Worf, Riker und Data sind in einer Nachbildung eines Romans gefangen.

Hotel Royale – The Royale
Staffel 2 – Folge 12

Regie: Cliff Bole
Buch: Tracy Torme

Inhalt:

Ein klingonisches Raumschiff hat im Orbit um den Planeten Theta 8 Wrackteile eines Schiffes entdeckt, das ursprünglich von der Erde stammt. Als Riker, Data und Worf auf die Oberfläche des Planeten beamen, um Nachforschungen anzustellen, finden sie dort den Nachbau eines irdischen Hotels des 20. Jahrhunderts vor. Im Inneren findet sich eine illustre Schar von Spielern und Hotelbediensteten, die merkwürdigerweise keine Lebenszeichen aussenden. Und dies ist nicht das einzige Rätsel, welches das Hotel Royale umgibt …

Rezension:

Viele der zu diesem Zeitpunkt der Serie produzierten Episoden erinnern inhaltlich noch sehr stark an die typischen Folgen der Originalserie, und für „Hotel Royale“ gilt dies ganz besonders. Die Enterprise-Crew bekommt es auch hier mit einem dubiosen Rätsel zu tun, dessen Ursprünge auf der Erde unserer Zeit liegen. Ähnliches kennt man bereits aus TOS-Folgen wie „Epigonen“. Und ebenso wie dort geht es auch in „Hotel Royale“ nicht so bierernst zu. Es wäre jedoch falsch, die Folge als reine Komödie zu betrachten, da sie auch einen gewissen tragischen Aspekt beinhaltet: Der unglückselige Colonel Richey musste viele Jahre in diesem Hotel verbringen, ohne Aussicht, es je verlassen zu können. Wenn man darüber nachdenkt, kann man dies nur als ziemlich grausames Schicksal sehen.

Ein Nachteil der Episode ist, dass sie an gewissen logischen Schwächen krankt. Zum Beispiel muss man sich fragen, warum die außerirdischen Wesen, welche das Royale erschaffen haben, wirklich glaubten, dass es auf der Erde so aussieht, wie in dem gleichnamigen Roman beschrieben. Sie hätten von Colonel Richey selbst erfahren können, dass das Buch keine historisch korrekte Beschreibung der Erdgeschichte darstellt. Natürlich könnte man hier einwenden, dass die Fremden der irdischen Sprache nicht mächtig waren, aber dies ist nur schwer zu glauben, da die Bewohner des Hotels ja auch in unserer Sprache mit der Enterprise-Crew kommunizieren können.

Auch die Gestaltung der Planetenoberfläche ist wenig überzeugend. Sie ist nicht viel mehr als eine pechschwarze Umgebung, ohne irgendwelche geografischen Merkmale. Das Ganze wirkt recht billig gemacht und dadurch alles andere als realistisch.

Auch in puncto Spannung ist „Hotel Royale“ nicht gerade ein Höhepunkt der zweiten Staffel. Die Handlung zieht sich teilweise doch recht stark, es gibt keine nennenswerten Actionszenen und kaum echte Dramatik. Die Auflösung, die darin besteht, dass Riker das Hotel einfach kauft, ist zwar recht witzig, aber nicht gerade spektakulär.

Zwei interessante Details sind aber noch erwähnenswert: Die US-Flagge auf dem Trümmerteil des Raumschiffes hat 52 Sterne, woraus die Enterprise-Crew schließt, dass das Schiff irgendwann zwischen 2033 und 2079 gestartet sein muss. Man hat sich hier die Mühe gegeben, tatsächlich 52 Sterne auf die Flagge zu malen, obwohl sie in der Folge viel zu kurz zu sehen ist, um sie zählen zu können.

Zweitens erwähnt Captain Picard, dass der große Fermatscher-Satz auch im 24. Jahrhundert noch immer nicht gelöst wurde. Dieses, in der mathematischen Fachwelt bekannte, Rätsel konnte jedoch ein Jahr nach dem Ende von „The Next Generation“ von dem britischen Mathematiker Andrew Wiles gelöst werden. Das konnten die Autoren der Episode seinerzeit natürlich noch nicht wissen.

Hotel Royale“ ist im Ganzen eine eher durchschnittliche Folge, ohne echte Höhepunkte, aber einem durchaus interessanten Ansatz, der sich recht gut in die „Star Trek“-Historie einfügt.

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Sven Wedekin

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