfährt man nichts Näheres über sie und bekommt sie auch nicht zu sehen, was im Nachhinein betrachtet etwas schade ist. Es hätte der Folge sicher ganz gutgetan, hätten diese Wesen etwas mehr Hintergrund erhalten.

Doch trotz dieses kleinen Mankos stellt Botschafter Sarek eine gelungene Episode mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen dar.

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Sven Wedekin

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