Die Entführung lässt  Kirk und Spock  verschwinden und unfreiwillig zu Kiemenatmern werden.

Die Handlung

Die Enterprise hat den Wasserplaneten Argo erreicht. Kirk, Spock, McCoy und Clayton starten mit einem Aquashuttle, um Argo zu erkunden, da sie herausfinden sollen, wie es zu der fast vollständigen Überflutung der Oberfläche gekommen ist. Dabei wird das Shuttle von einem Wasserwesen angegriffen. McCoy und Clayton fallen dabei ins Wasser, Kirk und Spock jedoch werden mitsamt dem Shuttle in die Tiefe gezogen.

Nach tagelangem Suchen werden das beschädigte Aquashuttle sowie Kirk und Spock entdeckt. Letztgenannte wurden durch eine unbekannte Substanz in Kiemenatmer verwandelt. Sie können unter Wasser atmen und ihre Körper wurden dem Leben im Wasser angepasst. McCoy kann die komplizierte  Umwandlung nicht rückgängig machen Um zu überleben, müssen sie in einem Wassertank bleiben.. Spock stellt die These auf, dass auf Argo intelligentes Leben vorhanden sein muss.

Da die Sensoren außer fischartigen Wesen nichts anzeigen, lassen Kirk und Spock sich von Scott, Clayton und einem weiteren Crewmitglied nach Argo bringen. Bei einem Tauchgang entdecken die beiden Offiziere eine Unterwasserstadt. Sie werden jedoch nicht gerade freundlich empfangen. Als sie sich hineinschleichen wollen, werden sie gefangen genommen und müssen sich vor einem Tribunal verantworten. Der Hohe Tribun Domar beschuldigt sie der Spionage, die sie angeblich für Festlandbewohner durchführen. Ihre Erklärung über ihre wirkliche Herkunft überzeugt die Aquaner, die mit den „Luftatmern“ verfeindet sind, nicht. Auf Spocks Frage nach einer Umkehrmöglichkeit ihrer Mutation antworten sie, dass es unmöglich sei.

Derweil wird Scotty, der auf einem Boot auf die Rückkehr von Kirk und Spock wartet, beobachtet. Als das Tribunal davon erfährt, fühlen die Aquaner sich in ihrer Annahme über die Rückkehr der Luftatmer bestätigt. Kirk und Spock werden zur Strafe an Land gebracht, wo sie zu ersticken drohen.

Hilfe erreicht sie durch Rila, die vor dem Tribunal ihre Fürsprecherin war. Sie führt den Landungstrupp zu den mutierten Offizieren, sodass Scotty sie befreien kann. Dabei erfahren sie von Rila, dass Seebeben zu der Überflutung geführt hatten und die Aquaner sich der gleichen Umwandlung unterzogen haben, die auch Kirk und Spock zu Wasserwesen gemacht hat. Eine Rückmutation war verboten worden, als Luftatmer und Aquaner zu Feinden wurden.

Kirk und Spock machen sich auf die Suche nach den von Rila erwähnten Aufzeichnungen und werden in einer versunkenen Stadt fündig. McCoy findet heraus, dass das Gift der Argo-Wasserriesenschlange die Lösung ist.

Star Trek TAS 013 - Die Entführung

Kirk und Spock überreden die Aquaner Nephro und Lemus, ihnen trotz des Verbotes bei der  Beschaffung behilflich zu sein. Die Mission glückt. Auch die Rückverwandlung gelingt trotz der fehlenden Information über die Dosis. Mittels der Schiffsphaser wird das Epizentrum auf Argo beschossen, sodass versunkenes Land wieder auftaucht. Die Auqaner entscheiden sich, ihre Mutation ebenfalls wieder rückgängig zu machen und ihre alte Kultur wieder aufzubauen.

Rezension von Die Entführung

TAS bietet durch den Umstand, eine Zeichentrickserie zu sein, weitaus mehr Möglichkeiten, fremdartige Welten darzustellen und die Enterprise-Crew fantastische Abenteuer erleben zu lassen, als es bei TOS je hätte möglich sein können. Die Entführung nimmt uns also mit nach Argo, einem Wasserplaneten, der von misstrauischen, versteckt lebenden Wesen und einigen wenigen Festlandbewohnern besiedelt ist.

Mutanten

Der Wasserplanet Argo ist eine seltsame Welt. Seine Bewohner. Heftige Beben haben zu einer fast kompletten Überflutung geführt. Der größte Teil der Bewohner lebt daher im Wasser. Ihre Physiologie ist dem Leben unter Wasser angepasst. Allerdings ist dies nicht evolutionär bedingt, sondern das Ergebnis einer genetischen Behandlung. Die Art und Weise jedoch dürfte eindeutig ins Reich der Phantasie gehören: Hormone sollen die Gene so manipuliert haben, dass eine sofortige Mutation stattgefunden haben soll. Hormone können keine Gene verändern. Was in der Realität längst möglich ist, ist die Produktion VON Hormonen DURCH genmanipulierte Bakterien, wie beispielsweise Insulin. Aber wir befinden uns hier in der Science-Fiction. Hier muss nicht alles hundertprozentig realitätsgetreu sein. Ein Anteil darf gerne, soll sogar, phantastisch sein, heißt also: Ich meckere nicht, ich merke nur an.

Phantastische Verwandlungen

Auch der Umstand, dass Kirk und Spock innerhalb von Tagen zu Aquanern mutiert sind, ist nur Dichtung und Phantasie. Viren können relativ schnell mutieren, aber komplexe Wesen mutieren durch Fehler bei molekulargenetischen Prozessen oder durch äußere Einflüsse, sogenannte Mutagene und bis sich eine neue Eigenschaft durchsetzt, dauert es ein paar Generationen. Beispielsweise fällt sicherlich fast jedem Mutation durch radioaktive Strahlung ein. Aber auch UV-Strahlung kann zu genetischen Veränderungen führen. Ob die Ergebnisse jedoch so gut sind, ist zu bezweifeln.

Interessant ist hier auch, dass ein Gift die Lösung ist. Tatsächlich kann ein Gift ein Mutagen sein. Bekannt ist beispielsweise, dass das Gift der Herbstzeitlosen Mutationen im Genom auslösen kann. Ich werde jedoch nicht weiter in das Gebiet der Mutationen eintauchen, auch wenn das sehr spannend ist.

Festzuhalten ist also, dass die Mutationen in dem Umfang, wie sie in Die Entführung dargestellt sind, so nicht funktionieren. Die Zeit ist zu kurz, der Auslöser phantastisch. Nur die Lösung (Gift) ist realitätsgetreu.

Star Trek TAS 013 - Die Entführung

Zurück zum Ursprung

Natürlich rettet Kirk ein Volk. Er lässt das Epizentrum beschießen, um so die Beben zu mildern. Eine interessante Lösung, wie mir scheint. Dadurch taucht versunkenes Land wieder auf und Argo bietet wieder mehr Platz über Wasser. So weit, so gut. Nur stelle ich mir die Frage, warum die Aquaner ihre neue Kultur aufgeben wollen, um zu ihrer vorigen zurückzukehren. Ich kann mir gut vorstellen, dass beide Kulturen koexistieren könnten. Allerdings kann ich auch nachvollziehen, dass einige lieber Luftatmer wären, was eventuell in nostalgischer Verherrlichung vergangener Zeiten begründet sein könnte. Wir Menschen machen so etwas zuweilen auch: „Die gute alte Zeit.“

Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass die Aquaner durch das Abenteuer mit der Enterprise-Crew ihre Feindseligkeit gegenüber den Luftatmern überwinden konnten. Misstrauen konnte besiegt werden. Allerdings sind es tatsächlich eher die jungen Aquaner, die sich dazu bereit erklären, zumal auch Gesetze gebrochen werden, um Kirk zu helfen. Nephro und Lemus haben sich über ein Verbot hinweggesetzt und zur Beschaffung des Giftes zur Rückverwandlung beigetragen. Das verlangt zum einen Mut, etwas Abenteuerlust und zum anderen den Willen, Misstrauen zu überwinden und auf den anderen zuzugehen. Hier steckt eine Lehre drin, die immer noch topaktuell ist: Aufeinander zugehen statt voneinander abwenden.

Fazit

Die Entführung ist eine phantasievolle Episode, welche uns in ungewöhnliche Gefilde mitnimmt. Dabei ist der Plot an sich stimmig, wenngleich einige Dinge reine Fiktion sind. Nichtsdestotrotz macht es Spaß, sich die Folge anzuschauen.

Funfacts

  • Die Entführung wurde 1976 in Deutschland in einer stark gekürzten Fassung ausgestrahlt, damals noch mit dem Titel Unter dem Wasser.
  • 1994 wurde die Folge neu synchronisiert und 2016 erstmals in der neuen Fassung im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.
  • Die Aquaner Cadmar, Domar, Lemus und die Wache wurden im Original von James Doohan synchronisiert. Die Aquanerin Rila wurde von Majel Barrett-Roddenberry gesprochen.

Der deutsche Titel Die Entführung ist eine etwas phantasielose, trockene Bezeichnung. The Ambergris Element, wie die Folge im Original heißt, bezieht sich auf die Substanz, welche Kirk und Spock verwandelt hat. Sie soll dem Amber (englisch: ambergris), einem wachsartigen Stoff im Verdauungstrakt von Pottwalen, ähnlich sein.


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