Julian Bashir steht in Star Trek – The Fall 03 Auf verlorenem Posten.
Eine Krise verschlimmert sich
Die Reproduktionskrise hält Andor immer noch im Griff, obwohl inzwischen eine Heilmethode vorhanden ist. Doch politische Gründe verhindern, dass dieses entwickelt und verbreitet wird. Weshalb Shar Julian Bashir um Hilfe bittet.
Dieser versammelt daraufhin einige der klügsten Genetiker, die die Föderation zu bieten hat. Gemeinsam gelingt es ihnen, anhand der Daten über das Taurus-Meta-Genom und anderen Infos, eine Heilmethode zu finden. Diese muss allerdings noch nach Andor kommen, denn der aktuelle Föderationspräsident hat kein Interesse daran, dem einstigen Gründungsmitglied der Föderation zu helfen.
David Mack wird mit Auf verlorenem Posten politisch. Anders lässt es sich nicht ausdrücken. Das, was er in dem dritten Teil von Star Trek – The Fall beschreibt, ist geradezu untypisch für die Föderation, die man bislang kannte. Und es zeigt, wie wenig Wert der Interimspräsident Ishan Anjar auf die Gepflogenheiten legt, die sein Posten eigentlich mit sich bringt.
Ein Brocken, zu Bissen verarbeitet
Es ist ein erschreckendes Bild, vor allem, wenn man die Umstände bedenkt, die in der Geschichte herrschen. Denn David Mack greift hier einen Plot auf, der schon seit langer, sehr langer Zeit im literarischen Star Trek-Universum vorherrscht. Von der Reproduktionskrise weiß man seit der literarischen achten Staffel von Deep Space Nine, wo man Shar, wie er umgangssprachlich genannt wurde, kennenlernte, einen andorianischen Wissenschaftsoffizier. Im Laufe der Jahre fand er eine mögliche Lösung für die Probleme seiner Spezies, was sich dann aber als Trugschluss herausstellte. Zuletzt, in dem Roman Typhon Pact 04: Zwietracht, wurde herausgefunden, dass das aus der Romanserie Star Trek – Vanguard bekannte Meta-Genom aus dem Taurus-Sektor eine Heilung darstellte, die Föderation dies allerdings geheim hielt, bis der Typhon Pact die Info durchstach, woraufhin Andor die Föderation verließ und einen Antrag auf Mitgliedschaft beim Typhon Pact stellte.
Und ja, das ist ein Brocken an Infos. Neuleser dürften Probleme haben, da durchzusteigen, auch wenn David Mack sich wirklich bemüht, diese Info in verdaulichen Bissen darzubringen. Doch für jemanden wie mich, der das Litverse quasi von Anfang an liest, ist dies die lohnenswerte Weiterentwicklung eines Handlungsfadens, der einen lange begleitet hat. Insofern lohnt sich das Lesen von Auf verlorenem Posten für mich enorm.
Wobei der Grund dafür eben nicht nur diese spannende Handlungsentwicklung ist. Sondern ebenso die Charakterisierung. Es gibt ein Wiedersehen mit Shar, der ja in Die Welten von Deep Space Nine 02: Andor – Paradigma in seiner Heimat zurückblieb. Und man sieht, wie Julian Bashir alles riskiert, um den Andorianern zu helfen. Wobei er dafür auch einige interessante Figuren versammelt, darunter eine Katherine Pulaski und eine Elizabeth Lense.
Die Ideale der Föderation sind gefährdet
Natürlich findet diese Gruppe das Heilmittel. Womit David Mack aber erst so richtig loslegt. Denn das Wissen darüber muss nach Andor. Und diverse Parteien sind aus unterschiedlichen Gründen gegen die Weitergabe, weshalb sie zu einigen Gegenmaßnahmen greifen.
Das ist der Moment, wo Auf verlorenem Posten erst so richtig losgeht. Wo sich zeigt, wie sehr Ishan Anjar eine harte Linie verfolgt und dabei einen offenen Konflikt mit diversen anderen politischen Fraktionen riskiert. Hierbei gibt er wenig auf Regeln und übergeht auch das Sternenflottenkommando, um Schiffe direkt zu befehlen, was er im Prinzip nicht darf. Ein Skandal, aber einer, der vorerst ohne Konsequenzen bleibt. Wobei am Ende des Buches sich andeutet, dass diesbezüglich Dinge in Bewegung geraten sind.
Wobei allgemein Auf verlorenem Posten wieder ein Roman ist, der den Status Quo im literarischen Star Trek-Universum massiv verändert. Das betrifft nicht nur einzelne Personen, wie beispielsweise Julian Bashir oder Ezri Dax. Ebenso bezieht es sich auf das politische Gefüge in der Galaxie, wobei Andor eine große Rolle spielt. Und über all dem schwebt die Erkenntnis, dass die Föderation mit all ihren Idealen noch nie so gefährdet war, wie es jetzt der Fall ist. Man darf gespannt sein, wie all dies in den kommenden Teilen der The Fall-Miniserie noch aufgelöst wird.
Bewertung 15/15
Autor: David Mack
Titel: Star Trek – The Fall 03: Auf verlorenem Posten
Originaltitel: Star Trek – The Fall: A Ceremony of Losses
Übersetzer: Christian Humberg
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2015
Einband: Taschenbuch
Seiten: 299
ISBN: 978-3-86425-780-3
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