Deanna Troi entwickelt eine komplizierte Schwangerschaft.
Das Kind – The Child
Staffel 2 – Episode 1
Buch: Jaron Summers, John Povill & Maurice Hurley
Regie: Rob Bowman
Inhalt
Nachts im Schlaf wird Counselor Troi (Marina Sirtis) von einem fremdartigen Energiewesen geschwängert. Binnen drei Tagen wächst in ihrem Bauch ein gesunder Junge heran, der auch nach der Geburt rapide altert und seine gesamte Umgebung genau untersucht. Doch schon sehr bald entwickelt sich der Junge, dem Deanna den Namen Ian Andrew (R. J. Williams) gegeben hat, zu einer tödlichen Gefahr für das Schiff …
Rezension
Diese erste Folge der zweiten Staffel beinhaltet einige wegweisende Veränderungen für The Next Generation: Da ist zum einem das neue Zehn-Vorne-Set und die damit einhergehende Einführung der Figur Guinan, gespielt von Hollywood Star Whoopi Goldberg. Diese wird sich schon bald zu einem echten Fanliebling entwickeln, was man vom zweiten Neuzugang, Dr. Katherine Pulaski, leider gar nicht behaupten kann. Die immer etwas herablassend gegenüber ihren Crewkameraden wirkende Ärztin stellte in negativer Hinsicht einen starken Gegenpol zu ihrer Vorgängerin Dr. Crusher dar. Vor allem ihr respektloser Umgang mit Data, der für sie nicht mehr ist als eine seelenlose Maschine, machte sie bei den Fans ziemlich unbeliebt. Dies war wohl auch ein Grund, weswegen dieser Charakter nur in dieser Staffel an Bord war und die wesentlich warmherzigere Beverly Crusher im kommenden Jahr wieder zurückkehrte.
Des weiteren erhält Geordi LaForge hier seine überfällige Beförderung zum Chefingenieur, während Worf seine Position als Sicherheitschef antritt. Beide werden diese Posten bis zum Ende der Serie beibehalten. Dasselbe gilt übrigens auch für den Bart, den Commander Riker sich ab sofort stehen lässt und der sich zu einem Markenzeichen sowohl der Figur als auch von dessen Darsteller Jonathan Frakes entwickelt.
Von all diesen Veränderungen abgesehen bietet Das Kind nicht besonders viel Neues. Es handelt sich um solide, klassische Star Trek-Unterhaltung ohne große Überraschungen und leider auch ohne all zu viel Spannung. Die Beziehung zwischen Deanna und ihrem Sohn wird recht interessant dargestellt. Als er das Schiff am Ende verlassen muss, ist ihre emotionale Reaktion auf seinen vermeintlichen Tod wirklich herzzerreißend. Durch die Ereignisse in dieser Folge steht die Figur des Counselors erstmals wirklich im Mittelpunkt einer Geschichte. Marina Sirtis’ Darstellung als ungewollt werdende Mutter lässt auch nichts zu wünschen übrig.
Dies kommt natürlich nicht wirklich überraschend ebenso wenig wie die Natur des Kindes. Seine Motivation ist recht unspektakulär, es will einfach nur die Menschen und deren Verhalten verstehen. Die Bedrohung durch das Virus, welches die Enterprise transportiert, und durch die Strahlung welche das Kind erzeugt (?) außer Kontrolle zu geraten droht, ist bei näherer Betrachtung ziemlich unlogisch. Man könnte den Transportbehälter schließlich einfach ins All beamen und dann durch einen gezielten Phaserbeschuss zerstören. Diese Fehler der Geschichte wären vielleicht vermeidbar gewesen, wäre man mehr dem Orginaldrehbuch gefolgt. Das Kind wurde nämlich ursprünglich für die nie realisierte TOS-Nachfolgeserie Star Trek – Phase II geschrieben. Der Handlungsstrang mit dem Virus fehlt hier und auch in einigen anderen Details unterscheidet sich das Originalskript von der TNG-Version, was der Geschichte leider nicht unbedingt gut tut.
Gaststar Seymour Cassel war in den siebziger Jahren ein bekanntes Gesicht im US-Kino und auch einmal für den Oscar nominiert.
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